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Überlastung am Arbeitsplatz: Jeder vierte hat keinen klassischen Feierabend

Das Ziel einer ausgewogenen Work-Life-Balance liegt in Deutschland noch in weiter Ferne. 28 Prozent der deutschen Arbeitnehmer sind an einem normalen Arbeitstag nicht vor 18 Uhr zu Hause. Als häufigsten Grund gibt gut die Hälfte der Deutschen das allgemein hohe Arbeitsaufkommen an.

Überlastung am Arbeitsplatz: Jeder vierte hat keinen klassischen Feierabend
München, 10.09.2013 (rm) - Das Ziel einer ausgewogenen Work-Life-Balance liegt in Deutschland noch in weiter Ferne. 28 Prozent der deutschen Arbeitnehmer sind an einem normalen Arbeitstag nicht vor 18 Uhr zu Hause. Als häufigsten Grund gibt gut die Hälfte der Deutschen das allgemein hohe Arbeitsaufkommen an. Das sind Ergebnisse der Studie "Einfluss des HR-Managements auf den Unternehmenserfolg" der Personalberatung Rochus Mummert unter HR-Führungskräften. Zusätzlich wurden 1.000 Arbeitnehmer bevölkerungsrepräsentativ befragt.

Neben der Auslastung am Arbeitsplatz wirkt sich auch die Einteilung der Aufgaben auf die Work-Life-Balance aus: Knapp die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland gibt an, nicht pünktlich nach Hause gehen zu können, weil Aufgaben erst kurz vor Dienstschluss eintreffen. Auch im Falle von Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen kommt es zu Engpässen: 41 Prozent der Arbeitnehmer gehen in dieser Situation erst verspätet in den Feierabend.

„Die Ergebnisse der beiden Befragungen zeigen deutlich, dass viele Unternehmen bei ihrer Personalplanung eine Gratwanderung vollziehen. Das hat häufig eine hohe Auslastung der Mitarbeiter zur Folge, die sich auf Dauer auf den Unternehmenserfolg auswirken kann“, sagt Dr. Hans Schlipat, Studienleiter und Managing Partner der Rochus-Mummert-Gruppe. „Wenn zusätzlich Mitarbeiter wegen Urlaub oder Krankheit fehlen, wird es in vielen Firmen schon eng.“

Viele Unternehmen sind sich der Belastungen bewusst: Acht von zehn räumen ein, ihren Angestellten keinen wirklichen Einklang von Arbeits- und Privatleben bieten zu können. Dabei muss es nicht gleich darum gehen, zusätzliches Personal einzustellen. So gibt beispielsweise jeder vierte Beschäftigte an, dass Meetings am späten Nachmittag den pünktlichen Beginn des Feierabends verhindern.

„Am Thema Meeting-Kultur wird sehr schön deutlich, dass die Sicherstellung der Work-Life-Balance eine echte Führungsaufgabe ist. Vorgesetzte haben eben darauf zu achten, dass Meetings nicht zu spät angesetzt werden und zeitlich nicht ausufern“, sagt Rochus-Mummert-Partner Schlipat. „Ohne die Unterstützung ihrer Personalabteilung wird ihnen das aber nur schwer gelingen. Denn den Nährboden für eine qualifizierte Führungskultur, die gleichzeitig die Work-Life-Balance-Belange der Mitarbeiter berücksichtigt, müssen die HR-Verantwortlichen bereiten.“

Die Studie und das PIPS-Modell
Analog zum PIMS-Ansatz der Harvard Business School werden im PIPS-Modell (Profit Impact of Personnel Strategies) von Rochus Mummert die Einflüsse des HR-Managements auf die personalwirtschaftlichen Vorsteuergrößen systematisch wie nie zuvor betrachtet. Das zusammen mit Prof. Dr. Michael Martin von der Hochschule RheinMain entwickelte PIPS-Modell umfasst dabei reine Performance-Werte genauso wie Analysen zur Führungs- und Leistungskultur. Die Studie "Einfluss des HR-Managements auf den Unternehmenserfolg" basiert auf den Ergebnissen des ständig wachsenden HR-Panels von Rochus Mummert, das eigens für das PIPS-Projekt aufgebaut wurde. Derzeit berichten in regelmäßigen teilstrukturierten Befragungen rund 50 HR-Führungskräfte aus meist größeren mittelständischen Unternehmen.