Hi,

ich habe mal eine Frage an euch: Stellt euch vor, ihr habt eine 35h Woche mit Zeiterfassung und überlegt euch den Job zu wechseln. Das Angebot ist, bei sonst gleichen Konditionen, aber ein Vertrag mit 40h "Vetrauensarbeitszeit" (also keinerlei Überstundenerfassung). Bei der vorliegenden Position dürfte man von einer realen 45-50h Woche ausgehen, allerdings weiss man es natürlich nicht sicher.

Was wäre nun für euch prozentual gesehen ein Ausgleich, ohne Steigerung, für diese Konditionen?

Mein Gedanke sind +14% Prozent für die 35h auf 40h, aber darauf nochmal weitere 10% für das Risko bzw die unbezahlten Überstunden. Also circa 24% ohne mich großartig gesteigert zu haben finanziell in Anbetracht der Zunahme meiner Arbeitszeit.

Wie seht ihr das?

Danke für eure Meinungen.

Normalerweise sehe ich es wie du, dass man das in Euro ausgleichen sollte.
ABER: Die 35 Stunden bei super IGM Disneyland Gehalt sind halt in den meisten anderen Branchen nicht gegeben und demzufolge wird man sich schwer tun 25% drauf zu packen. Wenn du keine Not hast zu wechseln würde ich es aber tun. Und bei Nachfrage genauso verargumentieren. Vertrauensarbeitszeit hatte ich im übrigen auch schon. Das ist oft ein Minusgeschäft für den Arbeitnehmer (natürlich gibt es auch immer wieder Kollegen die es schaffen das zum Vorteil für sich zu nutzen).

Vertrauensarbeitszeit ist immer sehr schwierig, meiner Meinung nach. Es wird natürlich immer die positive Seite hervorgehoben ala "freie Zeiteinteilung" etc. Allerdings möchte sich fast jedes Unternehmen dadurch sparen, Überstunden zu zahlen bzw. abfeiern zu lassen.

Für diesen beschriebenen Wechsel müssten es meiner Meinung nach c. p. min. 30 % mehr sein, damit ich es machen würde.

Sehe ich leider ähnlich wie die Vorschreiber.

Ich bin bei einem IG Metall Betrieb allerdings mit 40h Vertrag sprich +14%.

Bei einem Wechsel rechne ich auch immer +x% für erwartete Mehrstunden +y% weil man sich ja auch verbessern will.

Bei der für deutsche Verhältnisse sehr OKe Metall Absprungbasis wird es dann bei vielen Firmen schon sehr eng.

Mal ein konkretes Beispiel. Ich liege aktuell bei ca. 93000? fix Gehalt (inklusive Leistungszulage) und ca. 6000? Bonus, dazu kommen eventuelle Überstunden die ich mir auszahlen lasse, also 100000? Absprung. Gehen wir mal von 45h die Woche aus, dann bräuchte ich schon mal 112000? für ein 0 Summen Spiel jetzt möchte ich mich noch um 15% verbessern und schon bin ich bei 128000?.

Da wird es dann bei vielen Betrieben schon mehr als eng da wir uns da je nach Region im Bereich Abteilungsleiter bis Geschäftsführung bewegen.

Also wenn ich 50k bei einer 35h Woche mit Überstundenregelung haben würde, dann würde ich nicht unter 60-65k zu 40h Woche auf Vertrauensarbeitszeit wechseln...

Gibt es ggf. noch andere Gründe, den Jobwechsel zu vollziehen? Inhalt, Entwicklung etc.

Der Grenznutzen der freien Zeit ist viel höher, als es eine 1:1 Geldaufstockung jemals wettmachen würde. Wenn du eine 35h Woche hast, dann gehst du irgendwann entspannt in den Feierabend, kannst noch einkaufen, Sport machen, Freunde treffen, Hobbies und Vereinen nachgehen etc. Bei einer 45-50h Woche mit dazugehörigem Pendeln verdienst du vielleicht mehr Geld (oder eben +- 0, auf Stunden gerechnet) aber du wirst schon einen deutlichen Einbruch in deiner Stimmung verspüren, wenn du quasi nur noch abends nach Hause ankommst und nicht mehr viel mit der übrig gebliebenen freien Zeit anfangen kannst, weil zu platt und morgen wieder früh zur Arbeit.

Was arbeitest du?

ich hatte einen IGM 35h Vertrag, dann wurde ich auf 40h erhöht und jetzt als Teamleiter bin ich AT mit Vertrauensarbeitszeit. Insgesamt habe ich 20% mehr Gehalt dadurch.

