Hallo,

ich werde in diesem Semester mein Bachelor in Politikwissenschaft machen und im Wintersemester einen Master anfangen. Bis vor kurzem war ich mir noch 100% sicher, auch in diesem Fach den Master zu machen. Mittlerweile habe ich aber das Gefühl, dass Politikwissenschaft "nutzlos" ist und meine Zukunft aus befristeten Verträgen mit schlechter Bezahlung bestehen würde. Deshalb überlege ich gerade, ob ein nicht-konsekutiver "Wirtschaftsmaster" eine sinnvollere Option ist. Nicht nur aus reinen Karrieregesichtspunkten, sondern auch weil ich mich in letzter Zeit ein verstärktes Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen festgestellt habe. Aufgefallen ist mir der Studiengang Management und Märkte in Siegen, weil dort eben keine Vorkenntnisse verlangt werden und es keine teuren Studiengebühren gibt. Kennt ihr vielleicht noch andere Studiengänge in dieser Richtung?

Mein Lebenslauf wäre dann allerdings etwas chaotisch und ich nach dem Master bereits 27:
Abitur
Auslandsjahr
abgebrochenes Jurastudium
BA Politikwissenschaft in Regelstudienzeit (Schnitt 1,5-1,7)
Master Wirtschaft

Leider bin ich mir auch noch nicht im Klaren, wie ich mich genau ausrichten will. Ein Bezug zur Politikwissenschaft wäre aber nicht schlecht, z.B. in der Politikberatung.
Meint ihr mit so einem Profil hätte ich Chancen auf einen halbwegs guten Job oder werde ich direkt aussortiert, weil ich anscheinend nicht weiß, was ich will?

Danke und Gruß

Erstmal, mit 27 bist du immer noch im normalen Altersrahmen, würde mir dahingehend keine Sorgen machen.

Hast du garkeine Credits in VWL/BWL, oder zumindest quantitativen Methoden (Statistik etc.)? Weil, gute Studiengänge komplett ohne Vorkenntnisse wird schwierig. Ich bin mir aber recht sicher, dass es bestimmt VWL-Master gibt, in die du auch mit PoWi reinkommst. BWL wäre da problematischer.

Das größere Problem für Jobs in der Wirtschaft wird eher dein Mangel an Praxiserfahrung sein. Egal was es wird, hau ein Praktikum im Master raus, sonst wird es danach - unabhängig vom Studenfach - ganz schwierig.
Guck dich am besten jetzt schon um wenns Richtung Politik gehen soll - soweit ich weiß haben nämlich einige gute Stellen Vorlaufzeiten von bis zu einem Jahr (z.B. Bundestag).

Habe Credits von politischer Ökonomie (20) und politikwissenschaftlichen Methoden (10). Glaube aber nicht, dass die anerkannt werden. Deswegen auch der Master in Siegen, der keine entsprechenden Kenntnisse voraussetzt.

Im Bachelor habe ich ein Praktikum in einem Forschungsinstitut absolviert, allerdings ohne wirtschaftlichen Bezug. Aber ein Praxissemester, evt. in Verbindung mit einem Auslandsaufenthalt ist auf jeden Fall eine gute Idee.
Ein Praktikum in einem Wirtschaftsunternehmen direkt nach dem Bachelor ist als Politikwissenschaftler ohne Vorkenntnisse wohl wenig aussichtsreich oder?

Vom Klang her würde ich sagen, dass zumindest politische Ökonomie als VWL anerkannt werden sollte (sowas ist natürlich nicht verallgemeinbar, aber VWL ist halt VWL).
Wie gesagt wüsste ich keine Adresse wo du komplett ohne Vorwissen reinkommst, allerdings rate ich persönlich auch eher dazu, an gute Adressen zu kommen wo deine Credits eben ausreichen.

Wegen Praktika meinte ich ja auch eher Dinge mit Politikhintergrund. Als politischer Berater würde das doch Sinn machen, oder hab ich dich falsch verstanden? Ansonsten würde ich auch nicht unbedingt WiWi-Praktika abschreiben, das kommt allerdings eben immer sehr stark drauf an was für Kenntnisse verlangt werden. Einfach umschauen und probieren.

Mir fällt übrigens gerade ein, dass es an der Copenhagen Business School einen MSc International Business and Politics gibt:

http://www.cbs.dk/en/study/graduate/msc-in-international-business-and-politics

Ein kurzer Check lässt mich auch vermuten, dass du dort reinkommen würdest (dir fehlen whsl. nur die Finance- und Management-Credits, die du aber an der Summer School aufholen könntest). Dummerweise ist die Admission aber schon seit ein paar Monaten dicht, falls für dich allerdings ein Gap Year eine Option wäre, würde ich mir das definitiv genauer angucken.

Hallo,
war in einer ähnlichen Situation wie du und habe mittlerweile meinen Master abgeschlossen. Meiner Meinung nach solltest du eine möglichst renommierte Hochschule wählen - habe mich für den MEB der ESCP Europe entschieden - da dir das sämtliche Türen öffnet...

Arbeite mittlerweile in einer Top-Tier Strategieberatung, ohne den Master kaum denkbar...

Was wurde den in politische Ökonomie gemacht? Kann mir kaum vorstellen, dass so ein "bla magisches Viereck" an einer ernstzunehmenden Uni als VWL angerechnet wird.

Danke für eure Antworten. Kopenhagen kommt aber wegen des Gap Years wirklich nicht in Frage.

Ist es wirklich so wichtig, dass der Master von einer renommierten Hochschule kommt? Einen Kredit wegen Studiengebühren aufnehmen wollte ich eigentlich vermeiden.

