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Anlage, Aktien & VermögenGeldanlage

Was war die beste Geldanlage in 2015?

Aktienbesitzer konnten sich 2015 erneut über einen deutlichen Wertzuwachs freuen. Der Börseneinbruch zum Jahresbeginn bescherte Aktienanlegern kräftige Kursverluste. Längerfristig können Aktiensparer dennoch auf vergleichsweise gute Renditen blicken. Wer am ersten Handelstag 2015 deutsche Standardaktien aus den DAX-Werten kaufte, konnte am Ende des ersten Handelstages 2016 trotz des Kursrutsches im Schnitt eine Rendite aus Kursgewinnen und Dividenden von etwa fünf Prozent verbuchen.

Börsenteil der Tageszeitung mit Zinssätzen und Aktienkursen.

Was war die beste Geldanlage in 2015?
Der Börseneinbruch zu Jahresbeginn bescherte Aktienanlegern kräftige Kursverluste. Längerfristig können Aktiensparer dennoch auf vergleichsweise gute Renditen blicken. Wer am ersten Handelstag 2015 deutsche Standardaktien (DAX-Werte) kaufte, konnte am Ende des ersten Handelstages 2016 trotz des Kursrutsches im Schnitt eine Rendite (Kursgewinne und Dividenden) von etwa fünf Prozent verbuchen. Gerade die aktuellen Kursschwankungen machen wieder deutlich, dass Aktienanlagen als langfristige Geldanlage zu sehen sind, um von kurzfristigen Börsenentwicklungen unabhängig zu sein.

Übersicht der besten Geldanlage-Formen im Jahr 2015. Auf Platz liegen mit einer Rendite von gut fünf Prozent deutsche Aktien.

Mit sehr niedrigen Renditen mussten sich im vergangenen Jahr weiterhin Anleger begnügen, die auf Nummer sicher gehen wollen. Sparbriefe, Termin- und Spareinlagen verzinsten sich im abgelaufenen Jahr in der Regel mit deutlich weniger als einem Prozent. Auch der Goldpreis hat sich auf Jahresfrist (in Euro gerechnet) nur wenig verändert.

Mögliche Steuern und Transaktionskosten sind in der Grafik nicht berücksichtigt.

Was war die beste Geldanlage in 2014?

Goldliebhaber konnten sich 2014, nach herben Verlusten im Jahr zuvor, wieder über einen deutlichen Wertzuwachs freuen. In Euro gerechnet stieg der Goldpreis um etwa neun Prozent. Hierbei spielte auch der schwache Wechselkurs des Euro eine Rolle. Denn der in Dollar notierte Goldpreis fiel im vergangenen Jahr leicht zurück.


Der Mythos Gold lebt. Im Gegensatz zu vielen Währungen hat Gold über Jahrhunderte hinweg hohe Kaufkraft bewahrt, gerade auch in Zeiten von Verschuldungs- und Währungskrisen. Angesichts anhaltend niedriger Zinsen für Sparprodukte und wachsender Staatsschulden greifen auch heute viele Anleger zum Gold. Goldliebhaber konnten sich 2014, nach herben Verlusten im Jahr zuvor, wieder über einen deutlichen Wertzuwachs freuen. In Euro gerechnet stieg der Goldpreis um etwa neun Prozent. Hierbei spielte auch der schwache Wechselkurs des Euro eine Rolle. Denn der in Dollar notierte Goldpreis fiel im vergangenen Jahr leicht zurück.



Mit Aktien und Anleihen ließ sich 2014 ebenfalls Geld verdienen. Wer beispielsweise am ersten Handelstag 2014 deutsche Standardaktien (DAX-Werte) kaufte, konnte Anfang 2015 im Schnitt eine Rendite (Kursgewinne und Dividenden) von etwa vier Prozent verbuchen. Die Kurse von Bundeswertpapieren erreichten im vergangenen Jahr sogar ungeahnte Höhen.

Wer auf Bundesanleihen oder Bundesobligationen setzte, konnte deshalb  oft mit ansehnlichen Kursgewinnen den niedrigen Zinskupon „aufbessern“. Mit sehr niedrigen Zinserträgen müssen sich dagegen Anleger begnügen, die auf Nummer sicher gehen wollen. So verzinsten sich Spar- und Termineinlagen 2014 in der Regel mit deutlich weniger als einem Prozent. Mögliche Steuern und Transaktionskosten sind in der Übersicht nicht berücksichtigt.

Auch mit Blick auf 2015 liebäugelt fast jeder zweite Deutsche damit, Geld auf Tages- oder Festgeldkonten anzulegen. 38 Prozent der Befragten würden eine Immobilie bevorzugen, wenn sie einen größeren Geldbetrag zur Verfügung hätten. Weitere Anlagemöglichkeiten liegen auf der Beliebtheitsskala nahezu gleichauf: 19 Prozent der Befragten würden 2015 Aktien, 18 Prozent Fondsanteile, 16 Prozent Gold und 15 Prozent festverzinsliche Wertpapiere bevorzugen.

Ist Gold als Geldanlage langfristig attraktiv?
In unsicheren Zeiten flüchten Anleger oft ins Gold. Doch trotz seines Rufs als sicherer Hafen kann man beim Gold nicht von einer stabilen Wertentwicklung ausgehen. Der Goldpreis unterliegt vielmehr erheblichen Schwankungen – nach oben wie nach unten. Zu den Einflussfaktoren für die Goldpreisentwicklung gehören unter anderem die Inflationserwartung und das politische Umfeld.



