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Motivation und Engagement am Arbeitsplatz sinken

Nur noch 12 Prozent der Beschäftigten füh­len sich ihrem Arbeitgeber gegenüber ver­pflichtet und sind mit Motivation und Engagement bei der Ar­beit im Vorjahr waren es noch 15 Prozent.

Ein Mann steht auf einem Wellenbrecher aus Beton umgeben von Wasser.

Motivation und Engagement am Arbeitsplatz sinken
Taunusstein, 18.06.2008 (ifak) Nur noch 12 Prozent der Beschäftigten fühlen sich ihrem Arbeitgeber gegenüber verpflichtet und sind mit Motivation und Engagement bei der Arbeit;  im Vorjahr waren es noch 15 Prozent. Die Mehrheit der Beschäftigten (64 Prozent) spult am Arbeitsplatz das Pflichtprogramm ab (2007: 63 Prozent). Der Anteil derer, die ihren Arbeitsvertrag innerlich schon gekündigt haben, liegt aktuell bei 24 Prozent zwei Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Jeder siebte Beschäftigte würde seinem Chef bzw. seiner Chefin kündigen. Dies sind erste Ergebnisse aus dem Arbeitsklima-Barometer 2008 des IFAK Instituts, Taunusstein, die heute in Wiesbaden vorgestellt wurden. Für die Studie wurden 2.000 repräsentativ ausgewählte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im März/April 2008 in Deutschland telefonisch befragt.

Werden die Ergebnisse hochgerechnet, ergibt sich folgendes Bild: nur 3,8 Millionen Erwerbstätige in Deutschland sind ihrem Unternehmen stark verbunden; 7,6 Millionen sind ohne Bindung und 20,3 Millionen haben eine mäßige Bindung an ihren Arbeitgeber. Der Grad der Verbundenheit von Beschäftigten mit ihrem Arbeitgeber hat Einfluss auf die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Geringe Mitarbeiterbindung hat hohe Fehltage zur Folge und damit Einfluss auf die Produktivität des Unternehmens. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit hoher Bindung an ihr Unternehmen weisen im Durchschnitt 4,3 Fehltage auf, diejenigen mit geringer Bindung hingegen 10,0 Fehltage. Der deutschen Wirtschaft entstehen durch fehlende oder nur mäßig ausgeprägte Verbundenheit der Beschäftigten zu ihrem Unternehmen Kosten in Höhe von 22,4 Milliarden Euro im Jahr nur aufgrund von Fehlzeiten.Auch sind die ihrem Arbeitgeber sehr verbundenen Beschäftigten deutlich engagierter, wenn es um Verbesserungen und Innovationen am Arbeitsplatz geht: sie haben im Schnitt in den letzten 12 Monaten 17,5 Ideen und Vorschläge eingebracht, ohne Bindung waren es nur 8,4.

Je geringer die Bindung an den Arbeitgeber ist, um so eher denkt man über einen Arbeitsplatzwechsel nach: Der Aussage »Ich habe die Absicht, auch in einem Jahr noch für mein derzeitiges Unternehmen zu arbeiten.« stimmt ein Drittel der ungebundenen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen uneingeschränkt zu (31%); bei denen mit hoher Bindung an ihren Arbeitgeber sind es fast alle (98%). Ähnlich sieht es aus, wenn diese Aussage auf einen Zeithorizont von fünf Jahren bezogen wird: nur zwei von zehn Ungebundenen wollen auch in fünf Jahren noch bei ihrem derzeitigen Unternehmen sein (18%), neun von zehn (87%) sind es bei denen mit hoher Bindung.