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Immer mehr Arbeitgeber verbieten Einsätze bei der Freiwilligen Feuerwehr

Arbeitgeber in Norddeutschland verbieten immer häufiger Einsätze ihrer Beschäftigten bei den Freiwilligen Feuerwehren. Sie bringen mit diesem Verhalten die Brandschützer in große Personalnot und gefährden die Bevölkerung.

Die Front eines Feuerwehrautos von der Marke MAN.

Immer mehr Arbeitgeber verbieten Einsätze bei der Freiwilligen Feuerwehr
Hamburg, 30.08.2010 (ots) - Arbeitgeber in Norddeutschland verbieten immer häufiger Einsätze ihrer Beschäftigten bei den Freiwilligen Feuerwehren. Sie bringen mit diesem Verhalten die Brandschützer in große Personalnot und gefährden die Bevölkerung. Dies haben Recherchen der Sendung "Menschen und Schlagzeilen" (Mittwoch, 4. August, 21.00 Uhr, NDR Fernsehen) ergeben.

 

"Es gibt zunehmend Schwierigkeiten bei der Freistellung von Feuerwehrkräften im Einsatz. Die Situation hat sich in Deutschland verschärft", so der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Hans-Peter Kröger, in der Sendung "Menschen und Schlagzeilen". Einzelne Wehren seien tagsüber nur bedingt oder sogar überhaupt nicht mehr einsatzbereit. Dies führe dazu, dass bei Unfällen oder Bränden mittlerweile Feuerwehren aus drei oder vier Orten gleichzeitig alarmiert werden, um überhaupt genügend Helfer zusammenzubekommen.

 

Den Unmut der Chefs bekommen Feuerwehrleute oft schon im Vorstellungsgespräch zu spüren. "Da wurde gleich gesagt: Also während der Arbeitszeit losfahren, das würde überhaupt nicht funktionieren", sagte ein Feuerwehrmann in "Menschen und Schlagzeilen". Wer dennoch zum Einsatz ausrücke, würde in den Betrieben schikaniert und von den Chefs massiv unter Druck gesetzt - so der Bericht eines Wehrführers.

 

Aus Angst um ihren Arbeitsplatz nehmen offenbar viele Feuerwehrleute dies hin. Einige gaben an, sogar ihren Alarmpieper zu Hause zu lassen, um keinen Ärger im Betrieb zu bekommen. Oder sie ignorieren die Alarmierung trotz großer Gewissensbisse einfach ganz: "Man weiß, man wird benötigt, es geht los. Und man liest dann vielleicht: Verkehrsunfall und Person in Gefahr. Und man darf halt nicht los, weil der Arbeitgeber nein sagt", sagte ein Feuerwehrmann in "Menschen und Schlagzeilen", der aus Angst vor seinem Arbeitgeber unerkannt bleiben möchte.

 

Dabei sind Arbeitgeber durch das Brandschutzgesetz verpflichtet, Wehrleute für die Dauer des Einsatzes freizustellen. Und sie haben sogar die Möglichkeit, sich den Ausfall des Mitarbeiters von den Gemeinden erstatten zu lassen - inklusive der Sozialversicherungsleistungen.

 

Auch Wirtschaftsverbände sind auf das Problem aufmerksam geworden. So appellierte der Präsident der Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein, Christoph Andreas Leicht, die Betriebe sollten das Brandschutzgesetz einhalten. Im Interview mit dem NDR Fernsehen räumte er jedoch ein: "Wir haben relativ wenig Möglichkeiten, außer der Aufklärung natürlich, dort aktiv zu werden." Er setze aber auf die Erkenntnis und Einsichtsfähigkeit der Arbeitgeber, so Leicht weiter.

 

Die Feuerwehrleute sind indes skeptisch, dass sich an ihrer Situation in absehbarer Zeit etwas ändert. "Erst wenn es quasi gebrannt hat, weiß es jeder zu schätzen", sagte ein Wehrführer bei Menschen und Schlagzeilen.

Im Forum zu Feuerwehr

24 Kommentare

Vereinbarkeit IB und Freiwillige Feuerwehr

WiWi Gast

Also ich fand die "witzigen" Antworten durchaus witzig, wenngleich sie nicht viel zur Lösung beigetragen haben. Warum man sich gleich immer als Bewohner Empöristans aufspielen muss, bleibt Dein Geheim ...

3 Kommentare

Nach BWL Studium zur Feuerwehr

WiWi Gast

Ich glaube dem TE geht es darum, dass er keinen Bock auf einen Bürojob hat - da wird es auch nicht besser beim BmVg in einem Büro zu sitzen. Kurz: Nein bringt dir nichts.

26 Kommentare

Gut bezahlte Jobs mit Freistellung für Feuerwehr oder Ehrenämter

WiWi Gast

Jura erstes Semester? Oder in BWL gerade "Recht für Wiwis" gehört? Was in Gesetzen steht und was gelebt wird, sind himmelweite Unterschiede. aber das merkst Du ggf. noch, wenn Du selbst mal ...

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Nein er hat eine bittere Lektion gelernt, dass wir nicht mehr 2007 haben und Internet, Smartphone & Co irgendwie noch Neuland waren sondern das diese Dinger viel mehr können und viel mehr wissen als u ...

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