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Studienstart & StudiumSchwangerschaft

Studieren mit Kind muss erleichtert werden

Eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierteStudie informiert über Lebens- und Studiensituation der rund 123.000 Studierenden mit Kind.

Demografie: Eine Oma geht mit ihrem Enkelkind Hand in Hand spazieren.Man sieht die beiden von hinten.

Studieren mit Kind muss erleichtert werden
Berlin, 17.03.2008 (his) - Im Jahr 2006 waren etwa 123.000 Studierende mit Kind an den deutschen Hochschulen immatrikuliert, 67.000 Frauen und 56.000 Männer. Das entspricht 7 Prozent aller Studierenden. Nur 60 Prozent der befragten studentischen Eltern halten Studium und Kind für prinzipiell vereinbar. Professor Rolf Dobischat, Präsident des DSW, formulierte bei der Vorstellung des Sonderberichts in Berlin einen »klaren Handlungsauftrag« an Bund, Länder, Kommunen, Hochschulen und Studentenwerke, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen.

Handlungsbedarf sieht Dobischat außerdem bei der Studienfinanzierung, der Studienorganisation sowie der Beratung. Nur 44 Prozent der Studierenden mit Kind bewerten ihre Studienfinanzierung als sicher - bei den kinderlosen Studierenden sind es 61 Prozent. Über mehr reguläre Teilzeitstudiengänge und eine zeitlich flexiblere Studienorganisation könnten die Hochschulen die Rahmenbedingungen für ein Studium mit Kind verbessern, so Dobischat. Das Beratungsangebot müsse »in Umfang und Qualität« ausgebaut werden, sagte Dobischat. Obwohl die 7 Prozent Studierenden mit Kind alles andere als eine »homogene Gruppe« seien und sich insbesondere ihre finanzielle Situation stark unterscheide, hielt Dobischat fest: »Drei Viertel der Studierenden mit Kind sind im Erststudium; man findet sie häufiger in den neuen Bundesländern, sie studieren länger, und sie sind mit durchschnittlich 30 Jahren deutlich älter als Studierende ohne Kind.«

Studierende mit Kind müssen Studium, Kinderbetreuung und Job unter einen Hut bekommen. Ihr Studium verläuft weniger reibungslos als das ihrer kinderlosen Mitstudierenden. Studierende mit Kind unterbrechen ihr Studium viermal häufiger; die Unterbrechung dauert im Schnitt fünf Semester. Mehr als die Hälfte der studentischen Eltern ist nebenher erwerbstätig; ihre familiäre Arbeitsteilung folgt traditionellen geschlechtsspezifischen Mustern: Die studierenden Mütter übernehmen häufiger die Kinderbetreuung, die studierenden Väter gehen häufiger arbeiten. Die Hälfte der Studierenden mit Kind ist verheiratet. Jede vierte studentische Mutter erzieht ihr Kind allein. Fast die Hälfte aller Kinder ist jünger als drei Jahre.

Sonderauswertung »Studieren mit Kind«
http://www.sozialerhebung.de/pdfs/Soz18_Internet_Kinder_080219.pdf  (PDF; 1,81 MB)