WiWi Gast schrieb am 19.12.2019:
Vorsorgeinvestment: Damit meinte ich den UniProfiRente Fonds und somit wahrscheinlich einen Riestersparplan, welcher staatlich gefördert wird. Ehrlich gesagt hatte ich aber tatsächlich die ganze Zeit eine einmalige Auszahlung im Kopf und nicht daran gedacht, dass diese Auszahlung 1. eine gesplittete Monatsauszahlung 2. besteuert durch die Einkommensteuer wird.
Vereinfachtes Beispiel, welches nur unter den folgenden Restriktionen zu betrachten ist
Ausgangssituation: Es wurden jeweils monatlich vom 25 bis 65 Lebensjahr, 500€ mtl. angespart, was Einzahlungen von 240.000T€ nach 40 Jahren entspricht, es wurden p.a im Schnitt 5% Rendite erwirtschaftet (thesaurierend) was über 40 Jahre ca. 504.000T€ Zuwachs entsprechen (Vereinfachung, da alle Kosten erst am Ende abgezogen werden, was das
Das Vergleichsbeispiel ist hier schon obsolet, denn bei Riester gibt es Höchstbeträge und diese liegen deutlich unter 500 EUR im Monat. Genauer: höchstens 2.100 EUR Eigenanteil p.a. sind als Vorsorgeaufwand in der Steuererklärung absetzbar und von der daraus resultierenden Steuererstattung werden die erhaltenen Zulagen abgezogen. Am besten liest du dich bzgl. Riester erstmal schlau: https://de.wikipedia.org/wiki/Riester-Rente
Andersherum heißt es aber, dass du bis 2.100 EUR im Jahr den Riestervertrag de-facto nicht aus dem Nettogehalt besparst (im Gegensatz zu einem normalen ETF-Sparplan), da du eben anteilig die Lohnsteuer wieder bekommst. Und wenn du viele Kinder hast, bekommst du entsprechend höhere Zulagen (€300 pro Kind pro Jahr), das heißt du mußt dann weniger Eigenmittel zum Sparen aufwenden. Es kann sich also durchaus lohnen über Riester nachzudenken. Aufgrund des Deckels beim Sonderausgabenabzug ist die Gesamtsparsumme aber eben auch nach oben begrenzt.
Ergebnis bzgl. der Genauigkeit wahrscheinlich sehr verfälscht aber es werden ja beide Szenarien gleich behandelt), wir gehen Uni Profit Rente von einer verspäteten Besteuerung von 30% aus (so wie ich es nachgelesen habe ist diese ja von den Sozialabgaben befreit), es gibt keine Depotgebühren aber pro Order fallen 6€ und 3€ Börsengebühr pro Order an
Szenario UniProfiRente Fonds:
5% (von 240T€) Agio = 12.000T€ ,
1,46% p.a = (240T€/40=6.000T€) 87,60€ p.a -> 87,60€ *40=3.504€
Keine Ahnung was du hier rechnest. Aber die laufenden Kosten berechnen sich nicht anhand der eingezahlten Summe, sondern anhand des angesparten Kapitals. Und das Jahr für Jahr. Da kommen deutlich größere Summen zusammen als €3.504. Allein im letzten Jahr hättest du in deinem Beispiel bei einem angesparten Kapitel von 500k die jährlichen 1,46% als Abzug, also schon mehr als 5.000 EUR.
Totalkosten vor gesetzlichem Steuersatz: -15.504€
= 488.500T€
Nach Steuer (T-70), ca. 30%
= 342.000T€ netto Rendite
ETF: 480 Oders = 480*9€ = 4.320T€
Nach Kapitalsteuer (T-75) ,25%
= 374.760T€ netto Rendite
Das sind allein unter der Beachtung, dass beide Fonds tatsächlich gleich stark performen ja schon nach dieser Milchmädchenrechnung ca. 30.000T€ Unterschied? Selbst wenn wir den Steuersatz mit 25% schätzen, dann wären wir noch unter dem ETF Beispiel. Ich nehme dabei bei beiden Anlageformen ein ungefähr gleiches Risiko an.
Ohne steuerliche Betreuung eines Experten sind mir die Vorteile des hier genannten Fonds der Union Investment nicht deutlich genug.
Oder betrachte ich etwas vollkommen falsch?
Am besten mach dich schlau was Riester angeht und denkst dann darüber nach, ob du die €2.100 p.a. investieren möchtest. Es ist schon interessant, wenn du bei einem Grenzssteuersatz von 42% de-facto nur 0,58x€2.100 = €1.218 zahlen musst, damit €2.100 auf deinem Riesterkonto landen.
Damit wäre Riester ein mögliches Standbein für die Rente, aber eben nicht das einzige. Das Ergebnis der Betrachtung könnte dann sein, dass nicht auf entweder (Riester) oder (ETF) hinausläuft, sondern beides parallel erfolgt.
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