DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Berufseinstieg: Wo & WieSozialkompetenz

Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Autor
Beitrag
WiWi Gast

Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Servus,

oft hört man, dass soziale Kompetenzen sehr wichtig sind.

Dieses ging sogar soweit, dass ein Mitarbeiter bei uns (Big4 WP) in der Probezeit nicht übernommen wurde, weil die Teammitglieder bei der Bewertung des Mitarbeiters diesen eine 3-4 im Bereich soziale Kompetenz gegeben haben.
Da ich sowohl den ehemaligen Mitarbeiter gut kennengelernt habe und auch mit seinem Team bereits zwei Jahre intensiv zusammenarbeite, hat mich diese Entscheidung nicht sonderlich überrascht, da der gekündigte Mitarbeiter sehr locker im Umgang war, gute Stimmung verbreitet hat, fachlich den anderen Absolventen sehr weit voraus war, jedoch auch direkt und ehrlich und seine Meinung zu bestimmten Vorgehen geäußert hat, welches bei den anderen Kollegen nicht immer gut aufgenommen wurde, da diese ihren Charakter eher gestreichelt sehen möchten und mit einer direkten Kommunikationsart bzw. mit Kritik nicht richtig umgehen können.

Auf der anderen Seite sind die Kollegen untereinander auch einem gewissen Konkurrenzdruck ausgesetzt (in der Prüfung weniger als in der Beratung), so dass ein Charakter mit Ecken und Kanten auch gar nicht so verkehrt wäre.

Wie steht ihr zu dem Thema? Sich biegen lassen um den Kollegen zu gefallen oder auch mal den eigenen Charakter einbringen, ganz gleich ob er anderen gefällt?

Ich selber bin auch nicht everybodies-darling, gleichwohl merke ich, dass das ständige Freundlichsein und "den Kollegen nicht auf die Füße treten" sehr kräfteraubend ist. Ich stelle mir die Durchsetzungsfähigkeit in den späteren Hierarchiebenen ziemlich schwer vor, wenn man nie gelernt hat, auch mal seine Meinung konsequent und nicht nur in ausgewählten und gut durchdachten Situationen zu verteidigen.

Sers, Michael

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Du gibst dir doch die Antwort selbst, oder?

Je nach Branche und Job sind soziale Kompetenzen nichts oder eben alles.

Ein Berater, der beim Kunden nicht ankommt?
Ein Teammitglied, das ständig aneckt?

Wie wichtig werden soziale Kompetenzen wohl sein?

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Sozialkompetenz ist DER wichtigste Faktor überhaupt.

Ohne geht gar nichts - mit KANN alles gehen. Und Sozialkompetenz bedeutet keineswegs, dass man immer jedem in den Hintern kriechen muss. Es ist eher eine Frage der Art und Weise wie man kontroverse Ansätze artikuliert und wie man seine Positionen verteidigt, durchsetzt oder auch mal aufgibt bzw. ändert.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Michael, ist doch toll, dass du alles richtig machst. Wo ist jetzt der Erkenntnisgewinn für alle anderen?

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Naja in dem Fall ging es weniger um soziale Kompetenz, sondern das Team hatte Sorge, dass der neue Kollege ein neuer Konkurrent wird. Somit wurde daraus halt ein Strick gedreht.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Die sozial inkompetenten Personen sind viel mehr die, die nicht mit der Kritik umgehen konnten. Ehrlichkeit, Offenheit und Kritikfähigkeit würde ich als sehr zentrale Sozialkompetenzen einordnen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Man sollte sich im Beruf seiner Rolle entsprechend verhalten. Wenn ich nur Associate bin, dann muss ich nicht überall meine Meinung kundtun und andere kritisieren. Das hat mit Durchsetzungsfähigkeit gar nichts zu tun. Die ist auf dieser Stufe nunmal nicht gefragt. Da sollte man sich auch zurücknehmen können. Als Manager bin ich wieder in einer anderen Rolle, die ein anderes Verhalten verlangt.

