Was braucht es i.d.R. zu einer 1,0 in einer Bachelorarbeit (internationale Unternehmensbesteuerung)? Welche Kriterien sollte die Arbeit eurer Meinung nach erfüllen? Auf das Geschwätz von Betreuern konnte ich mich bisher noch nie verlassen.

habe 1,0 .... einen Betreuer der gute Noten gibt.

Die Frage ist in etwa so sinnvoll wie "Was braucht es für eine 2+ in Mathe?". Es ist nunmal eine höchst subjektive Bewertung, da legt jede Uni, jeder Lehrstuhl und jeder Gutachter andere Maßstäbe an und gewichtet Kriterien unterschiedlich stark.

Der gemeinsame Nenner ist wohl, dass alle Formalitäten passen, dass die Arbeit sich insgesamt gut liest (Einleitung, Hauptteil und Schluss sind gut aufeinander abgestimmt) und dass dann noch ein gewisser akademischer Anspruch erkennbar ist (über die bereits bekannte Literatur hinausgehen, eigene Daten erheben/auswerten, ein Modell erweitern, etc.).

Formal: Arbeit muss formal einwandfrei sein, dazu gehört u. a. Sprache, Stil, sinnvoller Aufbau und Gliederung, richtiges und angemessenes Zitieren und ein sauberes Erscheinungsbild (wer jetzt meint, das sei alles selbstverständlich, dem sei gesagt, dass viele bereits daran scheitern)

Inhalt: Arbeit muss wissenschaftlichen Ansprüchen genügen, stringente Argumentation, wissenschaftliche Fragestellung, die einschlägige Literatur muss abgedeckt sein u.ä.

Oder anders gesagt: Die Arbeit muss einfach deutlich positiv ggü. dem auffallen, was der Prof. sonst so lesen muss

Ich finde die Frage schon sinnvoll, da es bei einer wissenschaftlichen Arbeit grundsätzlich gewisse Kriterien gibt, die maßgeblich sind. Die Bewertung eines Aufsatzes in Deutsch ist ja ebenso subjektiv, trotzdem gibt es diverse Punkte, die unweigerlich eine guten oder schlechten Aufsatz ausmachen wie die Gliederung, das Thema an sich, wichtiges ohne unnötiges blabla schildern... Die Qualität der Quellen und deren Mischung, der Anteil indirekter Zitate etc.

Für die Quellenarbeit mal ungefähr als Fausregel:

• 10-max 20% Bücher
• der Rest möglich hoch bewertete Journals davon mindestens 20% in Englisch
• verschiedene Quellenangaben für ein indirektes Zitat
• Gute Arbeit in den Fußnoten mit zusätzlichen Formulierungen und verweisen

Lounge Gast schrieb:

Was braucht es i.d.R. zu einer 1,0 in einer Bachelorarbeit
(internationale Unternehmensbesteuerung)? Welche Kriterien
sollte die Arbeit eurer Meinung nach erfüllen? Auf das
Geschwätz von Betreuern konnte ich mich bisher noch nie
verlassen.

Bei euch lesen Profs Bachelorarbeiten?! Wie krass ist das denn. Welche Uni?

Lounge Gast schrieb:

Oder anders gesagt: Die Arbeit muss einfach deutlich positiv
ggü. dem auffallen, was der Prof. sonst so lesen muss

Ich bin zwar nicht der zitiert Autor, aber bei mir an der Universität Bamberg an den wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten darf man nur bei Professoren oder promovierten wissenschaftlichen Mitarbeitern eine Abschlussarbeit schreiben.

Schreib meine Bachelorarbeit auch bei einem Prof. Viele sogar.

Lounge Gast schrieb:

Bei euch lesen Profs Bachelorarbeiten?! Wie krass ist das
denn. Welche Uni?

Lounge Gast schrieb:

Oder anders gesagt: Die Arbeit muss einfach deutlich
positiv
ggü. dem auffallen, was der Prof. sonst so lesen muss

Bei euch etwa nicht? Abschlussarbeit betreuen (auch Bachelor) setzt bei uns Habilitation voraus. Meine Arbeit haben sogar zwei Profs gelesen (Zweitkorrektur). Ein einfacher Dr. darf hier maximal Seminararbeiten abnehmen.

Was sind denn typische Zeitfresser bei einer Bachelorarbeit, unnötige Fehler in der Hinsicht? Wir haben nur acht Wochen Zeit ab Themenvergabe, was ich wirklich lachhaft finde. Wie soll man da etwas wirklich anspruchsvolles verfassen?

Was "Vorschrift" ist, und was tatsächlich Usus ist, sind zwei Paar Schuhe.
Bachelorarbeiten werden max. von wissenschaftlichen MAs gelesen.

Nur weil auf der Abschlussarbeit zwei Professoren als Gutachter bzw. Korrektor stehen, heißt das noch lange nicht, dass diese die Abschlussarbeit auch wirklich ausführlich lesen.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Bei euch lesen Profs Bachelorarbeiten?! Wie krass ist das
denn. Welche Uni?

