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Kaufkraft steigt 2006 auf durchschnittlich 18.094 Euro

Der Direktmarketing-Dienstleister Acxiom hat für die Bundesrepublik im Jahr 2006 ein Kaufkraft-Volumen von voraussichtlich 1,493 Billionen Euro ermittelt. Das entspräche einer Zunahme von knapp 55 Milliarden Euro oder 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Menschen auf einem Markt, gehend, einkaufend oder ausruhend auf Treppenstufen.

Kaufkraft steigt 2006 auf durchschnittlich 18.094 Euro
Der Direktmarketing-Dienstleister Acxiom Deutschland hat für die Bundesrepublik im Jahr 2006 ein Kaufkraft-Volumen von voraussichtlich 1,493 Billionen Euro ermittelt. Das entspricht einer Zunahme von knapp 55 Milliarden Euro oder 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit verfügt jeder Einwohner Deutschlands im Jahr 2006 über durchschnittlich 18.094 Euro. Kaufkraft entspricht in diesem Fall dem Nettoeinkommen, das privaten Haushalten zur Verfügung steht, und wird am Wohnort der Bevölkerung erfasst. Ein Pro-Kopf-Index (BRD = 100) erleichtert die regionale Vergleichbarkeit der Daten.



Die alten Bundesländer verzeichnen mit 46,2 Milliarden Euro den höchsten Zuwachs. Das ist ein Plus von 3,9 Prozent. Das Kaufkraftniveau pro Kopf der alten Bundesländer liegt damit um 4,6 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (Index alte Bundesländer = 104,6). Trotz der Zunahme von 8,6 Milliarden Euro (3,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahr, liegt die durchschnittliche Kaufkraft in den neuen Bundesländern einschließlich Berlin, mit 14.876 Euro immer noch deutlich unter dem Niveau der alten Bundesländer (18.918 Euro je Einwohner). Der Abstand zu den alten Bundesländern ist aber etwas kleiner geworden, der Pro-Kopf-Index in den neuen Bundesländern ist von 77 (2005) auf 79 im Jahr 2006 gestiegen.

Die einzelnen Bundesländer im Vergleich zum Bundesdurchschnitt Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg und Hessen haben eine überdurchschnittlich hohe Kaufkraft. Das Bundesland Hessen hat den Stadtstaat Hamburg von der Spitzenposition verdrängt. Die Kaufkraft in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen liegt mit einem Index von unter 80 deutlich unter dem Durchschnitt. Einen Index über 80 erreicht von den neuen Bundesländer lediglich Brandenburg mit rund 82. Auffällig im Vergleich zum Vorjahr ist der Abfall der Kaufkraft in Berlin deutlich unter den Bundesdurchschnitt von 100 im Jahr 2005 auf 95 im Jahr 2006. Interessant ist auch die zeitliche Entwicklung der Kaufkraft in den Bundesländern. Gegen den Bundestrend mussten Berlin und Bremen Kaufkraftverluste hinnehmen, die Kaufkraftsumme verminderte sich in beiden Städten von 2005 auf 2006 um 1,2 Prozent, alle anderen Bundesländer konnten Zuwächse in der Kaufkraftsumme verzeichnen. Brandenburg sticht dabei besonders heraus, was zu der Annahme führt, dass Speckgürtelphänomen um die Bundeshauptstadt noch aktuell ist. Insgesamt ist zu konstatieren, dass die Aufholjagd der neuen Bundesländer wieder etwas an Fahrt gewonnen hat, was auch den Trend auf Bundesebene widerspiegelt.



Die Schere zwischen unter- und überdurchschnittlicher Kaufkraft reicht bei den 20 größten Städten Deutschlands vom Kaufkraft-Index 80 in Leipzig, 88 in Dresden, 90 in Duisburg bis 119 in Bonn, 123 in Düsseldorf und 137 in München. Bei Einwohnerzahlen unter 5.000 könnten größere Veräußerungsgewinne von Einzelpersonen überproportional zu Buche schlagen. Um Fehlinterpretationen bei der Analyse der Kaufkraft-Entwicklung zu vermeiden analysieren wir hier nur die Gemeinden, die diese Mindesteinwohnergröße überschreiten. Für die Gesamtheit aller Gemeinden (ab 5.000 Einwohner) ist die pro Kopf Kaufkraftdifferenz lag geringfügig kleiner geworden, 2005 betrug dieser Wert 41.577 Euro und liegt 2006 bei 40.750 Euro. In den neuen Bundesländern gibt es noch keine extremen Unterschiede in der Kaufkraft, aber auch hier ist die Herausbildung einer Schere zu beobachten. Derzeit liegen die Unterschiede beim pro Kopf Einkommen bei 7.497 Euro. 2004 lag die Differenz bei nur 4.883 Euro.

Grünwald bei München ist nach wie vor die reichste Gemeinde Deutschlands. Die Einwohner Grünwalds verfügen über durchschnittlich 52,627 Euro Kaufkraft. Danach folgen Berg (am Starnberger See), Königstein im Taunus, Rottach-Egern, Pullach, Gräfelfing, Kronberg im Taunus, Bad Soden am Taunus, Krailing, Wentorf bei Hamburg und Zorneding - alle mit einer pro Kopf Kaufkraft von über 30.000 Euro. Von den Top 100 Gemeinden gehören 38 nach Bayern, 28 nach Hessen, 11 nach Baden-Württemberg, 10 nach Schleswig-Holstein, 7 nach Nordrhein-Westfalen, 4 nach Niedersachsen und 2 nach Rheinland-Pfalz. Gewichtet man die Verteilung auf die Bundesländer nach Einwohnern, zeigt sich eine noch viel deutlichere Konzentration der hohen Einkommen in Bayern. Denn diese Städte haben zwar alle eine sehr hohe Kaufkraft pro Einwohner, sie sind aber unterschiedlich groß. Um darzustellen, wo die meisten Menschen mit hoher Pro-Kopf-Kaufkraft wohnen, wird daher die Verteilung der »reichsten« Einwohner auf die Bundesländer dargestellt. Insgesamt leben in diesen Top 100 Gemeinden gut 3 Mio. Menschen. Weit über die Hälfte davon, fast 57 Prozent leben in Bayern, da als einzige »Millionenstadt« die Landeshauptstadt München zu den Top 100 gehört. Weitere 17 Prozent wohnen in Hessen, 13 Prozent in Nordrhein-Westfalen, 6 Prozent in Baden-Württemberg und insgesamt 7 Prozent in Niedersachen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein.

Im Forum zu Kaufkraft

3 Kommentare

Kaufkraftparitätentheorie... ich komme nicht weiter :( Wer ist Profi von euch?

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servus, danke für deine Antwort. die erste frage ist leicht,klar. Ich finde keine Formel zur Gleichgewichtskursberechnung... dachte mir kann hier jemand seinen lösungsweg mitteilen. danke aber trot ...

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