In welchem Bereich spielen denn soziale Kompetenzen keine Rolle? Man arbeitet doch überall mit Menschen zusammen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Ich finde, wenn man neu in einem Unternehmen ist, dann sollte man auch mal lernen die Klappe zu halten und wenn man noch so Recht hat oder meint es zu haben. Denn nicht immer, wenn man denkt die beste Lösung zu wissen, ist das auch so. Man kennt vielleicht gar nicht alle Fakten, zB eine neue Unternehmensstrategie, Prozesse die harmonisiert werden sollen, usw. Außerdem gibt es vielleicht auch ungeschriebene Gesetze, Gruppendynamiken, usw. die man erstmal ausloten muss.

Außerdem mag niemand Kritik und wenn man diese vor versammelter Mannschaft vorträgt noch weniger. Wenn man eine wirklich gute Idee hat, dann sollte diese den Leuten Arbeit ersparen, die effizienter oder sicherer machen. Das kann man dann als Verbesserungsvorschlag verkaufen. Am besten bespricht man das erstmal mit nur einem Kollegen (am besten jemand mit Einfluss in der Gruppe), was er davon hält und dann hat man schon einen Indikator, ob das Team die Idee annehmen würde.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Ich war bei PwC von 1999-2001 in der Beratung, als recht junger (27 J.) Berufseinsteiger.

Wir Berater auf den Projekten vor Ort waren alle so ungefähr in diesem Alter; der Projektleiter war ca. 32 und der 1x in der Woche vorbeischauende Partner war 40. Da ist schon eine ganz eigene Dynamik, und eine einzige Person kann das Klima total vergiften. So einen Fall hatte ich dann auch mehrfach. Eskalierte, und mehrfach wurden einzelne Leute von den Projekten genommen.

Daher: ja, soziale Kompetenzen sind extrem wichtig. Ich habe in dieser Hinsicht auch sehr stark an mir gearbeitet, weil ich früher viel zu impulsiv war, Menschen vor den Kopf gestoßen habe (dabei dachte ich, ich wäre so schön "authentisch") und es doch immer wieder Reibereien gab.

Manchen Menschen ist es in die Wiege gelegt, manche (so zB ich) mussten es lernen.

Einzig der reine Fachexperte, dessen Wissen so einzigartig ist, dass man es unbedingt braucht, der könnte damit durchkommen, eben diese Kompetenzen nicht zu besitzen.

Aber selbst in F&E, in der akademischen Welt, da reicht es nicht mehr, der verschrobene Spezialist zu sein; wer Drittmittel einwerben will, wer eine Forschergruppe leiten will, der muss auch entsprechende Kompetenzen mitbringen.

Und wer noch immer nicht überzeugt ist: denkt an einen handwerklich sehr guten Zahnarzt, der aber null Empathie hat und dem es egal ist, wie es euch bei der Behandlung geht.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Ich kann mich damit voll identifizieren, insbesondere mit dem "authentischen" Wirkung.
Dürfte ich fragen, wie du dieses gelernt hast? Mir ist mein Problem auch seit längerem bekannt und auch ein wenig besser geworden, jedoch verfällt man sehr leicht in alte Muster. Ich habe das Gefühl, mich durchsetzen zu müssen wegen meiner fachlichen Kenntnisse und weiß damit meistens (vermutlich) besser, wie bestimmte Prozesse und Inhalte auszusehen haben. Das dieses bei gleichrangigen Kollegen nicht gut ankommt, sollte nicht überraschen, ist mir aber (leider) egal und diese Denke kriege ich leider nicht aus dem Kopf.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Ich glaube auch, dass soziale Kompetenz sehr wichtig ist. Die Frage ist nur, wie man diese misst bzw. vergleichen soll. Mir geht das Streben nach der perfekten Persönlichkeit aber langsam gegen den Strich - mittlerweile wird die Faszinationsfähigkeit gemessen. Ernsthaft? Muss man jetzt jeden Tag seine Faszination zeigen, wenn man ins Büro kommt? Wer ist mehr fasziniert? Du oder ich? Das ist doch Schwachsinn.

Es wird immer sympathische und eher unsympathische Menschen geben. Ich kann derzeit nur von mir berichten.. ich mache derzeit ein Praktikum im DAX30 Konzern.

