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WP vs. Corporate Finance

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WiWi Gast

WP vs. Corporate Finance

Angenommen man ist mit 26/27 mit dem Studium durch, mit 30 nach dem Einstieg in eine mittelständische WP-Gesellschaft ist man dann StB und WP und hat wahrscheinlich so 70k Jahreseinkommen und ein entsprechendes Standing im Unternehmen (alleine aufgrund des doch in recht jungen Jahren erworbenenen WP-Titels).

Alternativ hätte besagte Person auch bei den big4 im Corporate Finance Bereich (z.B. M&A) anheuern können, liefert dort auch eine durchweg solide Performance, 70k gegenüber dem WP wird wahrscheinlich eng und vor allem, was kommt dann?
Während der WP in der mittelständischen Kanzlei schon als Partner gehandelt wird, ist der big4 M&Aler einer von vielen und die weitere Karriereentwicklung hängt maßgeblich vom Glück ab...

Bewusst leicht überspitzte Darstellung und definitv auch kein Regelfall, aber zwei mögliche Szenarien, wie ich mir meine mögliche Zukunft vorstelle. Maßgeblich ist der Berufseinstieg, vor dem ich gerade stehe.
Ich tendiere ganz klar zur WP Gesellschaft, auch wenn der Einstieg weniger glamourös sein wird, sehe ich für die Zukunft die deutlich bessere Perspektive.

Freuen würde ich mich über jegliche(n) Input/Vorschläge/Hinweise vor allem bezogen auf die Frage, wie realistisch die dargestellen Verläufe sind.

Exit-Argumentation bitte außen vor lassen, ist definitv nicht geplant.

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WiWi Gast

Re: WP vs. Corporate Finance

Wenn du mit 26/27 in den Beruf einsteigst ist es sehr sportlich damit zu rechnen, dass du mit 30 StB und WP bist. Mit 27 würde ich es sogar ausschließen. Du benötigst allein drei Jahre einschlägige Berufserfahrung um dich für den WP Anmelden zu können. Ist bei mir schon wieder über ein Jahr her als ich mich angemeldet habe, aber es zählen gewisse Phasen wie Urlaub usw garnicht dazu. D.h. du musst eigentlich mindestens 4 Jahre im Unternehmen sein, um dich anmelden zu können.

Darüber hinaus muss man auch leider immer mal ne Ehrenrunde beim StB und ne Ergänzung beim WP einkalkulieren.

Ich bin zwar nicht in einer mittelständischen WP, kann aber den Bereich nur empfehlen.

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WiWi Gast

Re: WP vs. Corporate Finance

Zwei Aspekte hast du noch nicht angesprochen, die aber m.M.n. elementar für diese Entscheidung wären:

  • Zukunftsfähigkeit der Jobs (Wird WP in 5-7 Jahren immer noch so wie heute sein oder läuft da so viel automatisiert und KI-gesteuert ab, dass wir gar nicht mehr so viele WPs brauchen?)

  • Unterschiedliche Interessen- und Fertigkeitsfelder; ich kann mir vorstellen, dass beide Bereiche sowohl andere Interessen ansprechen, als auch andere Fähigkeiten brauchen. Wo siehst du dich eher? Was liegt dir besser.

Letzteres kannst nur du selbst beantworten, ersteres kann keiner genau einschätzen.

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WiWi Gast

Re: WP vs. Corporate Finance

WP und KI gesteuert. Wo lebt ihr eigentlich? Euch WI braucht wirklich keiner so enorm, wir ihr hier immer alle meint.

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WiWi Gast

Re: WP vs. Corporate Finance

Deine Vorstellungen sind weitestgehend nicht realistisch.

Hier mal eine Klarstellung:

  1. Wie weiter oben schon angesprochen wurde, wirst du den WP nicht nach 3 Jahren haben können. StB wäre realistischer, aber würde auch eher 4 Jahre sagen.
  2. 70k Bruttoeinkommen nach 3 Jahren? Never ever! Vergiss es! Schon gar nicht in der WP, wo man schlechter verdient als in der Beratung. Nach 3 Jahren erwarten dich ca. 50k, und das bei einer Big4. Bei einer mittelständischen WP-Gesellschaft dürften das sogar noch weniger Moneten sein. Die fetten Jahre in der WP-Branche sind längst vorbei.
  3. Wie schon unter Punkt 2 angedeutet, verdient man bei einer WP-Gesellschaft ironischerweise gerade in der WP-Sparte am schlechtesten. Die Beratung (Corporate Finance) sowie Steuerberatung sind profitableres Geschäft. Häufig dient Audit nur noch als Türöffner für weitere und profitablere Dienstleistungen.
  4. Ich weiß nicht, was du genau meinst mit dem "als Partner gehandelt". Partner zu werden, ist sowohl in der Audit-Abteilung wie in der Corporate Finance/M&A-Abteilung ein leidvoller Weg. Schon gar nicht ist man in der M&A-Abteilung "einer unter vielen". Das Gegenteil ist der Fall: bei einer Big4 besteht das M&A-Team aus meist nicht mehr als 15 oder 20 Leuten. Audit-Assistenten dagegen gibt es wie Sand am mehr.
  5. Wenn man den WP-Titel hat, hat man in der Tat gute Exit-Möglichkeiten. Inwiefern die Exits aber ohne den Titel schlechter sind, mag ich nicht zu bemessen (wenn überhaupt). Fakt ist, dass der WP-Assistent und später der WP ein unglaublich unterbezahlter Job ist. Dass immer weniger Menschen diesen Weg einschlagen wollen, versteht sich damit von selbst. Als Mitarbeiter einer Big4 sehe ich, wie zunehmend schlechter die Arbeitsbedingungen werden. V.a. in der sog. Busy Season kannst du dich auf viel Arbeit (d.h. unbezahlte Überstunden) und vergleichsweise wenig Gehalt einstellen.

