DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Aktien & GeldanlageInflation

Warum steigen die Preise aktuell so hoch?

Autor
Beitrag
WiWi Gast

Warum steigen die Preise aktuell so hoch?

Viele machen die Niedrigzinspolitik dafür verantwortlich. Der Leitzins ist niedrig, das führt zu einer steigenden Nachfrage seitens der Konsumenten -> die Folge sind Preissteigerungen. Allerdings sind die diese erst seit kurzem bemerkbar - in den Jahren davor hat das die Inflationsrate ja auch nicht erhöht.

Ich denke, dass es weitere Gründe für die steigende Inflationsrate geben muss.

  1. Lieferketten-Probleme & Chipmangel
  2. Steigende Energiepreise
  3. Corona-Maßnahmen, welche die Verbraucherpreise am Ende indirekt erhöhen

Wie seht ihr das? Wie würdet ihr jemandem erklären, warum die Inflation aktuell auf so einem hohen Stand ist? Was müsste man tun, um das Ganze wieder auf einen normalen Stand (2% p.a.) zu bringen?

antworten
WiWi Gast

Warum steigen die Preise aktuell so hoch?

Deine Gründe werden definitiv auch diskutiert! Keine Zweifel. In Diskussion ist aber wie die in Zusammenhang stehen insbesondere langfristig und kurzfristig!

  • Niedrige Zinsen und Staatsanleihenankäufe haben zu einem Anstieg der Geldmenge geführt. Die erhöhte Geldmenge hat bis vor einiger Zeit aber sich nicht im Gütermarkt/Konsumentenmarkt ausgewirkt aber evtl. stark auf Immobilien und im Wertpapierbereich (Die Steigungen gabe es hier ja schon vor COVID-19). Banken sind zu mindestens in Deutschland aber vermutlich nur wenig aktiv im Kreditmarkt geworden und haben das Geld so nicht auf den Güter/Konsumentenmarkt gebracht.

Im Rahmen von COVID-19 wurde der Staat massiv auf der Nachfrageseite aktiv. Geld kam unmittelbar in den Konseumenten/Gütermarkt. Gleichzeitig hat sich aber die Angebotsseite verringert denn wie du auch schreibst es kommt zu logistischen und auch Produktionsproblemen. Es kann nicht geliefert oder sogar produziert werden.

Dazu kommen Themen im Energiemarkt - Anfangs gibt es einen großen Angebotsüberhang, da weniger produziert wird, weniger konsumiert (Kannst du dich noch an die sinkenden Ölpreise im Frühjahr 2020 erinnern? Durch Drosselung des Angebots aber gleichzeitig zunehmenden Anstieg hat sich das aber zunehmend gedreht. Fraglich ob, die OPEC etc. hier gegensteuern werden... Warten wir es ab. Kurzfristig sind erneuerbare Energien leider hier zu mindestens nicht die Lösung... Langfristig zu mindestens eine große Unterstützung (10+ Jahre). Gleichzeitig gab es aber auch "technische" Gründe - Mehrwertsteuer wurde gesenkt und wieder angepasst = Inflation.

antworten
WiWi Gast

Warum steigen die Preise aktuell so hoch?

Der Inflationstreiber Nr. 1 ist der massive Kauf von Staatsanleihen durch die EZB, um die überschuldeten Südländer nicht zusammenbrechen zu lassen und so den Euro zu erhalten. Das geht ja schon Jahre so.

Während der Pandemie hat man zudem noch einmal ein Extraprogramm für Staatsanleihen und Unternehmensanteile aufgelegt (Pandemic Emergency Purchase Programme). Das sollte ein Volumen von 750 Milliarden haben, es wurden dann aber knapp 1,9 Billionen Euro. Die gestiegene Inflation läuft praktisch parallel zur Erhöhung der Geldmenge. Die direkte Folge ist eine Explosion der Inflation, die man lange unter den Teppich gekehrt hat. Das geht inzwischen einfach nicht mehr. Das haben inzwischen auch die Politiker in den Nordländern gemerkt und zum Jahresende 2021 gezielt Druck auf die EZB gemacht, das Programm zum Anleihenaufkauf zu beenden.