Ein Kollege von mir, beste Noten im Bereich WING einer TU, also anscheinend fachlich auf der Höhe, eckt aber immer wieder an. Nicht nur mit anderen Praktikanten, sondern auch mit Kollegen. Er prahlt immer damit zu seiner Meinung zu stehen und zu sagen, was er denkt aber das kommt eben oft nicht sehr gut an. Meiner Meinung nach ist das aber verständlich. Er ist nunmal Praktikant und unterstes Glied in der Hierarchie. Ich persönlich halte mich als Praktikant mit Kritik zurück. Wenn ich mir ein ausreichendes Bild von einem Sachverhalt gemacht habe, sage ich auch mit gutem Gewissen meine Meinung oder mache Verbesserungsvorschläge aber ich trete Niemandem auf dem Schlips oder untergrabe Vorgesetzte, die schon 10 Jahre Erfahrung haben.

Damit bin ich auch bisher immer gut gefahren, obwohl ich manchmal denke, dass ich öfter mal Dinge kritischer hinterfragen sollte. Gleichzeitig glaube ich, dass ich etwas an meiner Durchsetzungskraft arbeiten muss.

Zu sozialer Kompetenz zählt aber meiner Meinung nach auch eine gewisse Empathie: zu merken, wenn jemand nicht gestört werden möchte zum Beispiel. Wichtig auch die generelle Ausstrahlung, das Auftreten und zum Beispiel die Teamfähigkeit. Wenn ich eine Kaffeepause mache, dann frage ich doch meine Kollegen, ob Sie mitkommen möchten? Für die meisten ist das normal, manche gehen alleine einen Kaffee trinken ohne überhaupt zu merken, dass die anderen vielleicht gerne mitgegangen wären.

Meine Nachfolge tritt übrigens jemand mit einem 2,6er Schnitt an, obwohl es auch mehrere Bewerber mit Schnitten zwischen 1,0 und 1,5 gab. Stichwort: soziale Kompetenz im Interview.

Schade finde ich, dass mittlerweile wirklich der perfekte Mensch gesucht wird. Fachlich muss der Kandidat natürlich TOP sein und zudem sozial absolut kompetent. Menschen sind nunmal nicht alle gleich und mit vielen verschiedenen Charakteren klarzukommen und zu arbeiten ist doch gerade die Herausforderung.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

"Schade finde ich, dass mittlerweile wirklich der perfekte Mensch gesucht wird. Fachlich muss der Kandidat natürlich TOP sein und zudem sozial absolut kompetent."

so gesehen sind eigentlich 99% der Menschen für den Arbeitsmarkt völlig unbrauchbar, da nicht perfekt.

Lounge Gast schrieb:

Ich glaube auch, dass soziale Kompetenz sehr wichtig ist. Die
Frage ist nur, wie man diese misst bzw. vergleichen soll. Mir
geht das Streben nach der perfekten Persönlichkeit aber
langsam gegen den Strich - mittlerweile wird die
Faszinationsfähigkeit gemessen. Ernsthaft? Muss man jetzt
jeden Tag seine Faszination zeigen, wenn man ins Büro kommt?
Wer ist mehr fasziniert? Du oder ich? Das ist doch Schwachsinn.

Es wird immer sympathische und eher unsympathische Menschen
geben. Ich kann derzeit nur von mir berichten.. ich mache
derzeit ein Praktikum im DAX30 Konzern.

Ein Kollege von mir, beste Noten im Bereich WING einer TU,
also anscheinend fachlich auf der Höhe, eckt aber immer
wieder an. Nicht nur mit anderen Praktikanten, sondern auch
mit Kollegen. Er prahlt immer damit zu seiner Meinung zu
stehen und zu sagen, was er denkt aber das kommt eben oft
nicht sehr gut an. Meiner Meinung nach ist das aber
verständlich. Er ist nunmal Praktikant und unterstes Glied in
der Hierarchie. Ich persönlich halte mich als Praktikant mit
Kritik zurück. Wenn ich mir ein ausreichendes Bild von einem
Sachverhalt gemacht habe, sage ich auch mit gutem Gewissen
meine Meinung oder mache Verbesserungsvorschläge aber ich
trete Niemandem auf dem Schlips oder untergrabe Vorgesetzte,
die schon 10 Jahre Erfahrung haben.

