Hallo,

ich habe ein Angebot eines international großen IT-Dienstleisters vorliegen, welches ich gedenke anzunehmen. In Deutschland sind sie relativ unbekannt, weltweit aber eine angesehene Größe.

Im Vertrag sind zwei Klauseln die mir nicht so wirklich gefallen:

1) Im Bereich "Arbeitszeit" ist verankert, dass ich mich ausdrücklich dafür bereit erkläre Nacht-, Sonn- und Feiertage sowie Mehrarbeit im Rahmen der gesetzlich zugelassen Grenzen durchzuführen.

Ist sowas üblich? Ich weiß, dass es in der Beratung kein 9-5 Job ist, allerdings kann durch die Klausel das WE, die gesetzlichen Feiertage wegfallen. Von "Schichtdienst" ganz zu schweigen.
Zudem wie sind diese gesetzlichen Grenzen definiert?

2) In einer weiteren Klausel ist verankert, dass 20 Stunden Mehrarbeit im Monat bereits in der genannten Vergütung abgegolten sind.

Dies ist negativ für mich als Arbeitnehmer. Da ich sowieso Überstunden leisten werde, verliere ich also diese 20 Stunden im Monat und erst alles andere darüber hinaus kann dann als Überstunden angerechnet werden. Heißst also effektiv ist mit meinem Gehalt eine 45-Stunden Woche abgegolten, auch wenn ich offiziell nur eine 40-Stunden Woche habe.

Was haltet ihr von diesen genannten Punkten? Ist das normal oder sollte ich mal nachharken?

Verträge für Berufseinsteiger sind in der Regel: Friss oder stirb!

Wenn du den Vertrag nicht unterschreibst, steht der nächste Absolvent schon bereit und er wird unterschreiben... Ist leider so.

Klausel 1 ist (nach meiner Erfahrung) absolut üblich und stand so in jedem meiner Arbeitsverträge. Scheint eine der "Standard-Klauseln" zu sein. Am WE oder Nachts musste ich trotzdem nicht arbeiten.

Klausel 2 kenn ich so nicht. Sofern das Gehalt OK ist, würde ich das aber auch entspannt sehen. Überstunden sind in der Beratung ja üblich... Dafür sollte halt das Gehalt passen.

Regionalverkaufsleiter bei Aldi arbeiten eine 60h Woche und im Vertrag steht auch, das alle Überstunden mit der überdurchschnittlichen Vergütung abgegolten sind... das ist leider legitim.

Lounge Gast schrieb:

Hallo,

ich habe ein Angebot eines international großen
IT-Dienstleisters vorliegen, welches ich gedenke anzunehmen.
In Deutschland sind sie relativ unbekannt, weltweit aber eine
angesehene Größe.

Im Vertrag sind zwei Klauseln die mir nicht so wirklich
gefallen:

1) Im Bereich "Arbeitszeit" ist verankert, dass ich
mich ausdrücklich dafür bereit erkläre Nacht-, Sonn- und
Feiertage sowie Mehrarbeit im Rahmen der gesetzlich
zugelassen Grenzen durchzuführen.

Ist sowas üblich? Ich weiß, dass es in der Beratung kein 9-5
Job ist, allerdings kann durch die Klausel das WE, die
gesetzlichen Feiertage wegfallen. Von
"Schichtdienst" ganz zu schweigen.
Zudem wie sind diese gesetzlichen Grenzen definiert?

Ja ist üblich es dürfte auch drinn stehen das man Dir auch andere Tätigkeiten zuweisen kann.

2) In einer weiteren Klausel ist verankert, dass 20 Stunden
Mehrarbeit im Monat bereits in der genannten Vergütung
abgegolten sind.

Dies ist negativ für mich als Arbeitnehmer. Da ich sowieso
Überstunden leisten werde, verliere ich also diese 20 Stunden
im Monat und erst alles andere darüber hinaus kann dann als
Überstunden angerechnet werden. Heißst also effektiv ist mit
meinem Gehalt eine 45-Stunden Woche abgegolten, auch wenn ich
offiziell nur eine 40-Stunden Woche habe.

Was haltet ihr von diesen genannten Punkten? Ist das normal
oder sollte ich mal nachharken?

Bei den meisten Beratungen steht eher drinn das alle Überstunden mit dem Gehalt abgegolten sind von daher für eine Consulting Bude sogar eher positiv. Ist Fahrzeit bei Euch Arbeitszeit bzw. ist die Firma eher regional aufgestellt so das man nicht mit weiteren regelmäßigen Dienstreisen rechen muss da kommt nämlich ganz schnell ganz viel Zeit zusammen.

die erste ist üblich, die zweite bei __entsprechenden__ gehalt auch.

Hier der TE:

Ich hatte auch das Angebot eines anderen großen IT-Consulting Unternehmens mit der Zentrale in FFM. Firma kennt jeder.

Wenn ich mich recht erinnere waren die beiden Klauseln nicht in deren Vertragsangebot. Mehr noch die hatten mir Ihre Überstundenregelung damals extra aufgezeigt um so das Gehalt zu "schönen". Da waren die ersten 20 Stunden im Monat nicht insklusive.

Daher wundere ich mich über die genannten Punkte. Die Gehälter sind auch sehr identisch. Ich nehme mal die Einstiegsgehälter in diesen IT-Buden ist hinlänglich bekannt. Ob diese nun "gut oder ansprechend" sind sei mal dahingestellt. Schlecht sind die sicherlich nicht.

Es ist aber beruhigend zu hören, dass die Klauseln relativ normal zu seien scheinen. Schein einer Annahme des Vertrags also nicht wirklich etwas im Weg zu stehen?

Wenn ich einen zweiten Vertrag ohne diese unschöne Klausel vorliegen hätte, würde ich den zweiten Vertrag nehmen. Vorausgesetzt alles andere passt auch.