Intralogistik – Diese Branche trägt die Zukunft
Die Zeiten, in denen man nach einer Online-Bestellung ewig warten musste, bis das gewünschte Produkt endlich ausgeliefert war, sind vorbei. In der Intralogistik schreitet die digitale Evolution nämlich ebenso schnell voran wie in anderen Branchen, weswegen Berufe in diesem Bereich ausgesprochen spannend sind.
Die Digitalisierung betrifft nicht nur den Verbrauchermarkt, sondern wirkt sich auf alle Glieder der Wertschöpfungskette aus. Denn wenn sich das Verhalten der Konsumenten dank Onlineshops und Mobile-Apps verändert, müssen sich auch die dahinterstehenden Produktions- und Vertriebsprozesse weiterentwickeln. Die Rede ist von der "Industrie 4.0", deren neuartige Technologien weitreichende Auswirkungen auf sämtliche angebotenen Produkte und Dienstleistungen haben. Ein wichtiger Bestandteil ist die Intralogistik: Der handbetriebene Stapler gehört allmählich zum alten Eisen, inzwischen sind E-Hubwagen mit Komfortanzeigen und Präzisionswaagen bei Herstellern wie Jungheinrich der Standard.
Neuer Kollege: Der Roboter
An dieser Stelle macht die technische Entwicklung aber noch nicht halt. Dem Internet der Dinge verdanken wir teil- und vollautomatisierte Systeme, wie sie zum Beispiel in immer mehr Amazon-Lagerhallen verwendet werden. Was man dort antrifft, sind autonome Hubwagen, die auf Anweisung eines hersteller- oder firmeneigenen Warehouse Management Systems (WMS) dank Lasersensoren unfallfrei zwischen den Lagerregalen manövrieren, Paletten und Waren beschaffen und dem zuständigen Kommissionierer in ausreichendem Sicherheitsabstand folgen. Diese Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine erleichtert Routineaufgaben und verringert Zeitaufwand und Fehleranfälligkeit. Eigenständige Kommissionierungsfahrzeuge können rund um die Uhr im Einsatz sein und auch in Räumen mit niedriger Deckenhöhe arbeiten. Sie verbessern den Warenumschlag um bis zu 40 %, was letztlich eine Steigerung des Umsatzes zur Folge hat.
Karrierechance: Lagertechnik von morgen
Derartige technische Innovationen sind der Grund, warum die Branche der Lagertechnik auch in Zukunft ein wertvoller Markt bleiben wird. Für das Jahr 2017 wird in Deutschland laut dem Statistik-Portal Statista ein Produktionsvolumen von 21,4 Mrd. Euro erwartet. Nicht umsonst diskutieren Experten auf der Fachmesse LogiMAT (sie findet das nächste Mal im März 2018 statt) und Konzerne investieren in die Modernisierung ihrer Lager. So war VBH, Europas größtem Handelshaus für Fenster- und Türbeschläge, eine effizientere Lagertechnik 750.000 Euro wert. Die Nachfrage nach flexiblen, skalierbaren und intelligenten Technologien steigt, denn der Markt wird gegenwärtig von immer kleineren Bestellmengen und immer kürzeren Lieferzeiten bestimmt – eine Herausforderung für den Vertrieb, weshalb der digitale Durchbruch für die meisten Unternehmen gar nicht schnell genug kommen kann. Das freut auch Hersteller wie Jungheinrich, dessen Werk in Norderstedt vor Kurzem seinen 50. Geburtstag feierte. Dort werden die sogenannten Automated Guided Vehicles (AGV) hergestellt, die bei Firmen wie BWM Group oder ThyssenKrupp zum Einsatz kommen. Doch auch die Konkurrenz schläft nicht und der Innovationsdruck ist groß – ebenso wie die Berufsperspektiven: Laut Statista arbeiteten 2016 122.000 Menschen in der deutschen Intralogistik-Industrie. Grund genug also, sich nach Karrierechancen in der Branche umzusehen.