Damit bin ich auch bisher immer gut gefahren, obwohl ich
manchmal denke, dass ich öfter mal Dinge kritischer
hinterfragen sollte. Gleichzeitig glaube ich, dass ich etwas
an meiner Durchsetzungskraft arbeiten muss.

Zu sozialer Kompetenz zählt aber meiner Meinung nach auch
eine gewisse Empathie: zu merken, wenn jemand nicht gestört
werden möchte zum Beispiel. Wichtig auch die generelle
Ausstrahlung, das Auftreten und zum Beispiel die
Teamfähigkeit. Wenn ich eine Kaffeepause mache, dann frage
ich doch meine Kollegen, ob Sie mitkommen möchten? Für die
meisten ist das normal, manche gehen alleine einen Kaffee
trinken ohne überhaupt zu merken, dass die anderen vielleicht
gerne mitgegangen wären.

Meine Nachfolge tritt übrigens jemand mit einem 2,6er Schnitt
an, obwohl es auch mehrere Bewerber mit Schnitten zwischen
1,0 und 1,5 gab. Stichwort: soziale Kompetenz im Interview.

Schade finde ich, dass mittlerweile wirklich der perfekte
Mensch gesucht wird. Fachlich muss der Kandidat natürlich TOP
sein und zudem sozial absolut kompetent. Menschen sind nunmal
nicht alle gleich und mit vielen verschiedenen Charakteren
klarzukommen und zu arbeiten ist doch gerade die
Herausforderung.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

"Wenn ich eine Kaffeepause mache, dann frage ich doch meine Kollegen, ob Sie mitkommen möchten? Für die meisten ist das normal, manche gehen alleine einen Kaffee trinken ohne überhaupt zu merken, dass die anderen vielleicht gerne mitgegangen wären."

Hm, naja, dann artet das immer zu einem längeren Tratsch aus. Ist zwar hin und wieder ganz nett, aber, wenn man mehrere Tassen Kaffee am Tag trinkt, eher nicht praktikabel, wenn man irgendwann auch mal nach Hause will.

Und wenn die anderen gerne mitgegangen wären, dann frage ich mich auch, warum diese dann nicht die Initiative ergreifen?

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Man kann soziale Kompetenz nicht daran festmachen, ob:

  • man Leute fragt, ob sie Kaffee mittrinken gehen
  • seine Meinung sagt
  • Kritik äußert
  • Kritik annehmen kann
  • "authentisch" ist
  • Prozesse hinterfragt etc.

Manche Situationen erfordern o.g. Situationen / Eigenschaften, in einem anderen Kontext sind diese total unangebracht.

Bei einem Arbeitgeber wurde mir im Feedbackgespräch gesagt, dass ich mich mehr auf meine Hauptaufgabe konzentrieren solle und nicht grundsätzliche Prozesse hinterfragen solle, beim nächsten Arbeitgeber (bei identischer Tätigkeit), wurde mir im Halbjahresfeedback gesagt, dass genau so einer wie ich hier gebraucht werde, der jahrzehntelange Prozesse hinterfragt / kritisiert und Verbesserungsvorschläge erarbeitet.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Die wahre soziale Kompetenz liegt darin, sich der Situation entsprechend anzupassen. Natürlich hat jeder Chef andere Vorstellungen. Und einem Team kannst du deine Kritik einbringen, im anderen nicht. Ich habe vor einiger Zeit mal einen Artikel gelesen, dass Authentiziät im Beruf gar nicht gefragt ist. Und das stimmt auch. Man spielt eine Rolle und es kommt darauf an, wie gut man die gewünschte Rolle spielt.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

immer schön Rad fahren: Nach oben buckeln und nach unten treten - so kommst du weiter in hierarchischen Organisationen

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

"Man spielt eine Rolle und es kommt darauf an, wie gut man die gewünschte Rolle spielt."

BESTES ZITAT SEIT LANGEM!

Danke.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

bump

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Ich habe das Gefühl, dass mit dem Argument der sozialen Kompetenz die Mitarbeiter mundtot gemacht werden sollen, damit diese sich den Anweisungen der höheren Hierarchie nicht wiedersetzen und sonst kritische Anmerkungen und negative Stimmungen verhindert werden sollen.

