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Priorität der Personaler liegt im Aufschwung beim Rekrutieren

Die Unternehmen in Deutschland stellen in diesem Jahr noch mehr neue Mitarbeiter ein als schon 2010: Während im Vorjahr noch ein Viertel der Firmen plante, ihre Beschäftigtenzahl zu erhöhen, sind es in diesem Jahr bereits mehr als die Hälfte. Entsprechend ändern die Personalabteilungen ihre Prioritäten.

Gehaltsstudie Managergehälter Österreich

Priorität der Personaler liegt im Aufschwung beim Rekrutieren
Gummersbach, 22.03.2011 (kb) - Die Unternehmen in Deutschland stellen in diesem Jahr noch mehr neue Mitarbeiter ein als schon 2010: Während im Vorjahr noch ein Viertel der Firmen plante, ihre Beschäftigtenzahl zu erhöhen, sind es in diesem Jahr bereits mehr als die Hälfte. Die Ursache für diesen Trend ist die positive Geschäftsentwicklung vieler Firmen in Deutschland: Drei Viertel erwarten steigende Umsätze und zwei Drittel eine höhere Profitabilität.

Entsprechend ändern die Personalabteilungen ihre Prioritäten: In diesem Jahr steht die Rekrutierung geeigneter Kandidaten neben der Führungs- und Managementqualität ganz oben auf der Agenda der Personalabteilungen in deutschen Unternehmen. Ebenfalls oben auf die Prioritätenliste setzen die Personaler die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und das Talent Management. Das ergab die Studie „HR-Klima Index 2011“, zu der die Managementberatung Kienbaum 417 Unternehmen aus Deutschland befragt hat. „Die Arbeit der Personalbereiche deutscher Unternehmen wird in diesem Jahr wesentlich durch den anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung geprägt: Die Personaler setzen ihre Prioritäten neu, um die personellen Ressourcen  für den Erfolg ihres Unternehmens zu sichern – und das angesichts engerer Talentmärkte“, sagt Paul Kötter, Partner bei Kienbaum und Gesamtverantwortlicher der Studie.

Finanzbranche kämpft noch mit Krisenfolgen
Zwar sind die Erwartungen zur Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung in allen Wirtschaftsbereichen positiv, jedoch setzen Unternehmen in der Finanzbranche bei ihrer Personalarbeit andere Prioritäten als die übrigen Wirtschaftszweige: Hier sind die Themen Vergütung und Anreizstrukturen sowie Change Management wesentliche Herausforderungen, während Rekrutierung und Talent Management weiter hinten auf der Agenda stehen. „Die Finanzbranche hat die Folgen der Krise noch nicht vollständig verarbeitet und richtet ihre Personalarbeit deshalb anders aus als die übrige deutsche Wirtschaft“, sagt Kienbaum-Berater Kötter.

Anforderungen an Personalarbeit steigen, ihre Ausstattung jedoch kaum
Auf der einen Seite steigen mit dem anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung und der Verknappung von Fachkräften die Anforderungen an die Personalarbeit, die für die Unternehmensentwicklung notwendigen personellen Ressourcen zu beschaffen, zu entwickeln und zu halten. Auf der anderen Seite hinkt die Ausstattung der Personalbereiche dieser Entwicklung jedoch deutlich hinterher, ergab die Kienbaum-Studie: Zwar erwarten die Personaler für dieses Jahr, dass ihr Budget und ihre Mitarbeiterzahl angehoben werden, verglichen mit der stark steigenden Beschäftigtenzahl in den Unternehmen fällt die Erhöhung der Ausstattung aber deutlicher geringer aus.

Seit der ersten Erhebung des Kienbaum HR-Klima Index im Jahr 2006 entwickelt sich die Ausstattung der Personalbereiche in jedem Jahr langsamer als Umsatz und Beschäftigung. „Diese zunehmend knappen Ressourcen könnten ein Grund dafür sein, warum die Wahrnehmung der Personalbereiche als HR-Business Partner sich in den vergangenen Jahren eher verschlechtert als verbessert hat. Auch die Präsenz von HR in strategischen Projekten und Initiativen der Unternehmen stagniert oder verschlechtert sich sogar“, sagt Kötter.

Leistungsfähigkeit von HR in Gefahr
Viele Personalbereiche haben in den vergangenen Jahren durch organisatorische Änderungen wie Shared Service Center oder die verstärkte Nutzung von IT erfolgreich die Effizienz ihrer Prozesse gesteigert. In 2011 stehen die effizienzorientierten Maßnahmen weniger im Fokus; stattdessen konzentrieren sich die Personalbereiche wieder deutlich stärker auf die Kompetenzentwicklung der HR-Mitarbeiter und auf die interne Kundenzufriedenheit.

Die Kienbaum-Studie legt den Schluss nahe, dass nach Jahren der Kostensenkungen und Budgetkürzungen die Leistungsfähigkeit vieler Personalbereiche gefährdet ist. „In vielen Branchen kann der Faktor Personal zu einem wichtigen strategischen Wettbewerbsvorteil entwickelt werden – exzellente Personalarbeit vorausgesetzt“, sagt Paul Kötter von Kienbaum. „Personalarbeit muss seitens der Unternehmen stärker als strategische Investition begriffen werden.“

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