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ArbeitszeugnisAushilfe

Hilfe bei der Deutung des Zeugnisses, muss mich bald bewerben.

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WiWi Gast

Hilfe bei der Deutung des Zeugnisses, muss mich bald bewerben.

Liebe Community,

auf eigenen Wunsch und aus der Not herraus, dass die stelle nicht mehr zu mir passt, habe ich gekündigt. Brauche allerdings möglichst bald wieder eine neue (Aushilfs-) Stelle, bei der ich dieses Zeugnis beilegen möchte.

Frau -- ist am -- eingetreten (....) Ihre Stelle: (....)

War eine motivierte Mitarbeiterin, die ihre gesetzten Ziele realisierte und sich auf neue Situationen erfolgreich einstellte.
Sie verfügt über eine große Berufserfahrung. Ihren Arbeitsbereich beherrschte sie umfassend und überdurschnittlich. Mit gängigen IT Anwendungen ist sie gut vertraut.
Ihre Aufgaben erledigte sie mit Sorgfalt und Genauigkeit. Frau -- lieferte eine durchschnittliche Arbeitsqualität.
Sie war fleißig, ordentlich und pünktlich.
Ihre Aufgaben hat sie stets zu unser vollsten Zufriedenheit erfüllt. Sie ist für uns eine wertvolle Mitarbeiterin.
Das Verhalten (...) war immer einwandfrei. Sie trug zu einer guten und effizienten teamarebit bei. Auch ihr verhalten gegenüber kunden war stets einwandfrei. Mit ihren guten Umgangformen waren wir stets voll zufrieden.
Wir bedauern ihr Ausscheiden und danken dieser guten und bewährten Mitarbeiterin für das überduschnittliche Engagement. Wir können Sie fachlich und persöhnlich empfelen.

Wünschen beruflich und privat alles gute und viel Erfolg.

Ist dies insgesamt als positiv zu lesen? Würdet ihr das auch einer 2 zuordenen?

Vielen Dank!

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WiWi Gast

Hilfe bei der Deutung des Zeugnisses, muss mich bald bewerben.

lieferte eine durchschnittliche Arbeitsqualität.

3+

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WiWi Gast

Hilfe bei der Deutung des Zeugnisses, muss mich bald bewerben.

Nein, das ist überhaupt kein gutes Zeugnis und das solltest du doch auch selbst merken:

"durchschnittliche Arbeitsqualität" = 3 (Standard-Bewertung für die Note 3, heißt, du hast nichts wirklich gut gemacht und dich auch nie gesteigert)

"Sie war fleißig, ordentlich und pünktlich" = 3 (bedeutet, dass du eben nicht immer fleißig, ordentlich und pünktlich war, sonst hätte man "stets sehr" geschrieben)

"Ihre Aufgaben erledigte sie mit Sorgfalt und Genauigkeit" = 3 (wiederum fehlt "stets sehr guter"; das bedeutet wieder: eben nicht immer)

"Ihre Aufgaben hat sie stets zu unser vollsten Zufriedenheit erfüllt. Sie ist für uns eine wertvolle Mitarbeiterin." = scheinbare 1 (in Wirklichkeit widerspricht die Bemerkung allen Aussagen zuvor. Damit will man noch einmal unterstreichen, dass du eben nicht sehr gut warst)

"Mit ihren guten Umgangformen waren wir stets voll zufrieden." =3 (Standardformulierung)

Das Verhalten gegenüber den Vorgesetzten wurde bewusst weggelassen.

-> In der Summe dominieren überwiegend 3er-Bewertungen. In der heutigen Zeit ist das vernichtend. Der Kontext macht daraus auch eine 4 - 5, da immer wieder bestimmte Dinge herausgestellt wurden, wie das du "erfahren" bist oder die ausufernde Verhaltensbeurteilung.

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WiWi Gast

Hilfe bei der Deutung des Zeugnisses, muss mich bald bewerben.

IMHO eher eine 3 als eine 3+.

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WiWi Gast

Hilfe bei der Deutung des Zeugnisses, muss mich bald bewerben.

WiWi Gast schrieb am 22.09.2019:

lieferte eine durchschnittliche Arbeitsqualität.

3+

kann ich mich damit dann bewerben ohne, dass es unangenehm wird?

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WiWi Gast

Hilfe bei der Deutung des Zeugnisses, muss mich bald bewerben.

Nein. Warum schreiben die sowas?