Lounge Gast schrieb:

Oder anders gesagt: Die Arbeit muss einfach deutlich
positiv
ggü. dem auffallen, was der Prof. sonst so lesen muss

Bei euch etwa nicht? Abschlussarbeit betreuen (auch Bachelor)
setzt bei uns Habilitation voraus. Meine Arbeit haben sogar
zwei Profs gelesen (Zweitkorrektur). Ein einfacher Dr. darf
hier maximal Seminararbeiten abnehmen.

Freunde, dass ein Prof formal als Gutachter auftaucht heißt noch lange nicht, dass er die Arbeit auch wirklich liest, und selbst wenn dann in der Regel nur sehr oberflächlich. Und darum ging es dem Vorposter, nicht um eure Prüfungsordnung.

Grundsätzlich hängts vom Beteuer und der Notenskala ab...

Dann schließ ich mich dem Vorposter mit den
"- 10-max 20% Bücher

• der Rest möglich hoch bewertete Journals davon mindestens 20% in Englisch
• verschiedene Quellenangaben für ein indirektes Zitat
• Gute Arbeit in den Fußnoten mit zusätzlichen Formulierungen und verweisen
  "
  an.

Bei uns war die Faustregel immer: Pro Seite eine Quelle.
2-3 Hauptwerke, dann viele Magazinartikel (Z.B. acquisa im Marketing)/Journals, etc....Immer einen aktuellen Bezug reinbringen usw.

Wichtig ist, dass der Eindruck ensteht: Du hast weit mehr gemacht, als der Durchschnittstudent und dich mit dem Thesis-Thema intensiv auseinander gestezt und bist "Spezialist" in diesem Bereich.
Obs das dann wirklich wert ist, diesen überproportionalen Aufwand zu betreiben, muss jede/r für sich selbst entscheiden...
Manchmal stehen Betreuer auch manchmal auf spezielle Themen und vergeben hierfür prinzipiell bessere/sehr gute Noten.

und noch als Tipp: Lass dir den Erwartungs/Bewertungshorizont zeigen...

Bei uns ist es an manchen Lehrstühlen aber wirklich so, dass der Prof betreut und auch korrigiert, weil diese auch Annahmestops haben und sich Notenauszüge zeigen lassen, wie engagiert die Studierenden dem Prof im Rahmen der Veranstaltungen vorkommen etc.

TE hier:
Mir fällt es sehr schwer, mich mit der Arbeit zu beschäftigen, weil ich regelrecht gezwungen bin, im Bereich der Steuerlehre zu schreiben, da mein eigentlicher Betreuer abgrundtiefe Scheiße gebaut hat. Ich hatte mich letztes Jahr schon um die Betreuung der Arbeit gekümmert, damit alles glatt läuft und ich wollte eigentlich über die Haftung von Ratingagentuten schreiben. Das lustige dabei ist, dass der "Betreuer" mich entgegen seiner mehrmaligen Behauptungen gar nicht betreuen darf und das erst Anfang April durch den Prüfungsausschuss rausgekommen ist.

Ergebnis: kurzfristig ist jetzt für dieses Semester kein anderer Betreuer des Lehrstuhls verfügbar. Statistik (Bezug auf Risikomaße im Bankensektor) wäre die zweite Alternative gewesen, aber kurzfristig für dieses Semester ist jetzt wohl auch niemand mehr frei. Alle im Urlaub bis Ende April. Die Anmeldefristen waren an allen übrigen Lehrstühlen spätestens bereits Ende März vorbei.

Mir kommt bei der Literaturrecherche das Kotzen und ich hatte schon einige Wutanfälle deswegen. Ich hatte mich wirklich gefreut, in einem der beiden Bereiche zu schreiben.

Sieh es als sportliche Herausforderung an. Versuche einfach selbst, dass Thema zu durchdringen. Ich kenne das mit der inneren Ablehnung gegen die eigene (bei mir Doktor-)Arbeit, weil man von außen unsinnige Vorgaben bekommt.

Ist jetzt evtl. etwas Off-Topic, aber du schreibst deine Dissertation über ein Thema, dem gegenüber du innere Ablehnung empfindest? Wie kannst du das denn über mehrere Jahre durchziehen? Oder promovierst du kumulativ und mit dem nächsten Paper kann es besser werden?
Ich meine, gerade bei einer langfristigen Sache wie der Doktorarbeit sollte die intrinsische Motivation schon stimmen, oder?
Mich würde nur interessieren, wie es dazu kam und warum du nicht mit deinem Professor sprichst. Sowas stimmt man ja eigentlich schon ab.

Lounge Gast schrieb:

Sieh es als sportliche Herausforderung an. Versuche einfach
selbst, dass Thema zu durchdringen. Ich kenne das mit der
inneren Ablehnung gegen die eigene (bei mir Doktor-)Arbeit,
weil man von außen unsinnige Vorgaben bekommt.

Im Bereich Finance kommen empirische Arbeiten über einen ausreichend großen Zeitraum immer gut an. Dabei solltest du vor allem auf einen sicheren Umgang mit statistisch Methoden achten.

1,0 gibt es bei uns an der Uni so alle 2 Jahre in mal