hallo, ich habe nach meiner abgeschlossenen lehre zur steuerfachgehilfin meinen arbeitgeber verlassen, mit dem ich immer gut zurrecht kam. meine ausbildung habe schriftlich unter den 25% besten abgeschlossen:
ich bitte um eure fachkundige hilfe und einschätzung: dazu schreibe ich ein paar schlüsselbegriffe raus:
frau x hat den schriftlichen teil ihrer ausbildung mit gutem erfolg abgelegt.
auf eigenen wunsch schied sie zum 1.9.06 aus.
frau x arbeitet sehr sorgfältig und stets zuverlässig. ihre umfangreichen fachkenntnisse setzte sie zielstrebig in klare formulierungen um, und ihr handeln ist geprägt von großer effizienz und zweckdienlichkeit.

in subjektiver hinsicht ist frau x eine höfliche, aufgeschlossene und auch teamfähige mitarbeiterin. die zusammenarbeit mit den kollegen und den mandanten war stets einwandfrei und problemlos.

die geschäftsführung würde es sehr begrüßen, wenn frau x nach ihrer fortbildung wieder zu uns zurückkehrt.

was haltet ihr von diesem qualifizierten arbeitszeugnis?
da ich noch mgl zur abänderung habe, wenn und warum, wo würdet ihr ansetzen. (wie gesagt ich war wirklich eine gute mitarbeiterin).

vielen dank für euere hilfe und die ratschläge im voraus
chrissy

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Hallo Chrissy:

Irgendwie komisch:

"In subjektiver Hinsicht" (subjektiv vs. objektiv - es ist klar, dass niemand objektiv den Charakter einer Person zu beurteilen, aber das subjektiv muss man nicht extra hervorheben)

"einwandfrei und problemlos" (problemlos oder einwandfrei gehört sich gestrichen. Grund: es gibt nicht "einwandfrei aber problematisch", denn dann wäre die Zusammenarbeit nicht "einwandfrei" gewesen. Hier lässt sich etwas Ironie vermuten: Du bist ja sooooooooo toll. Verstanden? Ich würde "problemlos" streichen! Das "stets" vor dem "einwandfrei" reicht aus, um Deine sehr guten Qualitäten 'superlativ' hervorzuheben.)

"... den kollegen und den mandanten war... ."
Und die Vorgesetzten? (Frage: Wie groß war die Steuerkanzlei?) Auch wenn es nur einen Vorgesetzten gibt, bitte erwähnen. Stichwort: "Autoritätsproblem".

"die geschäftsführung würde es sehr begrüßen, wenn frau x nach ihrer fortbildung wieder zu uns zurückkehrt."
Hervorragender Satz. Man setzt Vertrauen in deine Person.

Exisitiert eine Danksagung?

Insgesamt ganz O.K., weil ich vermute, dass die Person kein Routinier in der Anfertigung von Zeugnissen ist. War wahrscheinliche eine kleine Steuerkanzlei. Also doch 'ne 1-2.

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eine eine danksagung existiert nicht, ist dies zu verlangen im rahmen des möglichen bzw. üblich?

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ach, ja vielen dank noch für die schnelle antwort an den gast

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Jetzt leider etwas "langsamer" geantwortet:

Ich habe gefragt, ob eine Danksagung in deinem Zeugnis vorhanden ist, weil diese äußerst wichtig ist. Eine fehlende Danksagung macht enthaltene gute oder gar sehr gute Zeugnisformulierungen obsolet. Grund: "Wow, da steht der/die hat prima gearbeitet, richtig geackert. Und wo ist der Dank? Hat er vielleicht doch nicht so viel Gutes für die Firma getan, sonst würde man ja danken!" An unserer Uni in Paderborn werden Formulierungen in Wi-Recht im Hauptstudium auseinanderklamüsert und analysiert. Unser Prof. wies da auch auf die Danksagung und den Rechtsanspruch hin:

In § 109 der Gewerbeordnung steht drinnen, was Du verlangen darfst:

"(1) Der Arbeitnehmer hat bei Beendigung eines Arbeitsverhältnisses Anspruch auf ein schriftliches Zeugnis. Das Zeugnis muss mindestens Angaben zu Art und Dauer der Tätigkeit (einfaches Zeugnis) enthalten. Der Arbeitnehmer kann verlangen, dass sich die Angaben darüber hinaus auf Leistung und Verhalten im Arbeitsverhältnis (qualifiziertes Zeugnis) erstrecken.

