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Langwierige Suche - Managerpositionen erst nach knapp 3 Monaten besetzt

Einstellungsverfahren im Fach- und Führungskräftebereich nehmen im Vergleich zum Vorjahr einen längeren Zeitraum in Anspruch. Dies ist ein Ergebnis der neuen Studie Global Financial Employment Monitor 2009.

Ein Manager bzw. Mann im Anzug richtet sich seine Krawatte.

Langwierige Suche - Managerpositionen erst nach knapp 3 Monaten besetzt
München, 21.07.2009 (rh) - Personalverantwortliche im Finanz- und Rechnungswesen machen es sich nicht leicht: Einstellungsverfahren im Fach- und Führungskräftebereich nehmen im Vergleich zum Vorjahr einen längeren Zeitraum in Anspruch. Dies ist ein Ergebnis der neuen Studie Global Financial Employment Monitor 2009, die der spezialisierte Personaldienstleister Robert Half zum dritten Mal in Folge durchführte. Insgesamt wurden für die Untersuchung über 4.800 Personal- und Finanzmanager in 21 Ländern zu aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt für das Finanz- und Rechnungswesen befragt.

Offene Stellen bleiben in Deutschland in diesem Jahr länger vakant als noch 2008. Durchschnittlich 8,3 Wochen benötigen Unternehmen mittlerweile, um sich für einen Kandidaten für eine Fachposition zu entscheiden. Damit zögern sie im Vergleich zum Vorjahr fast eine Woche länger, bevor sie sich endgültig festlegen. Im Managementbereich dauert der Rekrutierungsprozess inzwischen sogar 10,7 Wochen, was eine Verlängerung des Procedere um knapp zwei Wochen bedeutet. Trotz des längeren Auswahlverfahrens blieb die Anzahl der Gespräche mit den Bewerbern nahezu konstant: So wurden durchschnittlich 2,7 Interviews für Fachpositionen und 3,2 für Managementposten geführt.

Einen Fachkräftemangel in Deutschland konstatieren die Befragten im Finanz- und Rechnungswesen dabei vor allem bei Senior-Positionen wie CFO, Leiter des Finanz- und Rechnungswesens, Manager Steuern&Treasury sowie im Controlling.

Erfahrung ist Trumpf
Bei der Auswahl ihrer zukünftigen Mitarbeiter legen die deutschen Finanz und HR-Manager vor allem auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz und ein fundiertes Branchenwissen wert. 67 Prozent der Befragten setzten dieses Kriterium auf den ersten Platz ihrer Wunschqualifikationen bei Bewerbern. Auf den weiteren Rängen folgen ein gutes Verständnis internationaler Märkte (37 Prozent), ein juristischer Hintergrund (32 Prozent) sowie Kenntnisse eines ERP-Systems (19 Prozent) (Mehrfachnennungen möglich). Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Vorlieben der Personalentscheider damit nur in einem Punkt geändert: War ihnen 2008 die juristische Kompetenz noch wichtiger als das Know-how über globale Märkte setzen sie bei potenziellen Angestellten nun vermehrt auf deren Wissen um die internationalen Verflechtungen im Finanz- und Rechnungswesen.

Besorgte Arbeitgeber
Obwohl viele Personal- und Finanzmanager davon ausgehen, dass Angestellte während eines wirtschaftlichen Abschwungs das Risiko eines Jobwechsels nur ungern eingehen, hat die Besorgnis der deutschen Arbeitgeber über mögliche Abwanderungspläne ihrer Leistungsträger zugenommen. Waren sich 2008 noch 66 Prozent der Vorgesetzten der Treue ihrer Mitarbeiter gegenüber dem Unternehmen sicher, sind es dieses Jahr nur noch 59 Prozent. Auch die Zahl der Befragten, die zumindest etwas beunruhigt über den möglichen Verlust von Fachkräften an die Konkurrenz sind, hat innerhalb des letzten Jahres von 34 auf 41 Prozent zugenommen.

„ Der Fachkräftemangel macht sich bei etlichen Positionen im Finanz- und Rechnungswesen immer stärker bemerkbar“, erläutert Sven Hennige, Managing Director Central Europe bei Robert Half International, die Ergebnisse der Studie. „Als Konsequenz sollten Unternehmen verstärkt in Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung investieren und auch in Richtung Employer Branding aktiv werden, um sich beim Kampf um die Talente als attraktive Arbeitgeber positionieren zu können.“

Verhaltener Optimismus
Die deutschen Befragten des Global Financial Employment Monitor gehen in der Mehrzahl davon aus, dass sich die Wirtschaft spätestens Mitte 2010 wieder erholen wird. Mehr als jeder Zweite prognostiziert eine Verbesserung der ökonomischen Situation Ende 2009 bis Mitte des Folgejahres. Nur ein Viertel der Personal- und Finanzmanager sieht düsterer in die Zukunft und verneint einen wirtschaftlichen Aufschwung vor Ende 2010/Anfang 2011.