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Off & Online-MarketingBahn

Marketingflops: Bahn AG räumt ab

Universität Hohenheim: Bei einer Online-Befragung mit 7.500 Teilnehmern zu den größten Marketing-Pannen des Vorjahres belegt die Bahn die beiden ersten Plätze.

Bahnschienen mit weitem Blick und einer heranfahrenden Eisenbahn.

Stuttgart, 17.02.2003 (idw) - Bei einer Online-Wahl, an der sich rund 7.500 Marketing-Experten aus Wissenschaft und Praxis, zahlreiche Nachfrager sowie Vertreter anderer Unternehmensbereiche beteiligt haben, sind vom 2. bis zum 31. Januar 2003 die »Marketingflops 2002« gewählt worden. Die Internet-Befragung wurde von Prof. Dr. Markus Voeth, Inhaber des Lehrstuhls für Marketing der Universität Hohenheim organisiert.

Im Rahmen der Aktion, die sich als Beitrag zur Qualitätssicherung im Marketing versteht und Teil eines speziellen Forschungsprogramms des Lehrstuhls für Marketing der Universität Hohenheim ist, konnten die Teilnehmer zehn von einem Expertengremium im Vorfeld ausgewählte Flop-Kandidaten beurteilen und auf diese Weise die Marketingflops des abgelaufenen Jahres küren.

Schwach im Rechnen
Die zweifelhafte Ehre, im vergangenen Jahr den »Marketingflop des Jahres« verursacht zu haben, gebührt nach Auffassung der rund 7.500 Befragungsteilnehmer der Deutschen Bahn AG. Den gröbsten Verstoß gegen einfachste Marketing-Regeln sahen die Teilnehmer in der Aussage des Bahnchefs Mehdorn,

wonach er auf innerdeutschen Langstrecken lieber fliege, da Bahnfahrten über vier Stunden eine Tortur seien.

Auch den zweiten Platz belegte in diesem Jahr die Deutsche Bahn AG. In Werbeanzeigen, mit denen das Unternehmen im Dezember die Einführung ihres neuen Preissystems begleitet hatte, hatte sich die Bahn in einer Beispielrechnung verkalkuliert:

Obwohl das neue Preissystem seitens des Unternehmens als »logisch und transparent« angepriesen wurde, hatte die Bahn in der Werbeanzeige den im Beispiel für Kunden möglichen Rabatt falsch berechnet.

Schwarze Schafe im Einzelhandel
Schließlich setzten die Befragungsteilnehmer das Verhalten vieler Einzelhändler im Zusammenhang mit der Euro-Preiseinführung im Januar 2002 auf den 3. Platz bei der Wahl zum Marketingflop 2002. Kritisch gesehen wurde hier, dass viele »schwarze Schafe« im Einzelhandel die Europreiseinführung verdeckt oder ganz offen zu Preiserhöhungen missbraucht hatten.

Allerdings hatte dies in den ersten Monaten des vergangenen Jahres zu einer erheblichen Verunsicherung der Kunden geführt, so dass sich diese in der Folgezeit bei ihren Kaufaktivitäten insgesamt stark zurückhielten. Sicherlich war hierin auch einer der Gründe dafür zu sehen, dass der gesamte Einzelhandel ein sehr schlechtes erstes Halbjahr 2002 zu beklagen hatte.

Weitere Informationen
Zu den Hintergründen dieser Online-Wahl, zu den auf den Plätzen vier bis zehn gelandeten Marketing-Aktivitäten sowie zu Ablauf, Methodik und Teilnehmern der Befragung:
https://www.marketingflops.de