Interessanter Thread zu einem interessanten Thema. Leider kommt es bei Artikeln zu Tesla und Elektromobilität wie so oft zum üblichen Glaubenskrieg (ähnlich wie bei Apple vs Android usw.)
WiWi Gast schrieb am 23.01.2020:
Ich bin so frei und korrigiere dich ein wenig.
Ein Elektromotor hat bereits eine Effizienz von 95%. Dort kann man nicht besonders viel optimieren. Benzinmotoren sind tatsächlich ein komplett anderer Vergleich der gewaltig hinkt. Die Stellhebel sind ungleich höher.
Das sehe ich ähnlich. Ich habe auch noch nirgendwo gelesen, dass Tesla speziell für seine Motoren besonders gelobt wird oder da einen echten Vorsprung hätte.
Mit der Batterie hast du natürlich recht. Eine riesen Batterie an ein Auto zu schrauben ist wirklich kein Hexenwerk und du kannst mit zu 100% vertrauen, dass die deutschen Automobilindustrie das auch kann. Die nächsten 1-3 Jahre werden sehr spannend.
Ja, ich denke auch, dass wir Deutschen das Können. Unsere Automobilhersteller bauen aber nun mal auch was der Markt verlangt und das sind nicht nur vollelektrifizierte Fahrzeuge, sondern derzeit (begünstigt durch Steuersubventionen) wohl auch v.a. Hybride.
Weder ist die S Klasse eine Randgruppe noch wird mit der Mittelklasse die Kohle gemacht. Beides ist eher das Gegenteilige. Der richtig dicke Gewinn entsteht bei der 150.000€ teuren S Klasse und nicht bei der 30.000€ teuren C Klasse. Premium Fahrzeuge bringen Premium Gewinne.
Was die relative Marge angeht, hast du natürlich recht. Bezogen auf die absoluten Absatzzahlen und damit den absoluten auf die Luxusklasse entfallenden Gewinn, ist das natürlich ein wenig eine Milchmädchenrechnung. Die Absatzzahlen von Daimler für 2019 kann man hier einsehen: https://www.daimler.com/investoren/kennzahlen/geschaeftsfelder/pkw-absatz/
Von der S-Klasse wurden 71.700 Fahrzeuge abgesetzt - bei einer Gesamtstückzahl von Mercedes Benz Cars von 2,456 Mio Fahrzeugen entspricht das einem Anteil von lediglich 2,9%.
Richtig ist auch - ich glaube die Controller der Deutschen Hersteller haben ein recht feines Gespür dafür für welche Extras man noch welchen Aufpreis verlangen kann bzw. was man heute als "Standardausstattung" zum Grundpreis liefern muss.
Das sich die neuste Technologie von oben nach unten frisst war schon immer so. Das Kundensegment hat eben mehr Geld neuste Funktionen zu bezahlen. Ist bei Tesla auch nicht anders.
Ja. Vollkommen richtig. Bereits heute vollkommen normale Autofunktionen wie ABS, ESP, Airbags haben bei der Luxusklasse beginnend nacheinander alle Fahrzeugklassen durchdrungen. Zumal bei den neuen Technologien immer mehr der Funktionen im Wesentlichen als Software realisiert ist, bei der die Kosten der Integration in kleineren Fahrzeugen gering sein dürfte. Dazu braucht man natürlich die Sensorik wie Kameras, Radar usw. aber die braucht man auch für andere Assistenzsysteme, die es heute bis in die Kompakt- und Kleinwagenklasse bereits gibt.
Ebenso ist das mit den Fahrassistenzsystem nicht wahr. Einfach eine A Klasse oder 1 er BMW konfigurieren. Die Helferlein sind die gleichen wie in der Oberklasse, also nichts mit nur die teuren Modelle haben das an Board.
Habe es noch nicht selbst gesehen, aber tatsächlich werden bspw. das MBUX der A-Klasse ziemlich häufig in Tests gelobt.
Alles in allem werden die deutschen Hersteller aus meiner Sicht zu unrecht schlecht geredet.
Als Aktionär sowohl von Daimler als auch BMW bin auch optimistisch gestimmt, dass die aktuelle leichte Schwächephase nicht von Dauer sein wird :-)
Man darf auch nicht vergessen, dass die deutschen Hersteller mit ihren Stückzahlen eine wesentlich bessere Verhandlungsbasis bei der Preisgestaltung mit den Zulieferern haben dürfte.
Mit E Autos lässt sich aktuell eher schlecht als recht Geld verdienen. In China ist die Förderung ausgelaufen und der Markt ist ordentlich eingebrochen. Aktuell lebt das E Auto nur weil politischer Wille dahintersteckt. Wie weit sich das selbst finanziert in Zukunft wird sich herausstellen.
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