Hast du den MEB ohne nennenswerte Vorkenntnisse erfolgreich abschließen können? Habe insbesondere vor den Mathe-Anteilen großen Respekt. Das Programm sagt mir sehr zu, v.a. wegen den 2 Studienorten und der Möglichkeit des MSc. Wie schwer ist es denn, eine Zusage zu bekommen? Sollte man sich intensiv auf den Logiktest vorbereiten?

guest456 schrieb:

Ist es wirklich so wichtig, dass der Master von einer
renommierten Hochschule kommt? Einen Kredit wegen
Studiengebühren aufnehmen wollte ich eigentlich vermeiden.

Für die Politikberatung würde ich spontan sagen: ja. Beratung an sich auf jeden Fall, da ist das denke ich nicht anders. Allerdings bei weitem nicht so wichtig wie eben Praxiserfahrung, also würde ich mir da nicht soo große Sorgen machen.

Hier der Ex-ESCPler:

Also ich kann dir das Programm nur wärmstens empfehlen! Die Struktur ist super, die Klasse sehr international und vom Curriculum ist es eigentlich wie ein MBA, d.h. sehr viele Cases! Zudem einige Company Projects, sodass du das gelernte gleich anwenden kannst und im Idealfall gleich ein Job Offer bekommst...

Natürlich muss man ein bisschen was investieren, aber abgesehen davon dass das in anderen Ländern außerhalb von Deutschland ganz normal ist, lohnt sich das Investment!

Wegen der Zulassung: Auf jeden Fall machbar!

Weitere Fragen gerne...

Was erwartest du denn für eine Antwort?

"Nein, der Logiktest ist für 3jährige konzipiert, deshalb besser nicht vorbereiten!!!!11einself!"

Natürlich muss man sich da intensiv vorbereiten, gerade wenn du nicht viele andere gute Optionen hast.

guest456 schrieb:

Danke für eure Antworten. Kopenhagen kommt aber wegen des Gap
Years wirklich nicht in Frage.

Ist es wirklich so wichtig, dass der Master von einer
renommierten Hochschule kommt? Einen Kredit wegen
Studiengebühren aufnehmen wollte ich eigentlich vermeiden.

Hast du den MEB ohne nennenswerte Vorkenntnisse erfolgreich
abschließen können? Habe insbesondere vor den Mathe-Anteilen
großen Respekt. Das Programm sagt mir sehr zu, v.a. wegen den
2 Studienorten und der Möglichkeit des MSc. Wie schwer ist es
denn, eine Zusage zu bekommen? Sollte man sich intensiv auf
den Logiktest vorbereiten?

an den Ex-ESCPler:
Was hast du denn vorher studiert und ist dir der Umstieg schwer gefallen? Ich glaube, die 100? Bewerbungsgebühr werde ich aber investieren.

Wegen des Logiktests: Die Frage war unglücklich gestellt. Ich wollte eher wissen, ob ich überhaupt ein passables Ergebnis erreichen kann, ohne bisher viel mit BWL am Hut gehabt zu haben. Oder anders ausgedrückt: Handelt es sicher eher um einen "Intelligenztest", für den "Begabung" bzw. allgemeine Denkfähigkeit wichtiger ist? Vorbereiten werde ich mich natürlich und mir ist auch klar, dass er nicht für 3-Jährige konzipiert ist ;)

Hier der Ex-ESCPler:

Es gibt eine Menge Beispieltests auf der Seite der ESCP, einfach mal genau gucken! Der Test hat definitiv nichts mit BWL zu tun, sondern mit verbal und nummerical reasoning skills..

Habe auch Politikwissenschaften studiert, war also in genau der gleichen Situation wie du ;) Der Umstieg ist mir nicht schwer gefallen, da der Studiengang ja genau für Nicht-Wiwiss wie wir konzipiert ist... Du kannst den ja nicht mit bspw. dem MiM an der ESCP vergleichen...

Hört sich gut an, werde mal nachschauen.
Wird man denn nur mit dem Master später Leuten gegenüber als gleichwertig angesehen, die schon im Bachelor BWL o.ä. gemacht haben?

Sorry, aber was ist das für eine Frage? Keine Ahnung ob MAN dich als gleichwertig ansieht, du hast doch einen völlig anderen Background als ein BWL-Bachelor...

Ich habe Kollegen in meiner Firma, die wie ich Berater sind, und ein Studium in Biologie oder Geschichte absolviert haben. Keine Ahnung ob MAN uns alle als gleichwertig ansieht - aber es interessiert mich auch nicht... Jeder bringt seinen eigenen Blick rein und somit wird Mehrwert geschaffen...

Schau dir definitiv mal die Zeppelin Universität an. Ist eigentlich wie gemacht für dich. Kostet jedoch auch studiengebühren.
Ohne BWL Vorkentnisse kannst du dort ein General Management Master machen,gibt aber auch andere programme.

Hi
hab deinen Lebenslauf gesehen.
Ich hab meinen Bachelor jetzt auch in Politik und würde auch gerne Wirtschaft machen. Wo hast du dich da beworben beziehungsweise welchen Master hast du denn genau gemacht?
Würde mir echt helfen :)
danke

Hallo,

bei mir an der Ruhr-Universität Bochum startet im kommenden Wintersemester 16/17 der Master Economic Policy Consulting. Paar Credits im quantitativem und VWL-Bereich sind jedoch Voraussetzung..

In Rotterdam und Lund gibt es auch nicht-konsekutive Management Master. Bei https://www.mim-compass.com kann man auch noch mehr finden.