Fenster schließen

Druckansicht http://www.wiwi-treff.de/Tipps-zum-MBA-Studium/MBA-Special-Teil-8-Akkreditierung/Artikel-482/drucken

Tipps zum MBA-StudiumAkkreditierung

MBA-Special Teil 8: Akkreditierung

In Zusammenarbeit mit MBA-Gate präsentiert WiWi-TReFF eine mehrteilige Serie zum Thema Master of Business Administration.

Die Graduation Cap mit Weltkarte im Hintergrund über den Buchstaben MBA.

Akkreditierung
Die Akkreditierung ist der Versuch, von offizieller Stelle den Sumpf aus wertlosen MBA- Angeboten trockenzulegen. Es handelt sich um eine Art Gütesiegel für die Business School, welches ausdrückt: Dieses MBA-Programm ist bis in die Details überprüft und für gut befunden worden; es genügt einer Vielzahl von Qualitätsanforderungen an eine moderne Management-Ausbildung.

Diese Hilfestellung für Studierende, Arbeitgeber und staatliche Stellen ist in den USA schon vor rund 100 Jahren eingeführt worden. In Europa hingegen steckt die Akkreditierung noch in den Kinderschuhen. In Deutschland erlaubt das Hochschulrahmengesetz überhaupt erst seit 1998 die Einrichtung von Bachelor- und Masterstudiengängen wie dem MBA. Um unseriösen Angeboten einen Riegel vorzuschieben, wurde auf Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 3. Dezember 1998 gleichzeitig der Akkreditierungsrat gebildet, der Agenturen akkreditiert, die ihrerseits die neuen Bachelor- und Master-Studiengänge akkreditieren dürfen.

Dieses Modell ist aus den USA übernommen: dort gibt es eine Fülle von Akkreditierungseinrichtungen, die ihrerseits staatlicher Überprüfung unterliegen und nur zum Teil (bereits) durch staatliche Stellen anerkannt sind. Der Akkreditierungsrat hat mittlerweile sieben Agenturen zur Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen berechtigt. Im deutschsprachigen Raum überprüft seit Anfang des Jahres 2000 vor allem die FIBAA (Foundation for International Business Administration Accreditation) die neuen Bachelor- und MBA-Programme.

Qualitätsmerkmale
Welche Qualitätsmerkmale im Rahmen des Akkreditierungsverfahrens überprüft werden, entscheidet die jeweilige Akkreditierungsbehörde. Im Wesentlichen geht es um eine Management-orientierte, fachliche Schwerpunktsetzung und gewisse Mindestinhalte des Studienprogramms, eine angemessene Vielfalt des Curriculums sowie die Qualität des Lehrkörpers und den Praxisbezug der Ausbildung.

In Europa legt man zudem besonderen Wert auf die internationale Ausrichtung des Programms; nicht überraschend hinken die Vereinigten Staaten in diesem Punkt ein wenig hinterher (Stichwort: Isolationismus). Aber die AACSB, die bedeutendste Akkreditierungsagentur der USA, hat mittlerweile ebenfalls das Erfordernis »Internationalität« auf ihre Prüfliste gesetzt. Vorsicht: Auch Akkreditierungseinrichtungen gibt es bereits mehr, als man braucht! Bei weitem nicht alle werden durch die deutschen Kultusministerien anerkannt; und deren Genehmigung ist die Voraussetzung dafür, dass der MBA Titel hierzulande geführt werden darf.

Die Akkreditierung ist ein strenger Prozess. Eine Business School, die von der AACSB akkreditiert worden ist, hat sich z.B. alle zehn Jahre einer erneuten Kontrolle zu stellen. Die EQUIS-Akkreditierung wird sogar nur für fünf Jahre vergeben, und die FIBAA schickt die Universitäten bereits nach vier Jahren in die Re-Akkreditierung, in der die akkreditierte Business School belegen muss, dass sie ihr Ausbildungsprogramm erkennbar aktualisiert und fortgeführt hat, so dass dieses nach wie vor den ständig steigenden Anforderungen an eine Akkreditierung genügt. Damit garantiert der Akkreditierungsprozess, dass das Niveau der Ausbildung über einen langen Zeitraum gehalten und darüber hinaus kontinuierlich verbessert wird.

 

Voraussetzung: Universitätsabschluss und Berufserfahrung
Grundsätzlich ist die Voraussetzung für den Besuch eines MBA -Programms ein Bachelor, also ein College-Abschluss, und eine bestimmte Anzahl von Jahren an Berufserfahrung. Ein Mindest- oder Höchstalter gibt es offiziell nicht.

FH-Diplome und Berufsakademie
FH-Diplome werden in fast allen Fällen akzeptiert. Das entspricht auch den Empfehlungen der Fulbright Kommission (siehe auch unter Finanzierung: Stipendium) und der American Association of Collegiate Registrars and Admission Officers (AACROA). Es sollte auch für das Diplom einer Berufsakademie gelten.

Dennoch gibt es immer wieder Probleme mit der Anerkennung dieser Abschlüsse bei MBA-Bewerbungen. Einige MBA-Programme bewerten die Berufsakademie als »nicht-akademisch« und verweigern die Zulassung. Auch FH-Absolventen sind vor diesem Schicksal nicht in jedem Fall gefeit. Einige Business Schools haben sogar ausdrücklich in ihren Bewerbungsrichtlinien kundgetan, diese »nicht-universitären« deutschen Diplome (FH und Berufsakademie) nicht zu akzeptieren.

Um in dieser Frage bereits vor der eigentlichen Bewerbung Gewissheit zu erlangen, gibt es nur einen verlässlichen Weg: Sprecht die Admission Offices Ihrer bevorzugten Business Schools vor Ihrer Bewerbung auf diesen Punkt an und erklärt Ihnen erforderlichenfalls, dass ihr 16 Jahre formale Ausbildung hattet und ein Diplom nach einer dreijährigen, quasi-universitären Ausbildung erhalten habt; an »equivalent to your bachelor degree«.

 

Berufserfahrung
Die geforderte Anzahl von Jahren Berufserfahrung könnt ihr den Bewerbungsbroschüren oder der Website der jeweiligen Schule entnehmen; meist sind es zwei oder drei Jahre. Unserer Erfahrung nach sind die amerikanischen Business Schools bei Europäischen Bewerbern in dieser Hinsicht sehr großzügig und berücksichtigen zum Beispiel auch den Militär- und Zivildienst als Berufserfahrung. Eine Großzahl der Teilnehmer verfügt ohnehin über mehr als vier Jahre Berufserfahrung.

Der Zulassungstrend geht ganz klar in Richtung praxiserfahrene Bewerber; von solchen versprechen sich die Business Schools einen nahtloseren und erfolgreicheren Einstieg in das Berufsleben nach der MBA-Ausbildung; das ist gut für die MBAs, und es stärkt das Renommee der Business Schools, das ganz maßgeblich durch die Chancen ihrer Absolventen auf dem Arbeitsmarkt geprägt wird.

Link: www.mba-gate.de