Unter den geforderten "Persönlichkeiten", die häufig in Stellenausschreibungen von Beratungsunternehmen auftauchen, können doch keine Ja-Sager gemeint sein, die sich den nächst höheren Vorgesetzten und Mandanten völlig unterordnen sollen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Ich fand die Entscheidungen von Vorgesetzten auch nicht immer glücklich. Bei einem hatte nicht nur ich das Gefühl, dass er gar nicht weiß, wie wir arbeiten, und deshalb schlechte Arbeitsanweisungen trifft. Er war wohl einfach schon zu lange aus dem Tagesgeschäft raus.

Ich hatte aber nie das Bedürfnis, seine Entscheidungen im großen Rahmen zu kritisieren (unter Kollegen tauscht man sich natürlich schon aus, was gut funktioniert und was nicht). Ich habe es immer so gesehen, dass es sein Bier ist. Und wenn es eben nicht gut läuft, dann muss er es verantworten.

Von daher verstehe ich nicht, warum es manchen immer so wichtig ist, dass dir die Abläufe etc. kritisieren dürfen. Macht doch einfach euren Job und lasst andere ihren Job machen.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

"Ich habe das Gefühl, dass mit dem Argument der sozialen Kompetenz die Mitarbeiter mundtot gemacht werden sollen, damit diese sich den Anweisungen der höheren Hierarchie nicht wiedersetzen..."

"Von daher verstehe ich nicht, warum es manchen immer so wichtig ist, dass dir die Abläufe etc. kritisieren dürfen. Macht doch einfach euren Job und lasst andere ihren Job machen."

Eben genau deshalb finde ich das Zitat "Man spielt eine Rolle und es kommt darauf an, wie gut man die gewünschte Rolle spielt." so treffend.

In manchen Unternehmen sucht man "Ja-Sager", bildlich gesprochen jemand, dem man stapelweise Akten auf den Schreibtisch knallen kann und der die dann voller Elan gewissenhaft abarbeitet.
In manchen Unternehmen sucht man kritische Geister, die frischen Wind reinbringen, Prozesse hinterfragen, Verbesserungen vorschlagen und bei der Umsetzung mit anpacken. Welche, die nicht im Sumpf der vergangenen Jahrzehnte stecken, welche, die sich nicht immer nur wegducken.

Es gibt hier kein richtig / falsch, gut / schlecht usw. Genau deshalb sollte man in einem Vorstellungsgespräch versuchen herauszufinden, welche Rolle gesucht wird und ob man in der Lage und willig ist, diese Rolle auszufüllen.

In meinem Umfeld habe ich beides erlebt: Einer, der am Ende der Probezeit entlassen wurde mit der (vereinfachten) Begründung "führt nur Dienst nach Vorschrift, treibt nichts voran, liefert in Meetings keine Wortbeiträge" und bei einem anderen wurde das Arbeitsverhältnis beendet, "da man sich mehr eine fleißige Arbeitsbiene und weniger einen Visionär" gewünscht habe. Fazit: Es kommt immer auf die gewünschte Rolle an.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Die soziale Kompetenz ist in vielen Jobs DER allerwichtigste Faktor. Basta.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Sind Menschen denn entweder ausschließlich "Ja-Sager" oder "Visionäre"?

Es ist ja nicht so, dass ich keine Verbesserungsvorschläge bringen kann, wenn man mich danach fragt. Bei meiner aktuellen Stelle ist es so, dass man seine Arbeit relativ frei gestalten kann und es regelmäßig Meetings gibt, wo man Verbesserungsvorschläge einbringen kann. Ich finde das gut.

Bei meiner alten Stelle war es eben so, dass Verbesserungsvorschläge nicht erwünscht waren. Der Chef wollte seine Entscheidungen mit niemandem diskutieren. Ich habe mehrmals mit einem Schmunzeln zugesehen, wie Arbeitsanweisungen wieder zurückgenommen wurden, weil der Chef nach kurzer Zeit gemerkt hat, dass seine Ideen Käse war. Hätte er die Angestellten gefragt, hätte man ihn das auch gleich sagen können. Ich habe da aber auch kein Problem damit, mich zurückzunehmen. Es ist ja nicht mein Betrieb.

