WiWi Gast schrieb am 04.09.2023:
Klingt ehrlich gesagt wie ein Mann der sich jetzt als Frau ausgibt wenn ich den Satz lese ‚ . Es kann auch nicht richtig sein dass bei Kind und forderndem Beruf der Mann dann nicht weiterkommt‘. Genau das passiert dann nämlich bei Frauen.
Es geht hier auch um Frauen in Führungspositionen, da sind die finanziellen Aspekte wer Elternzeit nimmt, ganz andere als wenn das klassische Machtgefälle herrscht. Und wenn der Mann so gut verdient, ist es meiner Meinung dennoch oft eine Ausrede warum er nicht trotzdem ein paar Monate Elternzeit nehmen kann. Wer gut verdient, sollte dies wohl für ein paar Monate wegstecken können.
Das ist aber schon heftig, wenn z.B. er 4,5k netto und sie 3,5 netto (insgesamt 8k netto) nach Haus gebracht haben, sind das in der Elternzeit lediglich 3,6k netto zusammen. Wenn noch jemand in der PKV ist, darf er diese in der Elternzeit auch selbst bezahlen von den 1,8 k netto.
Im Prinzip ist im obigen Beispiel die Familie in der Elternzeit ohne Einkommen vom Mann (4,4k weniger). Wenn man sich dann noch überlegt, dass viele eine größere Wohnung haben (Kinderzimmer!), sind auch die Kosten höher, wie als DINK.
Daher allzu lange wird das eine Familie nicht mitmachen und schon gar nicht bei Kind Nr. 2 oder Kind Nr. 3.
Daher plädiere ich ja immer, wenn dieses Thema, beide sollen gleichlang Elternzeit nehmen, gesellschaftspolitisch so wichtig ist, dann kann die Regierung doch einfach die Deckelung beim Elterngeld aufheben.
Es scheint aber irgendwie dann doch einfacher zu sein, den Männer die Schuld zu geben, obwohl kein Mann alleine innerhalb der Familie entscheidet, ob er mal eben in TZ geht oder eine längere Elternzeit macht. Das wird alles natürlich genauestens besprochen.
Von so Sachen wie der Hormonumstellung bei Frauen durch die Schwangerschaft und danach oder Wochenbett-Depressionen, die hier alle gar nicht besprochen werden, ganz zu schweigen.
Ich bin Frau in Führungsposition und hab mich gegen Kinder entschieden. Aber kenne Frauen in meinem Umfeld, die eine Karriere haben und Kinder haben. In zwei Fällen ist sogar der Mann der gewesen, der in die längere Elternzeit ging.
Klar, das muss allerdings immer individuell entschieden werden. Ich kenne auch ein Paar, da ist sie Zahnärztin mit eigener Praxis, das ist klar, dass sie soviel Geld verdient, dass er dann die Elternzeit nimmt. Aber in den meisten Fällen (gefühlsmässig 90-95%) macht der Mann weniger Elternzeit als die Frau.
Im übrigen ist dir ja auch bekannt, dass die meisten Kitas die Kinder erst ab einem Jahr nehmen, somit muss jemand das Kind bis zum 1. LJ in Vollzeit zuhause betreuen.
Die fairste Lösung meiner Meinung nach sah ich bei einem befreundeten Paar in Dänemark (gute Jobs aber keine Karrieretypen). Sie 7 Monate Elternzeit, er 6 Monate. Sie danach runter auf 32 Std und er auf 30.
Aha und wie hoch ist das Elterngeld in Dänemark? Vielleicht sind dort die Rahmenbedingungen einfach besser als in D. Ein Anfang wäre, die Deckelung beim Elterngeld wegzunehmen, aber irgendwie ist für die "Gleichberechtigungs-Ampel" kein Thema.
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