Zunächst sollte die grundlegende Asset Allocation (mit Bandbreiten) festgelegt werden. Der Einstieg sollte dann sukzessive erfolgen - hier gilt es allerdings auch Transaktionskosten zu berücksichtigen.
ETF Sparplan macht monatlich grundsätzlich Sinn. Mir ist allerdings leider kein wirklich günstiger bekannt, der sich unter 2.000 EUR im Monat lohnen würde (da die meisten ja über die Börse gehandelt werden). Die Lösung des Ganzen lautet, dass man seinen Betrag entweder auf dem Tagesgeldkonto zusammenspart und dann quartalsweise investiert oder - wenn man zwingend investiert sein will - zunächst den Umweg über Tradingfonds/net-Fonds (d.h. ohne Ausgabeaufschlag) wählt.
Man trifft auf keinen Fall Entscheidungen aufgrund Empfehlungen anderer (auch nicht aufgrund von Fachzeitschriften - diese können einem lediglich als Anregung dienen). Für die passive Anlage muss man im Übrigen so gut wie gar keine Anlageentscheidungen treffen (außer der Gewichtung und hierfür reicht in der Regel die Tagespresse aus). Wichtiger als konkrete Anlagevorschläge ist ein Verständnis grundlegender wirtschaftlicher Zusammenhänge und eine klar EIGENE Vorstellung über die Zukunftsaussichten der Wirtschaft/Branchen, etc. Daher kann ich dir vor allem die Wirtschaftswoche und den Economist empfehlen. Der ganze Rest (Börse Online/Focus Money, etc.) ist sicherlich ganz interessant, sollte aber nicht als Investitionsgrundlage herangezogen werden (schon gar nicht als alleinige).
Im Übrigen halte ich deine Aufteilung für SEHR SCHLECHT, weil ich u.a. glaube, dass du deine tatsächliche Risikoneigung ÜBERSCHÄTZT. Ich hoffe, dass sich deine Angaben auf den FREIEN TEIL (exkl. Cash) beziehen, denn ansonsten wäre deine Liquidiät bei exakt Null anzusiedeln.
< Ich hab mir vorgestellt über 60% in Aktien zu investieren. Einen Großteil in etablierte Firmen mit guter Dividende (und diese dann reinvestieren), aber auch in mittelständische Unternehmen. Insgesamt 50% in Deutsche und 20% in Amerikanische und 30% in BRICS, MIST Länder>
60% ist MOMENTAN EINDEUTIG ZU HOCH und der hohe Deutschland-Anteil erklärt sich mir auch nicht so ganz!
Hört sich grundsätzlich gut an - würde diesen Anteil des Portfolios allerdings risikoarm anlegen (statt REITS eher offene Immobilienfonds - drängen sich aber momentan nicht auf!). Da wir hier über Beträge von ca. 10 TEUR reden, kann der Weg im Grund nur über Investmentfonds laufen. Bzgl. Rohstoffe kann man einen Rohstofffonds erwerben, würde jedoch eher sukzessive physisches Gold kaufen (Krügerrands oder Ähnliches).
Inflationsgeschütze Anleihen gibt es am Markt kaum und die interessanten Corporate Bonds sind meist nur in Stückelungen á 10.000 EUR verfügbar. Staatsanleihen würde ich aktuell die Finger von lassen und Covered Bonds rentieren momentan für Privatinvestoren überhaupt nicht, da der Markt von den Banken komplett leer gekauft ist und die Renditen entsprechend im Keller. CDOs/CMOs etc. muss man mit 100.000 EUR Vermögen auch nicht unbedingt dabei haben. Die Preise für gute Corporates sind ebenfalls momentan ziemlich im Eimer, so dass man tlw. auf dem Tagesgeld eine ähnliche Rendite einfährt (ohne Zinsänderungsrisiken).
Grundsätzlich zu empfehlen sind in diesem Segment meiner Meinung nach als Renditebringer momentan solide High-Yield-Investmentfonds und Emerging Markets-Anleihefonds (oder entsprechende ETFs).
DEFINITIV sollte hier keine eigene Einzeltitelauswahl erfolgen. Gleiches gilt für das geringe Vermögen für Corporates!
Ehrlich gesagt verstehe ich deine Ressentiments gegenüber BANKBERATERN auch nicht so ganz - mit einem gewissen Vorwissen kann man hier durchaus fachsimpeln ohne "über den Tisch gezogen" zu werden. Für 100k Vermögen kann man durchaus erwarten, einen kompetenten Ansprechpartner zu erwischen. Der kann einem bspw. auch das eine oder andere Zertifikat (halte z.B. Zinszertifikate/Floater momentan für interessant - auf Vertriebsvergütung achten!) empfehlen und ins Portfolio einbauen.
Lass dich bitte wirklich mal beraten, denn entgegen meiner Vorredner denke ich, dass du von der Materie NICHT WIRKLICH AHNUNG hast sondern nur mit FACHBEGRIFFEN um dich schmeißt. Und AKTIVES PORTFOLIOMANAGEMENT schließt sich bei 100k Vermögen (und der notwendigen Liquiditätsquote von ca. 50-60%) fast schon aus!
Ansonsten kann man die o.a. Bücher durchaus empfehlen. Statt Müller würde ich aber eher M. Weber: Genial einfach investieren (trotz bescheuertem Titel) empfehlen.
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