Letztendlich ist es ja auch so, dass man als Angestellter nicht alle Variablen, die für eine Entscheidung relevant sind, überblicken kann z. B. die Kosten, aber auch andere Faktoren wie Haftungsrisiken oder generelle Strategie. Es kann doch niemand ernsthaft glauben, dass er von seinem Sachbearbeiter-Platz aus, alles überblicken kann und den übergeordneten Ebenen Ratschläge geben kann.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Push

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

WiWi Gast schrieb am 22.08.2021:

Push

gibt mMn nach nichts wichtigeres sobald man den Berufseinstieg geschafft hat. Noten und co. sind super um einen guten Einstieg zu bekommen, aber gerade danach sind die Tätigkeiten meist so plump, dass es egal ist ob man einen 1.0 oder 2.5 Bachelor gemacht hat - daher macht man ab dem Berufseinstieg (vor allem im Consulting und co.) mit seinen Soft Skills Karriere :)

Gruß von jemanden mit 1.0 Bachelor der noch an seiner Sozialkompetenz arbeitet

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Geilt euch nicht so auf an eurer "Durchsetzungskraft". Stumpf kritisieren und auf Dickkopf machen, kann jeder. Die Kunst ist es sich durchzusetzen ohne die anderen vor den Kopf zu stoßen oder dumm dastehen zu lassen. Sozialkompetenz = 0 wenn man herumläuft und alles kritisiert.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

WiWi Gast schrieb am 22.08.2021:

Geilt euch nicht so auf an eurer "Durchsetzungskraft". Stumpf kritisieren und auf Dickkopf machen, kann jeder. Die Kunst ist es sich durchzusetzen ohne die anderen vor den Kopf zu stoßen oder dumm dastehen zu lassen. Sozialkompetenz = 0 wenn man herumläuft und alles kritisiert.

Stimme zu. Vielleicht kommst du damit als Türsteher oder Polizist weit, aber in akademischen Berufen lassen die Leute sich nicht so einfach dominieren sondern da läuft viel über diplomatisches Fingerspitzengefühl und nicht Hau-Drauf-Mentalität. Außerdem darf man nicht vergessen, dass man auf sein Umfeld bzw. Netzwerk angewiesen ist. Man muss kein Ar***kriecher sein, aber die Leute sollten einen zumindest respektieren und etwas mögen. Wenn alle hinter deinem Rücken reden, wirst du nicht weit kommen. Karriere ist ein geben und nehmen + Glück, was meistens die Extrovertierten küsst.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Was ist wenn man kritisiert aber gleichzeitig auch verbesserungsvorschläge macht, sich die anderen aber dennoch auf den schlips getreten fühlen, weil sie alles persönlich auffassen? dann sind diejenigen doch die ohne soziale kompetenz, aber der mit verbesserungsvorschlägen musste gehen. es sind nicht immer die kompetenten, die gewinnen oder sich durchsetzen, wenn die falschen leute zu viel einfluss haben. im endeffekt entwickelt das unternehmen dann eben eine schlechte unternehmenskultur mit hoher personalfluktuation.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

WiWi Gast schrieb am 22.08.2021:

Was ist wenn man kritisiert aber gleichzeitig auch verbesserungsvorschläge macht, sich die anderen aber dennoch auf den schlips getreten fühlen, weil sie alles persönlich auffassen? dann sind diejenigen doch die ohne soziale kompetenz, aber der mit verbesserungsvorschlägen musste gehen. es sind nicht immer die kompetenten, die gewinnen oder sich durchsetzen, wenn die falschen leute zu viel einfluss haben. im endeffekt entwickelt das unternehmen dann eben eine schlechte unternehmenskultur mit hoher personalfluktuation.

Die Kunst ist halt einfach zu wissen wie man es bei der jeweiligen Person verpacken muss um das zu erreichen was man will ohne dass sich der Andere auf den Schlips gereten fühlt. Dann hilft es auch nicht wenn man formal begründen kann warum das eigene Vorgehen legitim war denn im Endeffekt kommt es auf das Ergebnis an.

antworten

Artikel zu Sozialkompetenz

Weiterbildungsstudiengang Sozialkompetenz

Fernstudium Weiterbildungstudiengang Sozialkompetenz

Mit dem Fernstudium Sozialkompetenz kann sowohl im Winter- als auch im Sommersemester begonnen werden. Anmeldeschluss zum kommenden Wintersemester ist der 15. Juli 2004.