Offen gesagt finde ich die Vertrauensarbeitszeit viel besser. Ich kann kommen und gehen quasi wann ich will und auch solange Mittag machen wie ich möchte.

Im Vertrag stehen 40H Arbeitszeit aber derzeit komme ich meist um 09:00 und gehe um 16:30. Pause mache ich von 09:15 bis 09:30 und nochmal von 12:00 bis 13:00.

DAX30 Konzern Automotive

würde auch rechnen, wie der TE. Allerdings würde ich es aus dem netto rechnen. Progression schlägt in den Bereichen gut zu.
Aber wie schon angesprochen: Wenn man eigentlich im Disneyland beschäftigt ist, wird das schwer dann noch zu wechseln.

Bin bei 38h und 90k. Allerdings frag ich mich auch, was ich persönlich eigentlich mit mehr Geld im Monat will. Mehr als 2000 netto (hab keine Miete) brauch ich nicht. Und nehmen wir noch mal 1000 jeden Monat für Sonderausgaben drauf. Alles über 3k wandert eh aufs Sparkonto.
Aber das mag bei anderen anders sein.
Hab nur einmal gewechselt bisher und das war beim selben AG neue Stelle im Ausland für 3 Jahre. Dort Vertrauensarbeitszeit gehabt und - aber hauptsächlich weils Spaß gemacht hat - ca 45h gearbeitet. Aber fürs doppelte Brutto kann man das auch mal machen :)

Mal 'ne Frage:
Müsst Ihr in Eurem Job auch arbeiten?

"Im Vertrag stehen 40H Arbeitszeit aber derzeit komme ich meist um 09:00 und gehe um 16:30. Pause mache ich von 09:15 bis 09:30 und nochmal von 12:00 bis 13:00."
DAX30 Konzern Automotive

Lass mich mal nachrechnen:
Anwesenheit: 7h / Tag, Pause: 1,25h
= 5,75h /Tag
= 28,75 h/ Woche

Dein Arbeitgeber gibt Dir also Lohn für 11,25h Pause in der Woche?

Wo muss ich mich bewerben?

WiWi Gast schrieb am 20.04.2023:

Mal 'ne Frage:
Müsst Ihr in Eurem Job auch arbeiten?

"Im Vertrag stehen 40H Arbeitszeit aber derzeit komme ich meist um 09:00 und gehe um 16:30. Pause mache ich von 09:15 bis 09:30 und nochmal von 12:00 bis 13:00."
DAX30 Konzern Automotive

Lass mich mal nachrechnen:
Anwesenheit: 7h / Tag, Pause: 1,25h
= 5,75h /Tag
= 28,75 h/ Woche

Dein Arbeitgeber gibt Dir also Lohn für 11,25h Pause in der Woche?

Wo muss ich mich bewerben?

bei so ziemlich jeder Gewerkschaftsbude. Am extremsten ist es im öD, aber auch in den großen privatwirtschaftlichen Konzernen gibt es viele "entspannte" stellen.

Bewirb dich bei jedem beliebigen igm Konzern >100k MA

WiWi Gast schrieb am 20.04.2023:

Mal 'ne Frage:
Müsst Ihr in Eurem Job auch arbeiten?

"Im Vertrag stehen 40H Arbeitszeit aber derzeit komme ich meist um 09:00 und gehe um 16:30. Pause mache ich von 09:15 bis 09:30 und nochmal von 12:00 bis 13:00."
DAX30 Konzern Automotive

Lass mich mal nachrechnen:
Anwesenheit: 7h / Tag, Pause: 1,25h
= 5,75h /Tag
= 28,75 h/ Woche

Dein Arbeitgeber gibt Dir also Lohn für 11,25h Pause in der Woche?

Wo muss ich mich bewerben?

WiWi Gast schrieb am 20.04.2023:

Mal 'ne Frage:
Müsst Ihr in Eurem Job auch arbeiten?

"Im Vertrag stehen 40H Arbeitszeit aber derzeit komme ich meist um 09:00 und gehe um 16:30. Pause mache ich von 09:15 bis 09:30 und nochmal von 12:00 bis 13:00."
DAX30 Konzern Automotive

Lass mich mal nachrechnen:
Anwesenheit: 7h / Tag, Pause: 1,25h
= 5,75h /Tag
= 28,75 h/ Woche

Dein Arbeitgeber gibt Dir also Lohn für 11,25h Pause in der Woche?

Wo muss ich mich bewerben?

Das hat mit dem kommenden Gesetz zur Zeiterfassung dann auch ein Ende und die IGMler müssen endlich was leisten für ihr völlig überzogenen Gehalt.