(2) Das Zeugnis muss klar und verständlich formuliert sein. Es darf keine Merkmale oder Formulierungen enthalten, die den Zweck haben, eine andere als aus der äußeren Form oder aus dem Wortlaut ersichtliche Aussage über den Arbeitnehmer zu treffen.

(3) Die Erteilung des Zeugnisses in elektronischer Form ist ausgeschlossen."

Ergebnis: Ein juristischer Anspruch auf eine Danksagung existiert nach h.M. allerdings nicht. Solltest Du ein gutes Verhältnis zu Deinem Arbeitgeber haben, erkläre ihm Dein Anliegen und frage einfach nach, inwiefern eine Danksagung möglich ist.

Im Übrigen: achte in Zukunft auf folgende Formulierungen. Ist sehr, sehr interessant:

* nichtumgesetztes Fachwissen:
  "um Verbesserungsvorschläge bemüht"
* nichts geleistet:
  "gewissenhaft gearbeitet"
* erfolglos:
  "im Rahmen seiner Fähigkeiten eingesetzt"
* leistungsschwach:
  "mit großen Eifer an die Aufgaben"
* keine Eigeninitiative:
  "alles ordnungsgemäß erledigt"
* angedeuteter Alkoholismus:
  "Geselligkeit"
* grosse Klappe, nichts dahinter:
  "verfügt über Fachwissen und zeigt ein gesundes Selbstvertrauen"
* Probleme mit dem Chef:
  "toleranter Mitarbeiter"
* Sex mit KollegInnen:
  "Einfühlungsvermögen"
* rechthaberisch/wichtigtuerisch:
  "wußte sich zu verkaufen."

(Quelle: http://www.studis-online.de/Karriere/arbeitszeugnis.php)

Grüße!

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wie könnte man eigentlich eine danksagung sinnvoll formulieren?

zum glück steht nichts von geselligkeit oder einfühlsamkeit drin ;-)

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"Wir bedanken uns bei 'Chrissy the cool' für die hervorragende Arbeit und wünschen ihr für die berufliche und private Zukunft alles Gute."

So, jetzt muss ich aber in die Federn, um ein bisschen gesellig und anschließen einfühlsam zu werden (Scherz!).
Die Wahrheit: Die Uni-Bibo schließt gleich in einer Stunde und 16 Minuten (d.h. um 24:00 Uhr) und ich muss noch eine Fallstudie bearbeiten. Tschüssi. Grüße aus Paderborn.

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oder denn Satz mit Wünschen weiterhin viel Erfolg und alles Gute.

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ups ... beenden, meine ich.

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Das Zeugnis ist nicht 1-2 sondern definitiv nicht besser als eine 2. Zeugnisse werden immer sehr, sehr positiv formuliert.
Das "sehr" fehlt an einigen stellen. Du sagst allerdings selbst, dass du eine gute und nicht eine sehr gute mitarbeiterin warst:
-...sehr zielstrebig...

• ...sehr/äußerst großer Effizienz...
  etc...

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Der Meinung kann ich mich nur anschließen. Habe selbst gerade der Personalvorlesung absloviert. Es ist höchsten eine 2- eher noch eine gute 3.

Für eine 1-2 müsste der Superlativ fallen, i.S.v. "stehts zu unserer vollsten Zufriedenheit" . Oft ist es aber v.a. in kleineren Betrieben so, dass die Zeugnisse mit besten Wissen und Gewissen angefertigt werden, aber einfach die notwendigen Fachkenntnisse fehlen. Die GF möchte dann ein tolles Zeugnis erstellen, klappt aber nicht ganz. Liegt das Zeugnise dann bei der nächsten Bewerbung beim Personales eines Konzern auf dem Tisch, reagiert der allergisch auf mittelmäßige Zeugnisse und du hast automatisch schlechtere Karten.

Ich würde das Zeugnis noch einmal ordentlich überarbeiten lassen.

D.

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