Bain-Karriereprogramm »Red Carpet« für Berufseinsteiger

Bain-Karriereprogramm "Red Carpet": Von oben aufgenommen betritt eine Business-Frau gerade einen roten Teppich.

Das neue Karriereprogramm „Red Carpet“ der Strategieberatung Bain & Company unterstützt Studenten beim Berufseinstieg. Ob Wirtschaftswissenschaftlerin oder Wirtschaftswissenschaftler im ersten Semester, Jurist im Staatsexamen oder Psychologiestudentin im Master: Das Karriereprogramm „Red Carpet“ richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen und Semester.

Studie: Hochschulabsolventen starten erfolgreich ins Berufsleben

Berufsstart: Ein Vogel landet im Getümmel.

Die Arbeitslosenquote liegt sowohl für Fachhochschul- als auch für Universitätsabsolventen mit traditionellen Abschlüssen – Diplom, Magister, Staatsexamen - nach einem Jahr bei 4 Prozent. Bachelors sind sogar noch seltener arbeitslos (3 Prozent, FH bzw. 2 Prozent Uni). Das zeigt die aktuelle Absolventenstudie des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF).

Broschüre: Startklar - Tipps und Infos für Uni-Absolventen

Berufseinstieg: Ein Lego-Männchen steht am Start in einem Labyrint.

Wie gelingt der Start in den Beruf am besten? Hilfestellung leistet die Broschüre »Startklar«, die vom Informationszentrum der deutschen Versicherer ZUKUNFT klipp + klar neu aufgelegt wurde. Uni-Absolventen finden dort nützliche Tipps, wie sie ihrem Traumjob näher kommen.

Millenials mit Angst um Arbeitsplatz durch holprigen Berufsstart

Eine Frau klettert - wie nach dem Berufseinstieg - in einer Halle nach oben.

Die Generation Y, der zwischen 1980 und 1999 Geborenen, ist durch Probleme beim Berufseinstieg geprägt. Die Konsequenzen sind ein Gefühl der Unsicherheit und Angst um den Arbeitsplatz. Die unter 35-Jährigen Millenials denken zudem überwiegend individualistisch, zeigt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie.

Bildung auf einen Blick: Start ins Berufsleben funktioniert

Blick auf Berufseinstieg: Der Gesichtsausschnitt einer Frau mit Auge und Augenbraue.

Die aktuelle OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“ bestätigt: Die deutsche Erwerbslosenquote liegt in allen Bildungsbereichen unter dem OECD-Durchschnitt. Das berufliche Bildungssystem in Deutschland beweist seine Stärke durch den reibungslosen Übergang von der Ausbildung in den Beruf. Der Bericht zeigt, wer einen Studienabschluss ergreift, hat einen Gehaltsvorteil von mehr als 50 Prozent. Im Ländervergleich sind in Deutschland besonders MINT-Studiengänge beliebt.

Vitamin-B beim Berufseinstieg der Königsweg

Eine goldene selbstgebastelte Krone symbolisiert die kostbaren Beziehungen beim Berufseinstieg.

Hochschulabsolventen, die über persönliche Kontakte ihre erste Stelle finden, erzielen höhere Gehälter, haben bessere Aufstiegschancen und bleiben diesem Arbeitgeber länger treu, so lautet das Ergebnis einer Absolventenbefragung vom Bayerischen Staatsinstitut für Hochschulforschung.

Junge Menschen starten immer später ins Berufsleben

Ein Gemälde an einer geschlossenen Garage von Menschen, die in einer Kneipe sitzen und der Schrift:...what else?!

Anteil der Erwerbstätigen unter den jungen Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren von April 1991 bis Mai 2003 deutlich von 63% auf 48% gesunken.

McKinsey-Fellowship: Einstiegsprogramm Marketing & Sales für Studenten

Ein Mann geht mit großen Schritten an einem Graffiti mit dem Inhalt: Good vorbei.

