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Arbeitgeber-Ranking Arbeitgeberwahl

Absolventenstudie 2009/2010: Freunde und Familie wichtiger als Karriere

Berufseinsteiger legen bei der Arbeitgeberwahl vor allem Wert auf Perspektive: Für 68 Prozent der Studierenden sind die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten, die ein potenzieller Arbeitgeber bietet, das wichtigste Entscheidungskriterium.

Eltern mit zwei Kindern auf den Schultern am Strand. Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Absolventenstudie 2009/2010: Freunde und Familie wichtiger als Karriere
Gummersbach, 25.02.2010 (kb) - Berufseinsteiger legen bei der Arbeitgeberwahl vor allem Wert auf Perspektive: Für 68 Prozent der Studierenden sind die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten, die ein potenzieller Arbeitgeber bietet, das wichtigste Entscheidungskriterium. 51 Prozent legen bei der Wahl des zukünftigen Arbeitgebers Wert auf eine kollegiale Arbeitsatmosphäre, 43 Prozent wollen ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit. Die Vergütung folgt erst an vierter Stelle und spielt für 31 Prozent eine wichtige Rolle. 2008 war das Gehalt noch für 78 Prozent der Absolventen ein entscheidendes Kriterium. Der Standort des Unternehmens ist für ein Viertel der Befragten ausschlaggebend. 15 Prozent achten bei ihrer Entscheidung auf die Beständigkeit des Unternehmens.

»Um High Potentials für das eigene Unternehmen zu gewinnen, reicht eine ansprechende Vergütung nicht mehr aus. Absolventen wollen eine Unternehmenskultur, die Perspektiven bietet, und sie legen mehr Wert auf Rekreation. In Ansprache und Entwicklung der High Potentials wird vor allem der Umgang mit dem gewandelten Anspruch an die Work-Life-Balance eine große Herausforderung für Personalabteilung und Kommunikation«, sagt Erik Bethkenhagen, Geschäftsführer von Kienbaum Communications. Im Rahmen der Absolventenstudie 2009/2010 hat Kienbaum Communications 353 Absolventen verschiedener Fachrichtungen befragt. Die größte Gruppe bilden die Studierenden der Wirtschaftswissenschaften mit mehr als 60 Prozent. Die Kienbaum-Absolventenstudie wurde 2007 zum ersten Mal durchgeführt.

Junge Menschen wünschen sich einen Arbeitgeber, der ein internationales Tätigkeitsfeld und attraktive Produkte beziehungsweise Dienstleistungen anbietet: Für 54 Prozent der Absolventen ist die internationale Ausrichtung das wichtigste Charakteristikum ihres Wunscharbeitgebers; 34 Prozent legen Wert auf ein ansprechendes Angebotsportfolio. Jeweils 30 Prozent der Absolventen hoffen auf Kreativität und Flexibilität im späteren Arbeitsleben. Ebenfalls als wichtig erachtet werden die Kriterien Nachhaltigkeit (24 Prozent) und soziales Engagement (neun Prozent). Eine bekannte Marke ist für nur sieben Prozent der Studierenden entscheidend. Die Präferenzen, ob der künftige Arbeitgeber ein mittelständisches Unternehmen oder ein Großkonzern sein soll, sind ausgeglichen. 

Das Internet ist das bevorzugte Informationsmedium von Absolventen auf Jobsuche (89 Prozent). Die Recherche auf der Firmen-Website ist Standard (99 Prozent). Auch die wachsende Bedeutung des Web 2.0 und der Social Medias machen sich bemerkbar: So informieren sich 21 Prozent der Absolventen in Blogs über das Zielunternehmen. Ebenfalls 21 Prozent lesen Webnews gezielt, um sich ein Urteil über einen Arbeitgeber zu bilden. Die Hälfte der Studierenden informiert sich zudem auf Hochschul-Bewerbermessen über potenzielle Arbeitgeber und nutzt die Gelegenheit, dort direkt in Kontakt mit den Unternehmen zu treten. 43 Prozent der Absolventen greifen auf persönliche Kontakte zu Mitarbeitern des Zielunternehmens zurück, um Einblicke zu gewinnen. Der Tag der offenen Tür eines Unternehmens spielt eine untergeordnete Rolle: 23 Prozent der Befragten nutzen derartige Informationsveranstaltungen.

Die wichtigsten Werte und Ziele im Leben der befragten Absolventen sind immateriell: So gibt die Mehrheit an, dass Familie und Freunde im Leben höchste Priorität haben, dicht gefolgt von Selbstverwirklichung (50 Prozent) und Gesundheit (46 Prozent). Mit 45 Prozent liegen Erfolg und Karriere auf dem vierten Platz der Lebensprioritäten. Materielle Dinge nehmen unter den befragten Absolventen insgesamt einen untergeordneten Stellenwert ein: Genuss und Konsum werden lediglich von vier Prozent für bedeutungsvoll erachtet. Reichtum ist knapp einem Prozent der Befragten wichtig im Leben.