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Mobbing - Kleinkrieg am Arbeitsplatz

75 Prozent der Arbeitnehmer waren laut einer aktuellen Online-Umfrage des Karriereportals Monster.de im Beruf schon einmal von Mobbing betroffen. Nur 10 Prozent der Befragten sind mit dem Arbeitsklima in ihrem Unternehmen rundum zufrieden.

Ein gemalter Zeigefinger an einer roten Wand zeigt auf einen vorbeigehenden Mann.

Mobbing - Kleinkrieg am Arbeitsplatz
Eschborn, 31.03.2011 (mon) – Schikanen, Intrigen und Ausgrenzung wirken sich nicht nur auf das Arbeits- und Leistungsverhalten der betroffenen Beschäftigten aus. Rund 20 Prozent erkranken in Folge von Mobbing für mehr als sechs Wochen, laut einer repräsentativen Befragung* der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Eine Nutzer-Umfrage des deutschen Karriereportals Monster zeigt, dass 75 Prozent am Arbeitsplatz schon einmal Opfer von Mobbing waren. Immerhin 15 Prozent der Umfrageteilnehmer waren zwar nicht direkt betroffen, wissen aber von Mobbingfällen gegenüber Kollegen in ihrem Unternehmen. Nur 10 Prozent der deutschen Befragten geben an, dass sie das Arbeitsklima in ihrem Unternehmen rundum angenehm finden. 

Die Ergebnisse der Umfrage auf einen Blick:
Ist Mobbing ein Thema in Ihrem beruflichen Umfeld?

Unter Mobbing am Arbeitsplatz versteht man nach Heinz Leymann, einem Pionier der Arbeitspsychologie im Bereich Mobbing-Forschung, „negative kommunikative Handlungen, die gegen eine Person gerichtet sind und die sehr oft oder über einen längeren Zeitraum vorkommen.“ Typische Mobbinghandlungen sind das Verbreiten von Gerüchten, eine grundsätzlich schlechte Bewertung der Arbeitsleistung, sinnlose Aufgaben oder ständige Sticheleien und Kritik. Die Folgen für die Opfer können von Depressionszuständen, Schlaf- und Essstörungen bis hin zu Muskelerkrankungen reichen. Dabei kann man aber nicht in jedem Fall von Ärger mit Kollegen auch von Mobbing am Arbeitsplatz sprechen. Oftmals wird nicht klar zwischen Mobbing und alltäglichen Konflikten unterschieden - daraus erklärt sich auch die auffällig hohe Zahl Mobbingbetroffener in der Monster Umfrage.

  „Die Rechtsprechung prüft hier sehr genau, ob wirklich Mobbing vorliegt. Ist dies der Fall, können den Arbeitgeber Schadenersatz- und Schmerzensgeldansprüche treffen, wenn er seine Mitarbeiter nicht entsprechend schützt“, so Urs Peter Janetz, Fachanwalt für Arbeitsrecht. „Liegt hingegen kein Mobbing vor, sondern ein alltäglicher Konflikt und kündigt der betroffene Arbeitnehmer, kann dies zu einer (längeren) Sperrzeit beim Arbeitslosengeld führen, da kein Grund für eine Kündigung gegeben ist. Der „Mobber“ wiederum muss mit Versetzung, Abmahnung oder gar (fristloser) Kündigung rechnen.“ 

Mobbingopfer haben oftmals das Gefühl, sich in einer ausweglosen Situation zu befinden. Doch es gibt verschiedene Maßnahmen, um sich dagegen zu wehren. Einzelne Mobber können meist ausgebremst werden, indem man sie direkt auf ihr Verhalten anspricht. Auch empfiehlt es sich, den Arbeitgeber zu informieren und um Hilfe zu bitten. Um rechtliche Schritte einzuleiten, ist ein detailliert geführtes Mobbingtagebuch von großer Hilfe, denn die Beweislast liegt beim Opfer. Viele weitere Tipps zum Thema Mobbing bietet das Monster Karrierejournal.

1.015 Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben vom 21. Februar bis zum 6. März 2011 an der Online-Umfrage teilgenommen. Das Karriereportal Monster führt in regelmäßigen Abständen Befragungen auf lokalen und globalen Webseiten des Unternehmens zu Themen rund um Arbeitsplatz und Karriere durch. Diese Befragungen sind nicht repräsentativ, sondern spiegeln die Meinung der Nutzer von Monster wider.

 * Ausführlicher Forschungsbericht: „Der Mobbing-Report - Eine Repräsentativstudie für die Bundesrepublik Deutschland 2002“ erhältlich bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.