Wirtschaft studieren: Das Studium Wirtschaftschemie
Der interdisziplinäre Studiengang Wirtschaftschemie wird an sechs Hochschulen in Deutschland angeboten. Die wenigen Studienplätze sind gefragt, weil Wirtschaftschemiker als Vermittler zwischen zwei Welten auf eine erfolgreiche Karriere hoffen können. Ein Chemiestudium mit wirtschaftswissenschaftlichem Schwerpunkt eröffnet in Zeiten der Digitalisierung und Industrie 4.0 den Zugang zu spannenden und neuen Berufsfeldern.
Studium Wirtschaftschemie - Master
Master in Wirtschaftschemie ja oder nein? Studienplätze in Master-Studiengängen werden unterschiedlich vergeben. Wer sich einen Studienplatz sichert, der kann sich in einem auf dem Bachelor-Studiengang aufbauenden Masterstudium in Wirtschaftschemie in einer chemischen oder in einer wirtschaftswissenschaftlichen Vertiefungsrichtung spezialisieren. Wer nach dem Chemiestudium eine wissenschaftliche Laufbahn oder Karriere anstrebt, muss einen Master abschließen.
Für viele ist nach dem Bachelor noch unklar, ob ein Masterstudium sinnvoll ist. Ein Gap Year kann genutzt werden, um die Zeit zwischen Bachelor und Master für Praxisnähe nutzen. Relevante Berufserfahrungen, die während branchenbezogenen Praktika gesammelt werden, sind ein Pluspunkt im späteren Berufseinstieg. Zum anderen können während des Gap Year Kontakte zur Wirtschaft oder Industrie aufgebaut werden. Die Auszeit in einem Unternehmen erspart manchmal den Bewerbungsprozess, da während der Praktikumszeit bereits berufliche Entscheidungen gefällt werden. So kann der Berufseinstieg auch ohne Master auf Anhieb gelingen. Ergebnisse der Studie Karrierechancen für Bachelorabsolventen zeigen, dass rund 85,1 Prozent der befragten Unternehmen bereit sind, Bachelorabsolventen auch ohne Masterstudium Karrierechancen einzuräumen. 47,9 Prozent der Unternehmen würde ihre Arbeitnehmer aber auch darin unterstützen, einen berufsbegleitenden Master zu machen.
Hochschulen mit Masterstudium Wirtschaftschemie:
- Technische Universität Clausthal (ab WS 2024/2025)
- Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- Hochschule Fresenius in Idstein
- Technische Universität Kaiserslautern
- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster
- Universität Ulm
Voraussetzungen für das Studium Wirtschaftschemie Master
Die formellen Voraussetzungen für einen weiterführenden Masterstudiengang in Wirtschaftschemie sind unterschiedlich. Wesentlich ist ein Bachelorabschluss oder Diplomabschluss in Wirtschaftschemie, Chemie oder einem ähnlichen Studium mit Verbindung zu den Fachbereichen. Je nachdem, welcher Abschluss vorliegt, wird eine Mindestanzahl an ECTS-Leistungspunkten in bestimmten Teilbereichen gefordert. Teilweise unterziehen Hochschulen ihre Bewerber auch einem Eignungstest, verlangen das Bearbeiten von Aufsatzthemen oder ein Motivationsschreiben. Außerdem müssen häufig qualifizierte Englisch-Kenntnisse nachgewiesen werden, da viele Module im Masterstudium in englischer Sprache gelehrt werden.
Ein Master in Wirtschaftschemie ist ein sogenannter konsekutiver Master. Fachfremde Studenten, ohne Bezug zu Wirtschaftswissenschaften oder Chemie können demnach keinen Master in Wirtschaftschemie studieren. Es gibt allerdings Ausnahmen. Die Regelstudienzeit für einen Wirtschaftschemie-Master variiert zwischen drei und vier Semestern. Davon wird das letzte Semester der Bearbeitung einer Masterarbeit gewidmet, die zur Beendigung des Studiums führt.
Prüfungen und Abschluss in Wirtschaftschemie Master
Während des Studiums Wirtschaftschemie im Master müssen Studierende eine Gesamtpunktzahl von 90 bis 120 ECTS-Leistungspunkten in den vertieften Modulen erzielen. 30 ECTS-Punkte fallen dabei auf die Anfertigung und Abgabe einer Masterarbeit. Das Studium wird mit der MA-Arbeit und ihrer Verteidigung abgeschlossen.
Mit dem Abschluss wird der akademische Grad Master of Science in Wirtschaftschemie erreicht. Der Masterabschluss in Wirtschaftschemie befähigt zum wissenschaftlichen Arbeiten und damit zur Berechtigung für eine anschließende Promotion an einer Universität.