Das Studium durch Trading finanzieren: Ist das möglich?
Die Idee, das Studium durch Trading zu finanzieren, klingt für Studenten verführerisch. Auf den ersten Blick scheint es eine einfache Möglichkeit für ein substantielles Einkommen zu sein, ohne neben den Vorlesungen und Seminaren arbeiten zu müssen. Doch ist dies wirklich machbar? Und welche Risiken und Chancen bringt so eine Art des Einkommens mit sich?

Trading: Eine Definition
Zunächst einmal gilt es genau zu verstehen, was Trading überhaupt bedeutet. Trading umfasst den Kauf und Verkauf von finanziellen Instrumenten wie Aktien, Anleihen, Devisen und Derivaten. Das Ziel ist es dabei, von Preisunterschieden zu profitieren.
Andre Witzel, der Gründer von Trading.de, erklärt auf seiner Website alles Wissenswerte darüber. Beim Trading wird zwischen verschiedenen Arten des Tradings wie Day-Trading, Swing-Trading und langfristigem Trading unterschieden.
- Day-Trading: Hierbei werden Wertpapiere innerhalb eines einzigen Tages gekauft und verkauft. Ziel ist es, von kurzfristigen Preisbewegungen zu profitieren.
- Swing-Trading: Diese Methode involviert das Halten von Positionen über mehrere Tage oder Wochen, um von mittelfristigen Preisbewegungen zu profitieren.
- Langfristiges Trading: Hier geht es darum, Wertpapiere über Monate oder Jahre zu halten, um von langfristigen Trends zu profitieren.
Die Verlockung der schnellen Gewinne
Viele Neulinge im Trading sind schnell von Berichten über beeindruckende Gewinne fasziniert. Was dabei jedoch oft nicht erwähnt wird, sind die ebenso drastischen Verluste, die genauso schnell eintreten können. Der Finanzmarkt ist volatil und von zahlreichen Faktoren beeinflusst, die selbst erfahrene Trader häufig nicht vorhersehen können.
Andre Witzel von Trading.de rät daher: “Zunächst sollte immer eine stabile Grundlage an Wissen aufgebaut werden!”
Um langfristig erfolgreich zu sein, bedarf es nicht nur Glück, sondern auch fundierter Kenntnisse und einer klaren Strategie.
Grundlagen für den Einstieg
Für Studenten der Wirtschaftswissenschaften, die mit dem Gedanken spielen, das Studium durch Trading zu finanzieren, sind folgende erste Schritte unerlässlich:
- Bildung und Recherche: Vor dem ersten Trade gilt es sich umfassend zu informieren. Es gibt zahlreiche Bücher, Online-Kurse und Webinare, die die Grundlagen des Tradings und die Funktionsweise der Finanzmärkte erklären.
- Demokonten nutzen: Bevor echtes Geld investiert wird, sollte ein Demokonto genutzt werden. Mit einem Demokonto kann risikofrei und in Echtzeit gehandelt werden, um die eigenen Strategien zu testen und ein Gefühl für den Markt zu entwickeln.
- Risiko-Management: Im Mittelpunkt jeder Trading-Strategie sollte das Risiko-Management stehen. Dabei ist es wichtig, nur Beträge zu investieren, deren Verlust verkraftbar ist.
Strategien und Analysetechniken
Trading basiert auf unterschiedlichen Strategien und Analysetechniken, die helfen können, fundierte Entscheidungen zu treffen:
- Technische Analyse: Diese Methode nutzt historische Preis- und Volumendaten, um zukünftige Kursentwicklungen vorherzusagen. Dabei werden Charts und Indikatoren wie beispielsweise gleitende Durchschnitte und der Relative Strength Index (RSI) verwendet.
- Fundamentalanalyse: Hierbei werden die wirtschaftlichen Fundamentaldaten eines Unternehmens untersucht, um dessen Wert und potenzielle Kursentwicklung zu bestimmen. Diese Analyse beinhaltet Bilanzkennzahlen, Gewinn- und Verlustrechnungen sowie makroökonomische Daten.
- Sentiment-Analyse: Diese Methode berücksichtigt die Stimmung der Marktteilnehmer und versucht, daraus Rückschlüsse auf zukünftige Kursbewegungen zu ziehen.
Die Psychologie des Tradings
Ein oft unterschätzter Aspekt des Tradings ist die psychologische Komponente. Emotionen wie Gier und Angst können das Urteilsvermögen trüben und zu irrationalen Entscheidungen führen. Daher ist es wichtig, eine disziplinierte Herangehensweise zu entwickeln und emotionale Reaktionen zu kontrollieren.
- Striktes Handeln nach Plan: Ein detaillierter Trading-Plan sollte erstellt und konsequent verfolgt werden. Dieser sollte Ein- und Ausstiegspunkte sowie Stop-Loss- und Take-Profit-Marken beinhalten.
- Selbstreflexion und Anpassung: Nach jeder Trading-Session ist eine Reflexion der eigenen Trades sinnvoll, um aus Fehlern zu lernen und die Strategie kontinuierlich zu verbessern.
Praktische Tipps für den Anfang
Bevor das erste Mal mit echtem Geld gehandelt wird, sollten die folgenden Empfehlungen beachtet werden:
- Klein anfangen: Es ist ratsam, mit einem kleinen Betrag zu starten und diesen nach und nach zu erhöhen, sobald mehr Erfahrung gesammelt und Sicherheit gewonnen wurde.
- Diversifikation: Um Risiken zu minimieren, sollte in verschiedene Märkte und Anlageklassen investiert werden.
- Aktuelle Nachrichten verfolgen: Marktbewegungen sind oft das Resultat aktueller Nachrichten und Ereignisse. Daher ist es wichtig, stets auf dem Laufenden zu bleiben.
Fazit
Trading kann durchaus eine Möglichkeit sein, das Studium teilweise zu finanzieren. Es ist jedoch keineswegs ein einfacher oder risikofreier Weg. Erfolgreiches Trading erfordert fundierte Kenntnisse, eine klare Strategie und vor allem Disziplin.
Für Studenten der Wirtschaftswissenschaften bietet es jedoch auch die Chance, wertvolle praktische Erfahrungen am Finanzmarkt zu sammeln, die für die spätere berufliche Laufbahn von großem Nutzen sein können.
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