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Arbeitgeber-Ranking Top-Arbeitgeber

Unternehmensranking 2005 - Die besten Arbeitgeber im Mittelstand

Die Studie »Top Job« vergleicht die Personalarbeit mittelständischer Unternehmen. Der Titel »Arbeitgeber des Jahres« ging an die Schreiner Group GmbH & Co. KG aus Oberschleißheim.

Unternehmensranking 2005 - Die besten Arbeitgeber im Mittelstand
Ein qualitativ hohes Niveau in der Personalarbeit ist keine Frage der Unternehmensgröße. Dies belegt der bundesweite Unternehmensvergleich »Top Job« unter der Leitung des Inmit-Instituts für Mittelstandsökonomie an der Universität Trier e. V.. Das Inmit prüfte und verglich die Personalarbeit von mittelständischen Unternehmen verschiedener Branchen. Die Besten erhielten das Qualitätssiegel Top Job. Der Titel »Arbeitgeber des Jahres« ging an die Schreiner Group GmbH & Co. KG aus Oberschleißheim.

Die Stärke der Top Job-Unternehmen liegt in ihrer Flexibilität, Individualität und Kreativität, mit der so mancher enge finanzielle Spielraum mehr als kompensiert werden kann. Geprüft wurde in den fünf Kategorien

Vision und Führung
Bei nahezu allen Top Job-Unternehmen ist die Vision Grundlage der Unternehmensstrategie. Die Vision beantwortet die Frage, was das Unternehmen in Zukunft sein möchte und ist Basis für das Entwickeln der Jahresziele, aus denen sich fast alle Ziele für die einzelnen Aufgabenbereiche der Führungskräfte ableiten. Die Unternehmen nutzen die Kraft dieser Vision als Kernelement der Führung. 80 Prozent (Vorjahr: 70 Prozent) der Top Job-Unternehmen sehen ihre Vision als wichtigen Grund für die hohe Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter.

Unabhängig von der Unternehmensgröße setzen die Top Job-Firmenleitungen vor allem auf drei Merkmale, die aus ihrer Sicht eine ideale Beziehung zwischen Führungskräften und Mitarbeitern charakterisieren: die Eigenverantwortung der Beschäftigten, offene Kommunikation und Vertrauen. Klar strukturierte Mitarbeitergespräche spielen hierbei eine wichtige Rolle. Auf diese Weise entsteht eine Führungskultur, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, ohne die Leistungsorientierung und die ökonomischen Ziele zu vernachlässigen. Dies lässt sich leicht am überdurchschnittlichen wirtschaftlichen Erfolg der Top Job-Unternehmen ablesen.
 

Entwicklung
Die Weiterbildung der Mitarbeiter ist eine Investition, die langfristig reiche Früchte tragen kann. Die Top Job-Firmen zeichnen sich durch ein hohes Maß an Professionalität in der Weiterbildung aus: Rund 90 Prozent von ihnen verfügen über ein eigenes Weiterbildungsbudget. In nahezu drei von vier Unternehmen existiert ein Weiterbildungsplan für alle Beschäftigten. In 83 Prozent der Unternehmen werden die Weiterbildungsmaßnahmen in Abstimmung zwischen dem Arbeitnehmer und seinem Chef beziehungsweise der Personalabteilung ausgewählt. In zwei von drei Unternehmen haben mehr als 50 Prozent der Führungskräfte im Jahre 2003 an Weiterbildungsveranstaltungen teilgenommen, im Bereich der Mitarbeiter liegt dieser Satz bei 43 Prozent. Der Erfolg solcher Aktivitäten wird in vier von fünf Firmen systematisch kontrolliert.

Entlohnungskonzepte
Auf der Basis einer erstaunlich breiten Palette an Bausteinen orientieren sich die Entlohnungskonzepte vor allem an der Leistung der Beschäftigten. Die Entgeltgestaltung richtet sich in 83 Prozent der Top Job-Firmen am Marktwert der Mitarbeiter und Führungskräfte aus. Auch stellt das Entwicklungspotenzial eines Mitarbeiters für 80 Prozent ein wichtiges Entlohnungskriterium dar. Der Trend zur Individualisierung der Entlohnung zeigt sich auch daran, dass sich lediglich jedes zweite Unternehmen am jeweiligen Tarifvertrag orientiert. Die am weitesten verbreiteten Elemente bei den freiwilligen Lohnzusatzleistungen für die Mitarbeiter sind vermögenswirksame Leistungen, Sonderzahlungen und eine betriebliche Altersvorsorge. Ein »Cafeteria-System«, das innerhalb eines wertmäßigen Rahmens dem Mitarbeiter die freie Wahl zwischen allen angebotenen Entlohnungsbausteinen gibt, hat nur jedes fünfte Top Job-Unternehmen. Hier gibt es also noch Chancen für den Mittelstand, seine Position im Wettbewerb um die Leistungsträger zu verbessern.

Kultur & Kommunikation
Eine »gesunde Unternehmenskultur« spiegelt sich in der Mitarbeiterzufriedenheit wider. Diese wird von 83 Prozent der Top Job-Unternehmen systematisch erhoben. Und 98 Prozent der Top Job-Unternehmen geben an, dass ihre Mitarbeiter im Wesentlichen oder voll und ganz zufrieden sind. Diese hohe Zufriedenheit dürfte eine wichtige Ursache dafür sein, dass bei 81 Prozent der Top Job-Unternehmen die Fluktuationsrate unter dem Branchendurchschnitt liegt.

