WiWi Gast schrieb am 27.07.2023:
Ihr redet hier alle aneinander vorbei. Die Statistiken auf LinkedIn sind definitiv besser als die Anekdoten, mit denen hier gerne argumentiert wird, aber sie haben auch Schwächen, weil Auslandssemester, Miniprogramme oder Zertifikate etc. mitgezählt werden. Dementsprechend sind gerade %Aussagen or absolute Rankings mit Vorsicht zu genießen.
Was die LinkedIn-Statistiken aber definitiv zeigen, ist, dass die Abschlüsse der FS qualitativ sehr unterschiedlich sind. Auf der einen Seite hast du Bankkaufleute, die berufsbegleitend studieren, auf der anderen Seite die Vollzeitstudiengänge im Bachelor. Man könnte dahingehend die Kritik anbringen, dass dies per se nicht dem "elitären" Bild anderer Unis entspricht, und die FS sich nie ganz vom bodenständigen Bankakademie-Genom getrennt hat. Wenige gute Business Schools bieten berufsbegleitende Degrees an, die auf Ausbildungsberufe abzielen.
Was die Zahlen auch zeigen, ist, egal, ob jetzt Zertifikate etc. mitgezählt werden - zu den großen amerikanischen Bulge Bracket Banken oder ins PE schafft es letztlich nur maximal eine Handvoll Leute.
Während zum Beispiel die WHU durchaus eine signifikante Anzahl Leute - 10% aufwärts eines ganzen Jahrgangs bei MBB und nochmal so viele bei T2 unterbringt.
Vielleicht wird in T1 Finance auch einfach weniger gehired als in der UB, aber ich glaube es dürfte außer Frage stehen, dass MBB und S&, RB, OW etc. gehalts- prestige- exitoptions- technisch Big4 oder Commerzbank schlagen.
Qualitative Unterschiede sind auch fraglich. Die Kohorten im B.Sc. und den berufsbegleitenden Programmen kann man z.B. ebenfalls über LinkedIn nur schlecht vergleichen. Wer berufsbegleitend studiert, ist in der Regel bereits in einer Bank (DB, CoBa & Co.) tätig und dementsprechend ist dort dann der Finance-Bereich bereits vorprogrammiert und möglicherweise auch der Arbeitgeber, da man dort aufsteigen möchte. Ambitionen in Richtung MBB sind dort dann viel weniger wahrscheinlich anzutreffen, als im B.Sc. Programm.
Das gleiche an der WHU, dort ist den meisten Studenten schon vorab klar, dass sie in Richtung UB oder Startup wollen. Wahrscheinlichlich gibt es weder Tier's noch signifikant bessere Universitäten - weder in DE noch weltweit betrachtet - alles Self Fulfilling Prophecy. Durch Internetrecherche und Marketing werden die ambitionierten Studenten an die DE in Richtung WHU, Mannheim, FS gelockt und weltweit nach Harvard, an die LSE oder an die HEC. Sieht dann auf LinkedIn & Co. alles schön und gut aus und die meisten Leute, die es schaffen, schließen dann auch mit 1.0-1.4 ab.
Bei schwächerer Peer Group hätte man wahrscheinlich an der Goethe, in Göttingen oder an einer der Berliner Universitäten mit 1.0-1.2 abgeschlossen & die gleichen Chancen in der Berufswelt gehabt - und bessere Chance in Top-Master-Programme (bestenfalls mit Stipendium) zu kommen. Ohne das große Geld bezahlen zu müssen.
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