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Beste Mitarbeiter in Unternehmen vernachlässigt

Mehr als 50 Prozent der Unternehmen wenden deutlich mehr Zeit für die Rekrutierung neuer Mitarbeiter auf als für die Bindung ihrer Top-Leistungsträger. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Managementberatung Hewitt Associates.

Ein zwischen den Pfoten mümelndes Eichhörnchen.

 

Beste Mitarbeiter in Unternehmen vernachlässigtWiesbaden, 09.04.2006 (hw) - Deutschland befindet sich auf Grund wirtschaftlicher, demographischer und sozial-politischer Veräunderungen sowie dem technologischen Fortschritt in einer Zeit rasanten Wandels. Dieser Wandel hat großen Einfluss auf den Arbeitsmarkt der Zukunft und den Human-Resources-Bereich (HR), also die Personalabteilung, da die Bevölkerung älter und weniger wird. Mit der quantitativen Problematik steigt für Unternehmen die qualitative Herausforderung. Bereits heute müssen sich Personalverantwortliche bemühen, ihre besten Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden. Jedoch verwenden mehr als 50 Prozent der Unternehmen deutlich mehr Zeit für die Rekrutierung neuer Mitarbeiter als für die Bindung ihrer Top-Leistungsträger - dabei haben 59 Prozent große Schwierigkeiten bei der Neubesetzung ihrer Schlüsselfunktionen und 92 Prozent erwarten dieses Problem in naher Zukunft. Dies ist ein Ergebnis der Studie »HR Landscapes. Defining the Future Path of Talent Management 2006«, durchgeführt von der Managementberatung Hewitt Associates.

»Top-Leistungsträger bestimmen das Wachstum und die Marktleistung eines Unternehmens erheblich. Der Verlust eines Mitarbeiters oder die Besetzung einer Stelle mit der falschen Person behindern die Strategieumsetzung und den Unternehmenserfolg massiv. Aus diesem Grund sollten Unternehmen höchstes Augenmerk auf die langfristige Bindung ihrer Top-Kräfte legen«, sagt Piotr Bednarczuk, Geschäftsführer der Hewitt Associates GmbH in Deutschland.

Im Rahmen der Hewitt-Studie wurden knapp 140 Großkonzerne befragt. Mehr als die Hälfte davon beschäftigt über 10.000 Mitarbeiter. Nur 25 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, eine langfristige und vorausschauende Mitarbeiterplanung zu haben. Mehr als 85 Prozent der Unternehmen verfügen über kein individuelles Personalmanagement. Das heißt, sie haben ihre HR-Programme nicht auf die spezifischen Bedürfnisse der verschiedenen Mitarbeitergruppen wie zum Beispiel Top-Talente oder Führungskräfte abgestimmt. Nur 30 Prozent nutzen die Informationen über ihre Mitarbeiter und Führungskräfte wie zum Beispiel erbrachte Leistungen oder Potenzial aktiv zur Gestaltung eines internen Talent Managements.

Die globalen Rahmenbedingungen von Arbeit fordern von allen Arbeitgebern künftig ein hohes Maß an Flexibilität. 87 Prozent der Unternehmen sehen eine große Notwendigkeit, die Arbeitsverhältnisse flexibel zu gestalten. 75 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz häufiger und dabei branchen- und funktionsübergreifend wechseln werden. Von den Spitzenkräften verlangen Arbeitgeber neben Flexibilität zusätzliche Fähigkeiten und Kenntnisse: 77 Prozent der Unternehmen fordern in zunehmend virtuellen Arbeitswelten Top-Manager, die Mitarbeiter begeistern, überzeugen und motivieren.