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Anlage, Aktien & VermögenGeldanlage

Investment-Barometer: Eigenheim, betriebliche Altersvorsorge und Gold attraktivste Geldanlagen

Das Sparbuch sowie Tagesgeld- und Festgeldkonten bleiben nach wie vor die bewährte Geldanlage bei den deutschen Sparern. Aus dem Investment-Barometer des GfK Vereins geht auch hervor, dass viele daran denken, ihr Erspartes in Immobilien, betriebliche Altersvorsorge und Gold zu investieren. Aktien und Fonds gewinnen langsam ebenfalls an Attraktivität.

Beliebte Geldanlagen in Deutschland

Investment-Barometer 2017: Investitionen in Immobilien sind besonders gefragt
Nürnberg, 22.02.2017 (gfk) – Wenn Deutsche an Geldanlage denken, kommen ihnen ein eigenes Heim, eine betriebliche Altersvorsorge oder auch Gold als attraktive Sparformen in den Sinn. In der Realität setzt die Mehrzahl jedoch noch immer auf Klassiker wie Sparbücher, Tagesgeld- oder Festgeldkonten. Dies geht aus dem Investmentbarometer 2017 des GfK Vereins hervor. Für das Investmentbarometer 2017 befragte der GfK Verein im Herbst 2016 rund 5.000 private Finanzentscheider in Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien.

Danach gefragt, welche Geldanlageformen sie für attraktiv halten, sind die Deutschen sich einig: Die attraktivste Art, Geld anzulegen ist ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung. Rund 76 Prozent bewerten Investitionen in privates Eigentum als attraktiv oder sehr attraktiv. Damit stimmen sie mit ihren europäischen Nachbarn überein: Auch in Frankreich, Italien und Großbritannien belegt das Eigenheim Platz eins auf der Attraktivitätsliste der Sparformen.

Sparbücher sind nicht zeitgemäß, aber verbreitet
Auffällig ist, dass sich die Länder auch am unteren Ende der Rangliste größtenteils einig sind: Sparbücher werden als deutlich weniger attraktiv bewertet und bilden dennoch die mit am häufigsten genutzte Sparform. Lediglich in Großbritannien liegen Attraktivität (43 Prozent) und Realität (55 Prozent) des Sparbuchs nicht so weit auseinander.

Investment-Barometer 2017: Geldanlagen im Realitätscheck

Diskrepanz zwischen Meinung und Wirklichkeit in Deutschland
Während das Eigenheim zugleich die attraktivste und häufigste Form der Geldanlage für die Deutschen ist, sind Attraktivität und Realität bei vielen anderen Geldanlageformen sehr unterscheidlich. Nach dem Eigenheim folgen auf den nächsten Plätzen des Attraktivitätsrankings

Die Realität bei der Geldanlage sieht jedoch anders aus: Tatsächlich investierten zum Befragungszeitpunkt nur 18 Prozent der befragten Anleger in eine betriebliche Altersvorsorge ihres Arbeitgebers, 6 Prozent in Gold und 29 Prozent in einen Bausparvertrag. Das unterstreicht das Bedürfnis der Deutschen nach sicheren Anlagemöglichkeiten. Dennoch wirkt sich die Attraktivität auf die Anlageformen aus: Sparformen, deren Attraktivität die Nutzung deutlich übertreffen – Immobilien wie Eigenheim, betriebliche Altersvorsorge und Gold – legen in der Nutzung zu.

Umgekehrt verhält es sich bei den klassischen Sparformen: Obwohl noch viele Deutsche ihr Geld auf diese Weise investieren, bewerten nur noch 14 Prozent der Befragten den Sparplan, 12 Prozent das Sparbuch und 10 Prozent den Sparbrief als attraktive Anlageformen. Der Unterschied wird besonders beim Sparbuch deutlich, das aktuell noch 40 Prozent der Deutschen besitzen, dessen Nutzung aber abnimmt.

Aktien und Fonds werden etwas attraktiver
Auch wenn die Deutschen ihr Geld mehrheitlich lieber sicher anlegen, gewinnen Aktien und Investmentfonds langsam an Attraktivität. 2016 landen sie mit jeweils 20 Prozent auf den Plätzen 7 und 8 des Attraktivitätsrankings, während 12 Prozent (Aktien) bzw. 15 Prozent (Investmentfonds) der Befragten bereits wirklich in diese Anlageformen investieren. Noch etwas vorsichtiger äußern sich die Menschen in Frankreich, Italien und Großbritannien: Nur 7 Prozent der Italiener, 13 Prozent der Franzosen und 19 Prozent der Briten halten Aktien für eine attraktive Geldanlage.

Als möglichen Grund dafür nennt Raimund Wildner, Geschäftsführer des GfK Vereins, die wirtschaftliche und politische Lage: „Die schwankende Stabilität der Finanzsysteme in Südeuropa und die Unsicherheit aufgrund des Brexits lassen dort die Menschen eher nach sicheren Anlagen suchen. Dagegen hat sich die Attraktivität der Aktien in Deutschland, wo die Wirtschaft rund läuft, seit 2011 mehr als verdoppelt“.


Zur Studie Investment-Barometer 2017
Seit 1999 liefert das GfK-Investmentbarometer Daten zum Verhalten von Privatanlegern in Europa und den USA. In der aktuellen Studie wurde unter anderem danach gefragt, welche Finanzanlagen private Finanzentscheider besitzen und wie attraktiv sie verschiedene Sparmöglichkeiten/Finanzprodukte. Dafür wurden im Oktober und November 2016 in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und den USA insgesamt 5.000 Finanzentscheider im Alter über 14 Jahre befragt.