Die oben genannten Punkte sind meine 1st-hand-Experiences. Ich hoffe, dir damit ein klareres Bild über die Branche und Arbeitsbedingungen verschafft zu haben.

antworten
WiWi Gast

Re: WP vs. Corporate Finance

Ich hab nochmal eine Frage zur Digitalisierung:

Bin jetzt 21 und mit dem Bachelor fertig und wollte mich eigentlich durch die harten Jahre in der WP kämpfen. Aber wie sieht es in 10 Jahren mit der WP aus? Sind WPs so gefährdet arbeitslos zu werden?

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WiWi Gast

Re: WP vs. Corporate Finance

Weiß nicht bei welcher Big 4 / WP Gesellschaft du bist, aber man hat nach 3 Jahren definitiv mehr als 50k raus (aber auch definitiv keine 70k). Ich bin im 1. Jahr als Masterabsolven bei knapp 49k gelandet (Fix + Bonus + Überstunden). Und unbezahlte Überstunden mache ich auch nicht.

Weniger attraktiv ist die Branche in den letzten Jahren dennoch geworden. Ich wechsel zum nächsten Jahr daher die Abteilung und gehe nach 2 Jahren Audit in die prüfungsnahe Beratung. Hat auch den Vorteil, dass ich den WP nicht machen muss, um Manager zu werden ;)

Lounge Gast schrieb:

Deine Vorstellungen sind weitestgehend nicht realistisch.

Hier mal eine Klarstellung:

  1. Wie weiter oben schon angesprochen wurde, wirst du den WP
    nicht nach 3 Jahren haben können. StB wäre realistischer,
    aber würde auch eher 4 Jahre sagen.
  2. 70k Bruttoeinkommen nach 3 Jahren? Never ever! Vergiss es!
    Schon gar nicht in der WP, wo man schlechter verdient als in
    der Beratung. Nach 3 Jahren erwarten dich ca. 50k, und das
    bei einer Big4. Bei einer mittelständischen WP-Gesellschaft
    dürften das sogar noch weniger Moneten sein. Die fetten Jahre
    in der WP-Branche sind längst vorbei.
  3. Wie schon unter Punkt 2 angedeutet, verdient man bei einer
    WP-Gesellschaft ironischerweise gerade in der WP-Sparte am
    schlechtesten. Die Beratung (Corporate Finance) sowie
    Steuerberatung sind profitableres Geschäft. Häufig dient
    Audit nur noch als Türöffner für weitere und profitablere
    Dienstleistungen.
  4. Ich weiß nicht, was du genau meinst mit dem "als
    Partner gehandelt". Partner zu werden, ist sowohl in der
    Audit-Abteilung wie in der Corporate
    Finance/M&A-Abteilung ein leidvoller Weg. Schon gar nicht
    ist man in der M&A-Abteilung "einer unter
    vielen". Das Gegenteil ist der Fall: bei einer Big4
    besteht das M&A-Team aus meist nicht mehr als 15 oder 20
    Leuten. Audit-Assistenten dagegen gibt es wie Sand am mehr.
  5. Wenn man den WP-Titel hat, hat man in der Tat gute
    Exit-Möglichkeiten. Inwiefern die Exits aber ohne den Titel
    schlechter sind, mag ich nicht zu bemessen (wenn überhaupt).
    Fakt ist, dass der WP-Assistent und später der WP ein
    unglaublich unterbezahlter Job ist. Dass immer weniger
    Menschen diesen Weg einschlagen wollen, versteht sich damit
    von selbst. Als Mitarbeiter einer Big4 sehe ich, wie
    zunehmend schlechter die Arbeitsbedingungen werden. V.a. in
    der sog. Busy Season kannst du dich auf viel Arbeit (d.h.
    unbezahlte Überstunden) und vergleichsweise wenig Gehalt
    einstellen.

Die oben genannten Punkte sind meine 1st-hand-Experiences.
Ich hoffe, dir damit ein klareres Bild über die Branche und
Arbeitsbedingungen verschafft zu haben.

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WiWi Gast

Re: WP vs. Corporate Finance

Zu den 70k, die angeblich im Audit der BIG 4 nicht möglich sind:

Bin mit 45k fix eingestiegen nach der Uni - 50k fix nach 1. Jahr - 56k nach 2. Jahr + 6k Bonus, 3k Flexi, 8k Überstunden = 73k all im im dritten Jahr. Vielleicht nicht der Regelfall, aber sicherlich nicht unmöglich.

Zum TS: unterschätze nicht, wie hart die Zeit der WP Examensvorbereitung ist - das sollte man schon auch berücksichtigen - dagegen war die Uni ein Kindergeburtstag. Das muss man wirklich wollen.

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WiWi Gast

Re: WP vs. Corporate Finance

Dazu würde ich noch anbringen, dass die meisten Partner bei Big4 M&A ehemalige Banker sind und die Minderheit intern aufgestiegen ist.
Zumindest war das meine Beobachtung während eines Praktikums dort.

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WiWi Gast

Re: WP vs. Corporate Finance

WPs wird es immer geben denn der Computer kann weder unterschreiben noch für etwas haften...was es weniger geben wird sind Assistenten die jeden Kleinmüll absuchen müssen.
Die ganze mühselige Kleinarbeit fällt demnach immer mehr weg und man kann sich den interessanteren Themen widmen.

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