Unterdurchschnittlich sind in zwei von drei Firmen auch die Fehlzeiten und der Krankenstand. Bei den Mitarbeitern basiert die hohe Zufriedenheit in erster Linie auf der Arbeitsplatzsicherheit, weitere wichtige Determinanten sind das Betriebsklima und die Arbeitsaufgaben. In der Kommunikation spielen die Mittelständler ihre Stärken aus: Diese lässt sich als direkt und persönlich, offen, freundlich und lösungsorientiert charakterisieren. Als Instrumente dominieren Sitzungen und Besprechungen, was die persönliche, unmittelbare Art der Kommunikation in diesen Firmen verdeutlicht.

Familien- und Sozialorientierung
Langfristig handelt es sich um eine typische Win-Win-Situation, wenn Unternehmen ihre Beschäftigten darin unterstützen, Berufliches und Familiäres in Einklang zu bringen. Denn die Mitarbeiter legen nachweislich ein höheres Maß an Identifikation mit der Firma und auch eine größere Leistungsbereitschaft an den Tag, wenn ihre Lebenszufriedenheit auf diese Weise steigt. Materiell sind den Belangen der kleinen und mittleren Unternehmen enge Grenzen gesetzt, dafür punkten sie mit einer flexiblen Anpassung an individuelle wechselnde familiäre Situationen der Mitarbeiter. Flexible Arbeitszeiten sowie die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit finden sich in nahezu allen Top Job-Unternehmen. Fast jeder zweite bietet Heimarbeitsplätze an. Auch gibt es bei zwei Drittel der Firmen Eingliederungspläne nach der Elternzeit. Ein Sabbatical haben lediglich 19 Prozent der Unternehmen im Angebot.

Auch gesellschaftliche Verantwortung ist in den Top Job-Unternehmen keine Sonntagsfloskel. Nahezu zwei Drittel bilden mehr Jugendliche aus, als ihrem Bedarf entspricht. Das soziale Engagement der Mitarbeiter wird insbesondere durch Freistellen oder das Gewähren von Sonderurlaub gefördert.

Größenbedingte Chancen und Grenzen
Je kleiner ein Unternehmen ist, desto leichter überschaubar sind die Aufbau- und Ablauforganisation. Durch kurze Informations- und Kommunikationswege können Entscheidungen schnell und mit einem hohen Maß an Flexibilität getroffen werden. Direkte, persönliche Führung und ein hohes Niveau im Bereich von Kommunikation und Unternehmenskultur sind charakteristisch für die Kleinen. Demgegenüber ist der finanzielle Spielraum in den Bereichen Entlohnung, Personalentwicklung sowie Familien- und Sozialorientierung eng begrenzt. Das wird durch Flexibilität und Kreativität kompensiert.

Die mittleren Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern haben im Zuge der Internationalisierung höhere Anforderungen an Managementstrukturen und Strategie sowie an die Instrumente der Personalarbeit. Allerdings sind sie im Vergleich zu den Großunternehmen immer noch überschaubar. Große Chance hierbei ist es, die immateriellen Vorteile des Kleinseins mit den materiellen Vorteilen der Größe zu verknüpfen. Keine leichte Aufgabe für die Unternehmen, die teilweise sehr schnell wachsen.

Bei den Großen sind ausdifferenzierte Managementstrukturen, auch in der Personalarbeit, selbstverständlich. Und sie haben in der Regel genug Finanzpotenzial, um die gesamte Bandbreite des personalpolitischen Instrumentariums zu nutzen. Hier besteht deshalb die Aufgabe darin, den folgenreichen Anonymisierungstendenzen, die in Organisationen mit mehreren tausend Menschen entstehen können, frühzeitig und gezielt entgegenzuwirken.

Die Studienergebnisse - Die Top Job-Unternehmen 2005
Die Top Job-Unternehmen konnten in den konjunkturell schwierigen Jahren von 2000 bis 2004 ihre Mitarbeiterzahlen um 18 Prozent erhöhen, knapp zwei Drittel der untersuchten Unternehmen erzielten ein branchenuntypisch hohes Umsatzwachstum.

Der Branchenschwerpunkt liegt mit einem Anteil von circa 46 Prozent im Bereich des verarbeitenden Gewerbes, und hier vor allem im Maschinenbau, dem Metall verarbeitenden Gewerbe und der elektrotechnischen Industrie. Gut ein Drittel stammt aus Handel und Dienstleistungen, wobei der Bereich Medien/Kommunikation/IT besonders häufig vertreten ist. Heterogenität auch unter dem Aspekt der Firmengröße: Das kleinste der TOP JOB-Unternehmen beschäftigt elf, das größte knapp 4.400 Mitarbeiter.

Preisträger gab es in fünf Kategorien:

Die Studienergebnisse gibt es in dem Buch »Top Job 2005 – Top-Arbeitgeber im deutschen Mittelstand« und im Internet.

www.topjob.de