WiWi Gast schrieb am 22.06.2017:

würde auch rechnen, wie der TE. Allerdings würde ich es aus dem netto rechnen. Progression schlägt in den Bereichen gut zu.
Aber wie schon angesprochen: Wenn man eigentlich im Disneyland beschäftigt ist, wird das schwer dann noch zu wechseln.

Bin bei 38h und 90k. Allerdings frag ich mich auch, was ich persönlich eigentlich mit mehr Geld im Monat will. Mehr als 2000 netto (hab keine Miete) brauch ich nicht. Und nehmen wir noch mal 1000 jeden Monat für Sonderausgaben drauf. Alles über 3k wandert eh aufs Sparkonto.
Aber das mag bei anderen anders sein.
Hab nur einmal gewechselt bisher und das war beim selben AG neue Stelle im Ausland für 3 Jahre. Dort Vertrauensarbeitszeit gehabt und - aber hauptsächlich weils Spaß gemacht hat - ca 45h gearbeitet. Aber fürs doppelte Brutto kann man das auch mal machen

Die meisten haben dann noch Miete von 1500-2000€ netto im Monat Somit bleibt nix mehr über ausser die 1000€ wovon ein Teil nun auch für Urlaub gerechnet werden muss.

WiWi Gast schrieb am 21.06.2017:

Hi,

ich habe mal eine Frage an euch: Stellt euch vor, ihr habt eine 35h Woche mit Zeiterfassung und überlegt euch den Job zu wechseln. Das Angebot ist, bei sonst gleichen Konditionen, aber ein Vertrag mit 40h "Vetrauensarbeitszeit" (also keinerlei Überstundenerfassung). Bei der vorliegenden Position dürfte man von einer realen 45-50h Woche ausgehen, allerdings weiss man es natürlich nicht sicher.

Was wäre nun für euch prozentual gesehen ein Ausgleich, ohne Steigerung, für diese Konditionen?

Mein Gedanke sind +14% Prozent für die 35h auf 40h, aber darauf nochmal weitere 10% für das Risko bzw die unbezahlten Überstunden. Also circa 24% ohne mich großartig gesteigert zu haben finanziell in Anbetracht der Zunahme meiner Arbeitszeit.

Wie seht ihr das?

Danke für eure Meinungen.

Thread ist ja schon uralt aber vielleicht für andere noch interessant:

Wenn 50h Arbeit erwartet werden und es jetzt 35h sind, sind 50/35=1.43 also 43% mehr an Gehalt nötig, um auf dem gleichen Gehaltslevel zu bleiben.

Und beim Positionswechsel würde ich auf jeden Fall 10% mehr haben wollen, also mit 20% mehr in die Verhandlung gehen 1.43*1.2 = 1.72.
Ich würde mit 72% mehr zum jetzigen Gehalt in die Verhandlung gehen. (der neue AG weiß dein altes Gehalt ja nicht, also keine Scheu)

So ein Quatsch, es ist doch wohl klar, dass im Konzern das Gehalt nicht proportional zur Verantwortung und Gehalt steigt.

WiWi Gast schrieb am 20.04.2023:

Hi,

ich habe mal eine Frage an euch: Stellt euch vor, ihr habt eine 35h Woche mit Zeiterfassung und überlegt euch den Job zu wechseln. Das Angebot ist, bei sonst gleichen Konditionen, aber ein Vertrag mit 40h "Vetrauensarbeitszeit" (also keinerlei Überstundenerfassung). Bei der vorliegenden Position dürfte man von einer realen 45-50h Woche ausgehen, allerdings weiss man es natürlich nicht sicher.

Was wäre nun für euch prozentual gesehen ein Ausgleich, ohne Steigerung, für diese Konditionen?

Mein Gedanke sind +14% Prozent für die 35h auf 40h, aber darauf nochmal weitere 10% für das Risko bzw die unbezahlten Überstunden. Also circa 24% ohne mich großartig gesteigert zu haben finanziell in Anbetracht der Zunahme meiner Arbeitszeit.

Wie seht ihr das?

Danke für eure Meinungen.

Thread ist ja schon uralt aber vielleicht für andere noch interessant:

Wenn 50h Arbeit erwartet werden und es jetzt 35h sind, sind 50/35=1.43 also 43% mehr an Gehalt nötig, um auf dem gleichen Gehaltslevel zu bleiben.

Und beim Positionswechsel würde ich auf jeden Fall 10% mehr haben wollen, also mit 20% mehr in die Verhandlung gehen 1.43*1.2 = 1.72.
Ich würde mit 72% mehr zum jetzigen Gehalt in die Verhandlung gehen. (der neue AG weiß dein altes Gehalt ja nicht, also keine Scheu)