Der Preis für eine Feinunze Gold (31,1 g) erreichte im Jahresdurchschnitt 2012 mit fast 1.300 Euro einen Höchststand. Seitdem ist er auf dem Rückzug. 2014 fiel er wieder unter 1.000 Euro. Damit ist der Goldpreis aber aktuell immer noch rund dreimal so hoch wie vor zehn Jahren.

Für Anleger mit einer breit aufgestellten Vermögensstreuung gehört auch Gold zur Beimischung mit ins Depot. Man sollte aber nie einseitig auf das edle Metall setzen. In der Regel wird dazu geraten, fünf bis maximal zehn Prozent des Vermögens in Gold zu investieren. Die Geldanlage in Gold ist spekulativ, ein klassisches Anlagemedium ist Gold also nicht, allein schon weil es keine Zinsen bringt. Die Rendite ist nur aus dem steigenden Goldpreis zu erzielen. Da der Goldpreis stark schwankt, ist Gold auch keine sichere Anlage nach herkömmlicher Definition. Langjährige Goldliebhaber können sich dennoch über erhebliche Gewinne freuen. Da ist es gut zu wissen, dass Veräußerungsgewinne aus Goldverkäufen für Privatanleger steuerfrei sind, wenn eine Spekulationsfrist von mindestens einem Jahr eingehalten wird.

Vermögen aufbauen - Aktien schlagen Anleihen
Zwei von drei Bundesbürgern sind mit der Wertentwicklung ihrer Geldanlagen nicht zufrieden. Kein Wunder: Mit Sparzinsen von unter 0,2 Prozent und Renditen für zehnjährige Bundesanleihen von 0,5 Prozent hat das Zinsniveau im vergangenen Jahr absolute historische Tiefstände erreicht. Für 2015 ist kaum mit Besserung zu rechnen. Was kann man tun, um trotz anhaltender Niedrigzinsen langfristig Vermögen zu bilden und real zu erhalten? Klar ist: Mit herkömmlichen Spareinlagen geht das kaum, da die Verzinsung weiterhin niedriger bleiben dürfte als die Teuerungsrate.

Die Erfahrung zeigt: Wer Vermögen aufbauen möchte, kommt an Aktienanlagen trotz des grundsätzlich bestehenden Verlustrisikos kaum vorbei. Auch wer über regelmäßige Kapitalerträge verfügen will, kann mit Aktien gut bedient sein. Unter den 30 deutschen Aktienunternehmen, die im DAX vertreten sind, schüttet immerhin jede dritte Gesellschaft eine Dividende von mehr als drei Prozent im Jahr aus. Damit lassen sich mögliche Kursverluste auf längere Sicht zumindest teilweise auffangen. Wer beispielsweise zehn Jahre lang Erträge von drei Prozent ausgeschüttet bekommt, anstatt ein halbes Prozent Zinsen bei Anleihen oder Sparprodukten, kann damit etwa 25 Prozent Kursverluste ausgleichen, ohne schlechter dazustehen als der Anleihebesitzer. Abgesehen davon kann es auch bei Anleihen je nach Zinsentwicklung und Bonitätseinschätzung zu Kursverlusten kommen.

Was viele Sparer und Anleger nicht wissen: Das Risiko, mit einem breit gestreuten Aktiendepot langfristig Verluste zu erleiden, ist gering. Auf kurze Sicht sind Verluste dagegen häufiger. Die historische Erfahrung mit deutschen Standardaktien zum Beispiel zeigt: Wer in einen repräsentativen Querschnitt von DAX-Aktien investierte, machte nach einer Haltedauer von 15 Jahren auch im ungünstigsten Fall keinen Verlust, erzielte aber meistens eine jährliche Durchschnittsrendite von wenigstens fünf Prozent, in günstigen Fällen sogar von mehr als zehn Prozent. Bei einer Haltedauer von 25 Jahren lag die durchschnittliche jährliche Rendite meist bei über sieben Prozent, teilweise über zehn Prozent. Dabei sind für die Renditeentwicklung (zusammengesetzt aus Kursentwicklung und Dividendenausschüttungen) jeweils Jahresendwerte des DAX zugrunde gelegt.

Der historische Rückblick bietet natürlich keine Gewähr für künftige Wertentwicklungen. Doch die Vorteile einer langfristigen Aktienanlage liegen auf der Hand:

Allerdings muss eine Aktienanlage wohlüberlegt sein. Dazu gehört zu allererst eine breite Streuung. Das Deutsche Aktieninstitut empfiehlt mindestens fünf bis etwa zehn verschiedene Aktien verschiedener Branchen und eine laufende Überwachung des Depots, um die Zusammensetzung der wirtschaftlichen Entwicklung anzupassen. Für kleinere Anlagebeträge bieten sich Aktienfonds an, für regelmäßiges langfristiges Sparen Aktienfonds-Sparpläne oder ETF-Sparpläne. Ganz wichtig ist es, neben Aktien auch ein ausreichend hohes Liquiditätspolster zu haben, um finanziell unabhängig zu bleiben, also nur Geld in Aktien anzulegen, das langfristig zur Verfügung steht und langfristig investiert werden kann. Nur so lassen sich schlechte Börsenzeiten „aussitzen“. Aktienanleger brauchen einen langen Atem.