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IZA-Preis für Arbeitsökonomie 2004 geht an Edward Lazear

Edward Lazear gilt als Begründer des wichtigen Forschungszweiges der Personalökonomie und einer der weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet der betrieblichen Anreizstrukturen.

Ein Schild mit der roten Aufschrift: Komplett-Preis.

IZA-Preis für Arbeitsökonomie 2004 geht an Edward Lazear
Bonn, 26.10.2004 (iza) - Zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland nahmen am Montag an der feierlichen Verleihung des diesjährigen IZA-Preises für Arbeitsökonomie an den amerikanischen Wirtschaftsforscher Edward P. Lazear (Stanford University) teil. Der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Post World Net, Klaus Zumwinkel, überreichte den mit einem Preisgeld von 50.000 Euro dotierten IZA-Preis, der zu den weltweit wichtigsten Ehrungen in den Wirtschaftswissenschaften zählt.

Mit Edward Lazear (56) erhält zum dritten Mal in Folge ein US-Ökonom den IZA Prize. Seine analytischen und empirischen Arbeiten haben einen maßgeblichen Beitrag zum Verständnis der Funktionsweise des Arbeitsmarktes geliefert. Ebenso bedeutsam wie Lazears Analyse von Motivationsinstrumenten und deren optimaler Gestaltung im Unternehmen sind seine Forschungen zur Anreizwirkung von Stücklöhnen, dienstaltersabhängiger Entlohnung, Gewinnbeteiligung oder von innerbetrieblichen Karriereleitern. Gleichzeitig hat Lazear wichtige Aspekte zur Gestaltung von Arbeitsverhältnissen - wie etwa Beförderungs- und Rekrutierungsstrategien von Firmen, Teamarbeit und alternative Organisationsformen des Arbeitsprozesses - untersucht. Besondere Aktualität haben die Arbeiten des Preisträgers zu Mitspracherechten von Arbeitnehmern und zur optimalen Gestaltung von Abfindungszahlungen.

Anlässlich der Preisverleihung diskutierte Lazear mit Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement, CDU-Wirtschaftsexperte Friedrich Merz, AUDI-Personalvorstand Horst Neumann und IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann Perspektiven der Arbeitsmarktreform in Deutschland. Moderiert wurde die Gesprächsrunde vom ehemaligen Staatsminister und Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Florian Gerster, der den Preisträger auch auf die aktuelle Debatte zur Mitbestimmung ansprach. Lazear kritisierte diese Diskussion als »absurd« – das deutsche System der Mitbestimmung habe sich hervorragend bewährt und führe zu innerbetrieblichen Leistungssteigerungen. »Wer dieses Prinzip in Frage stellt, riskiert Produktivitätsverluste der deutschen Wirtschaft«, so Lazear.

Preisbegründung im Volltext [PDF]


Über den IZA-Preis für Arbeitsökonomie
Die außerordentliche Bedeutung arbeitsökonomischer Fragestellungen für die Bewältigung der Anpassungsprozesse auf den internationalen Arbeitsmärkten hat das Institut zur Zukunft der Arbeit dazu veranlasst, mit großzügiger Unterstützung der Deutschen Post-Stiftung den IZA Prize in Labor Economics ins Leben zu rufen. Dieser Preis wird jährlich in Anerkennung besonderer wissenschaftlicher Leistungen auf dem Gebiet der Arbeitsökonomie verliehen und soll einen Anreiz zu weiteren Forschungsarbeiten liefern, die sich den drängenden Fragen der Arbeitsmarktpolitik widmen. Erstmals wurde der IZA Prize in Labor Economics im November 2002 überreicht.

Das IZA verfügt über ein dichtes Netzwerk von über 500 renommierten internationalen Research Fellows. Aus diesem Kreis einflussreicher Ökonomen können Nominierungsvorschläge eingereicht werden. Die Entscheidung obliegt dem IZA Prize Committee, dem sowohl herausragende internationale Arbeitsökonomen als auch Repräsentanten des IZA angehören. Das IZA unterstreicht mit der Auslobung des IZA Prize in Labor Economics die zentrale Rolle der Arbeitsmarktforschung für eine aussichtsreiche Zukunft der Arbeit.

www.iza.org