Hallo,
ich schreibe im kommenden Jahr meine Masterarbeit. Mein Studienschwerpunkt und Wunschgebiet nach dem Studium ist das Trade Marketing. Ob ich aber im Shopper Marketing eines Handels lande oder im Vertrieb eines Konsumgüterherstellers weiß ich noch nicht. Beides finde ich interessant.

Nun stehe ich vor der Entscheidung, ob ich die Masterarbeit zusammen mit einem Unternehmen schreiben soll. Ich könnte ein Praktikum in der Zentrale eines großen deutschen Handelsunternehmen machen und dort dann evtl. auch die Masterarbeit schreiben. Ggf. ergibt sich ein interessantes Projekt oder ich kann zumindest mit deren Daten arbeiten. Aber ich bezweifle, dass es sich dabei um ein Unternehmen handelt, in dem ich nach dem Abschluss gerne arbeiten würde. Eigentlich zieht es mich doch eher in die Industrie (einen Konsumgüterhersteller).

Lohnt sich das also? Ist es für die späteren Bewerbungen ein Vorteil, wenn man die Abschlussarbeit (komme von der Uni) mit einem Unternehmen schreibt oder ist das eigentlich total egal und ich kann mir den ggf. zusätzlichen Aufwand dadurch sparen?

Ich könnte natürlich auch noch ein Praktikum bei einem Konsumgüterhersteller machen (das Unternehmen, in dem ich ein solches Praktikum schon gemacht habe, kommt für eine Masterarbeit nicht in Frage), aber ich glaube, dass dort eher stark marketinglastige Themen vergeben werden.

Was könnt ihr mir aus Erfahrung raten?

Danke!

Es hat beides Vor- und Nachteile.
Leider ist es oft so, dass die Unternehmen nicht perfekt auf Abschlussarbeiten eingestellt sind. Da zählt einfach das Tagesgeschäft. Darunter leidet das akademische Niveau der Abschlussarbeit und auch bliebt für die Ausarbeitung nur wenig Zeit.
Aber natürlich bekommt so doch in der Regel einen tieferen Einblick in den Berufsalltag, weit tiefer als bei einem Praktikum, da man hierbei selbstständig ein größeres Projekt bearbeitet. Und natürlich gibts für das ganze auch ein paar Euros. Und die Chancen für einen direkten Einstieg im Unternehmen danach sind hoch.

An der Universität, und wirklich nur da, nicht an der FH (keine Lehrstühle, kaum Institute, keine Doktoranden), ist es normalerweise gesichert, dass die Arbeit ein hohes akademisches Niveau hat. Die Institute verbinden Theorie mit Praxis. Auch wenn es theoretischer sein mag, für die Praxis hast du danach noch 40 Jahre Zeit, Theorie kommt ab dann zu knapp. Auch sind die Betreuer motiviert, dass du gut arbeitest, weil deine Ergebnisse oft in ihre Doktorarbeit mit einfliesen. Die Noten sind meistens auch besser, durch den engeren Kontakt zum Professor.

"für die Praxis hast du danach noch 40 Jahre Zeit"
Würdet ihr also eher raten, es ohne Unternehmen zu probieren?
Wenn es nicht das Unternehmen ist, in dem man nachher auch arbeiten will, zahlt sich das überhaupt aus?

Ich bin nicht der Poster, auf den du deine Fragen beziehst, stimme diesem aber prinzipiell zu.

Ich hab schon über gute Erfahrungen von Arbeiten bei Unternehmen gehört, aber die überwiegende Mehrheit hat bewusst darauf verzichtet bzw. enttäuschende Erfahrungen damit gemacht.

Wenn es also nicht sein muss oder du besondere Vorteile davon hast, würde ich prinzipiell von einer Arbeit bei einem Unternehmen eher abraten als empfehlen.

Der einzige Vorteil bei einem Unternehmen ist, wie schon erwähnt, die große Chance dort auch direkt einzusteigen. Ansonsten würde ich davon abraten. Von den paar Euros die man bekommt (das auf das ganze Arbeitsleben bezogen wirklich nichts ist) sollte man sich nicht blenden lassen und auch nicht Gefahr eingehen eine schlecht betreute und nachher auch schlecht bewertete Abschlussarbeit hinzulegen.