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StipendienStudienbeiträge

Abschaffung von Studienbeiträgen in NRW gefährdet Stipendien

Nordrhein-Westfalens Universitäten und Fachhochschulen müssen den Ausbau ihrer Hochschulstiftungen stoppen. Der Stifterverband für die Deutsche Wissen- schaft warnt vor einer bisher kaum beachteten Folge der geplanten Abschaffung der Studienbeiträge.

Die Flagge von NRW vor grauem Himmel.

Abschaffung von Studienbeiträgen in NRW gefährdet Stipendien
Essen, 25.08.2010 (idw) - Nordrhein-Westfalens Universitäten und Fachhochschulen müssen den Ausbau ihrer Hochschulstiftungen stoppen. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft warnt vor einer bisher kaum beachteten Folge der geplanten Abschaffungder Studienbeiträge. Es droht einem innovativen Modell das Aus, das gerade in anderen Bundesländern erste Nachahmer findet. Der Stifterverband fordert die Landesregierung auf, das weitere Wachstum der Hochschulstiftungen zu ermöglichen.

Acht Hochschulen, die Universitäten Dortmund, Wuppertal und Duisburg-Essen sowie die Fachhochschulen Münster, Bochum, Köln, Bonn-Rhein-Sieg und Süd-westfalen, haben in den vergangenen vier Jahren Hochschulstiftungen gegrün-det, für deren Kapitalstock sie bis zu 20 Prozent der jährlichen Einnahmen ausStudienbeiträgen verwenden konnten.

Inzwischen verfügen diese Stiftungen im Mittel über ein Vermögen von ein bis zwei Millionen Euro. Die Stiftungen unterstützen Studierende, die keine andere Chance auf Förderung haben, etwa weil sie zu alt für BAföG sind oder aufgrund ihrer Herkunft kein staatliches Studiendarlehen erhalten können. "Das Modell ist in NRW sehr erfolgreich, auch dank der intensiven und gleichberechtigten Betei-ligung der Studierenden in den Stiftungsgremien", sagt Stifterverbandsgeneral-sekretär Andreas Schlüter. "Aber von einer den Aufgaben angemessenen Kapi-talausstattung sind die Stiftungen alle noch weit entfernt."

Der Stifterverband fordert die Landesregierung auf, im Falle einer Streichung von Studienbeiträgen Vorsorge für den weiteren Ausbau der Hochschulstiftungenzu treffen. SPD und Grüne haben angekündigt, die Einnahmeausfälle der Hoch-schulen durch steuerfinanzierte Mittel zu kompensieren. Die Hochschulen solltendiese Kompensationsmittel nach Ansicht des Stifterverbandes ebenso nachhaltigund flexibel einsetzen können wie bisher die Studienbeiträge.