Es wird nun im März eingestellt. Wohlgemerkt das Pepp, nicht die sonstigen Anleihenaufkäufe. Da geht der Spaß weiter.
Alle sonstigen Dinge, die du nennst, spielen darüberhinaus eine eine geringere Rolle als Inflationstreiber. Dafür aber eine große, mit der die größe der Geldmenge aufgedeckt wird. In Kombination mit den Anleihekäufen wirken sie wie ein Brandbeschleuniger und decken das Problem erstmals wirklich auf.

antworten
WiWi Gast

Warum steigen die Preise aktuell so hoch?

In DE/Europa ist es eigentlich relativ klar, dass dort ein Angebotsschock vorliegt. Es gibt massive Lieferprobleme bei so ziemlich allen Rohstoffen, insbesondere Gas und Elektrobauteilen aus Asien. Das führt natürlich erstmal zu steigenden Preisen, ist aber keine "echte" Inflation, die gefährlich im Sinne der Lohn-Preis-Spirale wäre. Wenn sich die Lieferketten wieder beruhigen, sollte sich die Inflation in Europa auch wieder legen.

In den USA sieht das anders aus. Öl/Gas-Probleme haben die zB keine, dafür haben sie aber mit den Stim-Checks massiv Helikoptergeld verteilt. Gleichzeitig läuft da die "great resignation", was zu einem großen Lohnanstieg in Bereich wie Gastro und Retail führt. Deren Inflation sehe ich eher als real und dauerhaft an, da wird die FED ziemlich gegensteuern müssen.

antworten

Artikel zu Inflation

Persönlicher Inflationsrechner mit Ausgabenanteilsregler

Shopping, shoppen, Einkaufen, Konsum,

Wer vergleichen will, wie stark seine persönliche Teuerungsrate von der amtlichen Inflation abweicht, kann im »Persönlichen Inflationsrechner« des Statistischen Bundesamts seine Ausgabenanteile für die Güter des Warenkorbs nach seinen eigenen Verbrauchsgewohnheiten gewichten.

Arbeitsblatt: Was sind Inflation und Deflation?

Ein roter Drache aus Lego hält eien zwei Euromünze in den Klauen.

Zwei Begriffe sorgen für Unbehagen, wenn es um den Wert unseres Geldes geht: Inflation und Deflation. Gerät das Preisniveau deutlich aus den Fugen, kann es eine Volkswirtschaft schwer belasten und einen Wohlstandsverlust mit weitreichenden wirtschaftlichen, sozialen und auch politischen Konsequenzen nach sich ziehen.

Statistik: Preisniveau 2013 - Deutschland knapp über dem EU-Durchschnitt

Die europäische und spanische Flagge.

Das Preisniveau für die privaten Konsumausgaben in Deutschland lag im Jahr 2013 um 1,5 Prozent über dem Durchschnitt der 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). Am teuerstem war es innerhalb der EU in Dänemark und am günstigsten in Bulgarien. Dort lag das Preisniveau bei weniger als der Hälfte aller EU-Mitgliedstaaten.

Inflations­rate steigt 2014 um 0,9 Prozent gegen­über dem Vor­jahr

Ein goldenes Sparschwein steht auf einem Fliesenboden.

Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen am Verbraucherpreisindex – beträgt im Jahresdurchschnitt 2014 gegenüber dem Vor­jahr 0,9 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, ist die Jahresteuerungsrate somit seit 2011 rückläufig und betrug im Dezember 2014 lediglich 0,2 Prozent. Eine niedrigere Inflationsrate wurde zuletzt im Oktober 2009 mit 0,0 Prozent gemessen.

Statistik: Kaufkraftparitäten

Shopping, shoppen, Einkaufen, Konsum,

Kaufkraftparitäten sind Preisrelationen, die angeben, wie viele Einheiten inländischer Währung erforderlich sind, um die gleiche Menge an einem Gut oder an einem Bündel von Gütern zu erwerben, die für eine Einheit einer bestimmten ausländischen Währung erhältlich ist.

