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Stillstand der Wirtschaftswissenschaften

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Sabinchen07

Stillstand der Wirtschaftswissenschaften

Leute,

findet Ihr es nicht auch irgendwie seltsam, dass sich grundlegende Prämissen in den Wirstchaftswissenschaften kaum geändert haben? Und auch immernoch dieselben alten Modelle für wirtschaftliches Grundverständnis gelehrt werden? Und dass die EZB und die Politik im Grunde alle Keynesianer sind?

Wieso gibt es keine neuen Modelle, die in völlig andere Richtungen denken? Ich finde das irgendwie schade und habe das Gefühl, dass vor allem die BWLer einfach nur die Theorie konsumieren, sie als wahr erachten und dann nicht weiter drüber nachdenken.. ich finde, das muss sich ändern! Man sollte WIWI wieder mehr als Philosophie betrachten und in die Fußstampfen von Schumpeter, Smith und Queseney treten. Alte Axiome über Bord werfen und neu denken, uns von alten eingeprügelten Modellen auch mal differenzieren können. Würde das der Weltwirtschaft nicht mal gut tun?

[%sig%]

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WiWi Gast

Re: Stillstand der Wirtschaftswissenschaften

Würde der Weltwirtschaft vielleicht gut tun, aber das birgt auch das Risiko von Veränderung. Und ganz ehrlich, im Moment ist das wahrscheinlich nicht im Interesse der Mächtigen und Reichen (z.B. Banken, Großinvestoren, Politiker, etc.), die fahren mit den jetzigen Modellen und Systemen nämlich ganz gut.

Querdenker werden in den WiWis eher nicht gefördert werden, man braucht sie nämlich nicht. In der Wissenschaft nicht, den es läuft ja alles so wie es soll und in der Praxis erst recht nicht, da werden heutzutage eher Klone gesucht als individuell denkende Menschen (das jedenfalls ist mein Gefühl, wenn ich mir mal die Anforderungen der Unternehmen und die sog. "High-Potentials" anschaue).

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WiWi Gast

Re: Stillstand der Wirtschaftswissenschaften

Sabinchen07 schrieb:

Und
dass die EZB und die Politik im Grunde alle Keynesianer sind?

Was ist denn das für ein Quatsch, die sind doch im Leben keine Keynesianer!

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WiWi Gast

Re: Stillstand der Wirtschaftswissenschaften

Zunächst mal, BWL ist keine Wissenschaft (wie Medizin, Ingenieurswesen oder Jura es auch nicht sind), sondern eine universitäre Ausbildung (bzw. eine Hochschul-Ausbildung).

Bei der VWL gibt es doch durchaus zeitgemäße Ansätze im Bereich behavioural economics.

Und bei BWL, naja eine Buchung bleibt eine Buchung. Soll an Haben. Sowas wird doch gelehrt als angebliche Wissenschaft. Ein Betriebsabrechnungsbogen oder eine Break-Even-Analyse. Das sind eben grundlegende Handwerkssachen und keine Wissenschaft. Anders ist es aber bei Ingenieuren, Medizinern oder Juristen auch nicht.

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WiWi Gast

Re: Stillstand der Wirtschaftswissenschaften

So ein Blödsinn. Und dann werden auch noch Verschwörungstheorien über Mächtige und Reiche in den Raum geworfen. Vielleicht werft ihr auch mal einen Blick in die Fachliteratur. Der "state of art" der Wirtschaftswissenschaften geht nämlich bei Weitem über die 2 ersten Lehrbücher, die man in den Grundlagenfächern empfohlen bekommt, hinaus. Da gibt es in den Geisteswissenschaften aber weniger Fortschritt.
Philosophieren ist ja schön und gut. Auch ich bin ein Freund von ökonomisch intuitiven Darstellungen. Aber die formale Herangehensweise der Wirtschaftswissenschaft hilft doch ungenmein bei der Strukturierung der Argumentation.

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WiWi Gast

Re: Stillstand der Wirtschaftswissenschaften

Hola, Medizin kein Wissenschaft... Ich hoffe dir ist klar, dass sich der Rest deiner Argumentation damit auch disqualifiziert hat.

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WiWi Gast

Re: Stillstand der Wirtschaftswissenschaften

lol von wegen die mathematische Vorgehensweis in den Wirtschaftswissenschaften ist richtig und gut. Schon mal über die Annahme des homo oeconomicus nachgedacht?? So ein Mensch ist mir nicht bekannt und es ist durchaus fragwürdig, dass derartige grundlegende Annahme getroffen werden.

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WiWi Gast

Re: Stillstand der Wirtschaftswissenschaften

Es gibt keinen Stillstand der Wirtschaftswissenschaften. BWL mal außen vor (hat mit Wissenschaft nun wirklich nichts zu tun), in der VWL gibt es sogar sehr viele Diskussionen, neue Ansätze und sich widersprechende Meinungen und Denkschulen. Allerdings bekommt man in der Universität davon nicht viel mit, das ist richtig. Aber nur weil es dir niemand vorsetzt, gehst du davon aus es gibt diese Entwicklung nicht?

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WiWi Gast

Re: Stillstand der Wirtschaftswissenschaften

So, rufen wir uns nochmal vor Augen, was überhaupt ein Modell ist. Nämlich eine vereinfachte (!) Darstellung realer Sachverhalte.
Damit sowas wie die neoklassische Kapitalmarkttheorie überhaupt funktioniert, müssen vereinfachende Annahmen getroffen werden. Und dazu gehört eben die des zurecht viel kritisierten Homo Oeconomicus.
Die Leute, die das weitergeben sind sich natürlich über diese Schwächen bewusst und weisen darauf hin. Wenn sie es nicht tun, sind es keine guten Dozenten.

Und dennoch tut sich auch was. Das Feld der Behavioral Economics (das übrigens nicht nur der VWL zugeordnet ist) wächst stetig. Die Behavioral Finance wächst und hält mit immer lauterer Stimme gegen die strengen Annahmen der Neoklassik.
Und auch hier kommen Annahmen zum Tragen. Etwa die des Homo Oeconomicus Humanus. Das ist zwar ein realistischerer Modellmensch als der Homo Oeconomicus, aber dennoch ein Modellmensch.

Ich möchte nicht unbedingt die Neoklassik verteidigen. Ich selbst sehe mich eher der Behavioral Economics anhängig. Aber die Neoklassik eignet sich zum Teil sehr gut, um ein Grundverständnis zu erlangen.
Diese Alternativlosigkeit ist in der Tat schade und tut dem Image der Wirtschaftswissenschaften in meinen Augen auch nicht gut.
Annahmen und Vereinfachungen findet man jedoch überall.

Zum Thema BWL ist keine Wissenschaft:
Das ist Ansichtssache würde ich sagen. Wer einen relativ eingeschränkten Horizont hat und denkt, BWL hört bei Buchungen und BAB auf, der mag diese Meinung haben.
Wer sich mit Finance, Behavioral Economics und Kapitalmarktforschung beschäftigt, der dürfte zu einer durchaus anderen Ansicht gelangen.

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