WiWi Gast schrieb am 03.05.2022:
Problem ist, dass wir in Deutschland einfach keine Megastadt haben, die Ziel und Mittelpunkt für Gesellschaft und Karriere ist. Die deutschen Big 7 Großstädte sind einfach Dörfer im Vergleich zu London, Paris, NY, Seoul oder Tokyo. Hinzu kommt noch, dass viele Top Arbeitgeber in Gegenden liegen, wo kein junger Mensch Bock hat in seinen Zwanzigern hinzuziehen: Walldorf, Ludwigshafen, Leverkusen, Darmstadt, Essen, Hannover, Herzogenaurach, ...
Ich bin sehr froh, dass wir keine solchen Megastädte haben und sehe das als Riesenstärke von Deutschland (habe das auch schon von Ausländern gehört, die nach Deutschland gezogen sind).
Grund (siehe dazu auch Statistiken):
- das Leben in solchen Riesenstädten ist teurer als in kleineren Städten
- die (langfristige) Lebensqualität in solchen Städten ist schlechter als in kleineren Städten
- die Lebensrealitäten der Menschen in einem Land unterscheiden sich um einiges stärker zwischen den Bewohnern von Riesenstädten und dem "ländlichen" Rest und es kann eine gesellschaftliche Spaltung befördert werden
Alle Leute die ich kenne, die in große Städte gegangen sind um da zu leben, also mindestens 6 Monate (das waren bei meinen Bekannten Paris, London, San Francisco, Singapur, Shenzhen) haben das getan fürs Studium oder für den Job.
Alle fanden es geil die ersten paar Monate aber vor allem, weil es halt was Neues ist und weil viel los ist.
Lustigerweise ist mir gerade bewusst geworden, dass auch alle dieser Leute entweder schon wieder umgezogen sind oder noch in der betreffenden Riesenstadt sind aber gerne umziehen wollen, weil Familienplanung ansteht und sie wieder in günstigere Gegenden wollen, wo sie auch Freunde, Verwandte und Natur (Berge, Seen) in der Nähe haben.
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