Inflation bleibt bei zwei Prozent

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Oktober 2012 um 2,0 Prozent höher als im Oktober 2011. Die Inflationsrate wurde weiterhin deutlich durch die Preisentwicklung bei Energie bestimmt. Energie verteuerte sich im Oktober 2012 insgesamt um 5,5 Prozent gegenüber Oktober 2011.

Arbeitsblatt: Die Kalte Progression

Arbeitsblatt Kalte Progression

Das Arbeitsblatt im Medienpaket „Finanzen & Steuern“ beschreibt das Phänomen der kalten Progression, indem der Zusammenhang mit unserem linear-progressiven Steuersystem aufgedeckt und die Auswirkungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erläutert werden.

Inflationsrate im Januar knapp über zwei Prozent

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Januar 2012 um 2,1 Prozent höher als im Januar 2011. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, verharrt damit die Inflationsrate – gemessen am Verbraucherpreisindex – knapp über 2 Prozent.

Inflation bleibt deutlich über der Zwei-Prozent-Marke

Ein Berg mit Centstücken auf dem zwei Büroklammermännchen in weiß stehen, die die Buchstaben -W- und -I- für Wirtschaftsinformatik tragen.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Oktober 2011 gegenüber Oktober 2010 um 2,5 Prozent gestiegen. Im September lag die Teuerungsrate etwas höher bei plus 2,6 Prozent. Die Inflationsrate wurde erneut maßgeblich von der Preisentwicklung bei Haushaltsenergie und Kraftstoffen bestimmt.

Statistik: Broschüre »Preise auf einen Blick 2011«

Preise beeinflussen nahezu alle Bereich unseres Lebens. Sie bieten Orientierung, setzen Anreize und Grenzen für Kaufentscheidungen. Die neue destatis Broschüre "Preise auf einen Blick" zeigt die wichtigsten Ergebnisse der Preisstatistik.

Arbeitsblatt: Inflation

Das Hoch-im-Kurs Arbeitsblatt „Inflation – Ein Schreckgespenst mit vielen Gesichtern“ klärt den Begriff der Inflation und beschäftigt sich mit den verschiedenen Formen von Inflation, deren Merkmalen und den Folgen.

Online-Wirtschaftssimulation »Inflation Island«

Im Spiel „Inflation Island“ kann man spielerisch sein Wissen über die Vorteile von Preisstabilität vertiefen und lernen, welche negativen Effekte Deflation, eine hohe Inflation und Hyperinflation auf Einzelpersonen und die Gesellschaft insgesamt haben können.

Niedrige Inflation ist kein Gift für den Arbeitsmarkt

Zwei giftige Pilze.

Einige namhafte Ökonomen warnten wiederholt davor, dass eine niedrige Inflationsrate unter Umständen zu höherer Arbeitslosigkeit führt. Eine am Montag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt jedoch, dass der Effekt zu vernachlässigen ist.

Arbeitsblatt »Inflation - Deflation«

Arbeitsblatt Inflation Deflation

Das Arbeitsblatt befasst sich mit den Ursachen für Inflation, Deflation und Hyperinflation. Dabei steht das Thema Preisstabilität als oberstes wirtschaftspolitisches Ziel im Fokus.

Inflationsrate erstmals seit Wiedervereinigung bei null

Ein Holzsetskasten mit Buchstabenwürfeln, die die Worte: Vier und Null ergeben..

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wird sich der Verbraucherpreisindex in Deutschland im Mai 2009 - nach vorliegenden Ergebnissen aus sechs Bundesländern - gegenüber Mai 2008 voraussichtlich nicht verändern (April 2009: + 0,7%).

Antworten auf Warum steigen die Preise aktuell so hoch?

Als WiWi Gast oder Login

Forenfunktionen

Kommentare 4 Beiträge

Diskussionen zu Inflation

Weitere Themen aus Aktien & Geldanlage