Hochschulabsolventen mit ersten Berufserfahrungen und Interesse an Marketing und Vertrieb können sich ab sofort für das Marketing & Sales Fellowship von der Unternehmensberatung McKinsey & Company bewerben. Der neue Jahrgang des Programms startet zum 1. Oktober 2017 in Düsseldorf, München oder Köln. Die Bewerbung ist bis zum 23. April 2017 möglich.

Literatur-Tipp: Top-Karriere mit Staufenbiel Wirtschaftswissenschaftler

Handbuch-Staufenbiel Wirtschaftswissenschaftler 2010

Der erste Job soll top sein: Wer als Wirtschaftswissenschaftler nach der Uni durchstarten will, sollte auch Experte in Sachen Karriere, Bewerbung, Arbeitgeber und Einstiegsgehälter sein. Wie es mit Karriere und Jobeinstieg klappt, das zeigt zweimal im Jahr jeweils die aktuelle Ausgabe von »Staufenbiel Wirtschaftswissenschaftler«.

Fit für das Leben nach dem Studium

Drei Sprinter symbolisieren den Berufstart nach dem Studium.

Ein Studium prägt fürs Leben. Studierende der Wirtschaftswissenschaften können meist gut mit Geld umgehen und später auch im privaten Bereich wirtschaftlich handeln. Einigen fällt es dennoch schwer, direkt nach dem Abschluss Fuß zu fassen. Dann heisst es plötzlich, sich mit Schulden aus der Studienzeit herumzuschlagen, auf Wohnungssuche zu gehen, umzuziehen oder vielleicht sogar direkt eine Familie zu gründen. Einige Tipps helfen beim Start ins „echte Leben“.

Unternehmen legen bei Absolventen am meisten Wert auf Praxiserfahrung

Eine blaue Mappe mit der weißen Aufschrift Bewerbung rechts oben in der Ecke, auf einem Hocker im Garten.

Die Hochschul-Recruiting-Studie der Jobbörse Jobware und der Hochschule Koblenz deckt die wichtigsten Einstellungskriterien auf. Die Unternehmen legen bei Absolventen am meisten Wert auf die Praxiserfahrung, den passenden Studiengang und Studienschwerpunkt.

Karrierestart nach dem Studium: Junior-Stelle oder Trainee – was ist wirklich sinnvoll?

Ein Mann schaut an einem Hochhaus hoch, was eine erfolgreiche Karriere mit hohen Gehältern symbolisiert.

Nach dem Studium kann es endlich losgehen: Geld verdienen, die Karriereleiter hochklettern, all das im Studium gelernte Wissen anwenden. Doch der Weg bis zur Vertragsunterschrift und dem passenden Job ist nicht immer ganz so leicht, wie gedacht. Einige Tipps können dabei helfen, die richtige Stelle zu finden.

Drei bewährte Strategien für Berufseinsteiger

Berufseinstieg: Tipps zum Berufsstart

Den meisten Absolventen der Wirtschaftswissenschaften gelingt der Einstieg in den Arbeitsmarkt gut. Mehr als 80 Prozent haben bereits nach einem Vierteljahr einen Arbeitsvertrag für das angestrebte Berufsfeld. Drei Strategien haben sich dabei auf dem Weg zum erfolgreichen Berufseinstieg bewährt.

So gelingt ein erfolgreicher Berufseinstieg

Jobsuche: Tastatur mit der Aufschrift "Find your job" auf einer Taste.

Der erste Arbeitstag steht bald an und die Nervosität steigt. Nach dem Studium beginnt nun ein weiterer Lebensabschnitt. Es ist eine völlig neue Welt mit anderen Spielregeln: Wie freundlich sind die Kollegen? Ist der Chef auch während der Arbeit nett? Was tun, wenn man eine Aufgabe nicht erledigen kann? Die besten Tipps für einen gelungenen Berufseinstieg!

Antworten auf Wie wichtig sind soziale Kompetenzen?

Als WiWi Gast oder Login

Forenfunktionen

Kommentare 29 Beiträge

Diskussionen zu Sozialkompetenz

Weitere Themen aus Berufseinstieg: Wo & Wie