WiWi Gast schrieb am 22.09.2019:

lieferte eine durchschnittliche Arbeitsqualität.

3+

kann ich mich damit dann bewerben ohne, dass es unangenehm wird?

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WiWi Gast

Hilfe bei der Deutung des Zeugnisses, muss mich bald bewerben.

WiWi Gast schrieb am 22.09.2019:

Nein. Warum schreiben die sowas? WiWi Gast schrieb am 22.09.2019:

WiWi Gast schrieb am 22.09.2019:

lieferte eine durchschnittliche Arbeitsqualität.

3+

kann ich mich damit dann bewerben ohne, dass es unangenehm wird?

ich habe mich nicht gut verstanden und hatte teils Probleme. Kann ich dann anfragen warum die Arbeitsqualität nur durchschnittlich ist, aber ich die Aufgaben zu vollster zufriedenheit erledigt habe?

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WiWi Gast

Hilfe bei der Deutung des Zeugnisses, muss mich bald bewerben.

WiWi Gast schrieb am 22.09.2019:

lieferte eine durchschnittliche Arbeitsqualität.

3+

kann ich mich damit dann bewerben ohne, dass es unangenehm wird?

Was meinst du mit unangenehm? Es ist formal eine 3 mit Tendenz zu 4 (auch, weil die Vorgesetzten nicht genannt werden und die Gewichtung zwischen Leistung und Verhalten nicht stimmt), aber auf dem heutigen Markt ist es praktisch vernichtend, weil es heute kaum Zeugnisse gibt, die wirklich schlechter als 3 sind.
Ich würde versuchen nachbessern zu lassen. Ansonsten weglassen. Da du sowieso, laut Zeugnis, berufserfahren bist, dürfte das nicht so schlimm sein, oder?

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WiWi Gast

Hilfe bei der Deutung des Zeugnisses, muss mich bald bewerben.

WiWi Gast schrieb am 22.09.2019:

Nein. Warum schreiben die sowas? WiWi Gast schrieb am 22.09.2019:

lieferte eine durchschnittliche Arbeitsqualität.

3+

kann ich mich damit dann bewerben ohne, dass es unangenehm wird?

ich habe mich nicht gut verstanden und hatte teils Probleme. Kann ich dann anfragen warum die Arbeitsqualität nur durchschnittlich ist, aber ich die Aufgaben zu vollster zufriedenheit erledigt habe?

Gut, aber dann ist das Zeugnis doch ehrlich, oder? Dass es richtige Probleme gab, kann der Experte rauslesen, bzw. merkt man daran, was weggelassen wurde.
Der Rest ist einfach zu erklären. Man will hier

  • a) einen scheinbaren Widerspruch schaffen, der deine Leistungen noch mehr herabsetzt und
  • b) macht damit deutlich, dass du irgendwelche Aufgaben ganz toll gemacht hast, aber halt nicht die, die man von der Stelle erwartet hätte

Ist eine Standardmethode um dem Leser deutlich zu machen, dass man dich gerne noch schlechter bewertet hätte, aber aus arbeitsrechtlichen Gründen es nicht machen konnte.

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WiWi Gast

Hilfe bei der Deutung des Zeugnisses, muss mich bald bewerben.

WiWi Gast schrieb am 23.09.2019:

WiWi Gast schrieb am 22.09.2019:

Nein. Warum schreiben die sowas? WiWi Gast schrieb am 22.09.2019:

lieferte eine durchschnittliche Arbeitsqualität.

3+

kann ich mich damit dann bewerben ohne, dass es unangenehm wird?

ich habe mich nicht gut verstanden und hatte teils Probleme. Kann ich dann anfragen warum die Arbeitsqualität nur durchschnittlich ist, aber ich die Aufgaben zu vollster zufriedenheit erledigt habe?

Gut, aber dann ist das Zeugnis doch ehrlich, oder? Dass es richtige Probleme gab, kann der Experte rauslesen, bzw. merkt man daran, was weggelassen wurde.
Der Rest ist einfach zu erklären. Man will hier

  • a) einen scheinbaren Widerspruch schaffen, der deine Leistungen noch mehr herabsetzt und
  • b) macht damit deutlich, dass du irgendwelche Aufgaben ganz toll gemacht hast, aber halt nicht die, die man von der Stelle erwartet hätte

Ist eine Standardmethode um dem Leser deutlich zu machen, dass man dich gerne noch schlechter bewertet hätte, aber aus arbeitsrechtlichen Gründen es nicht machen konnte.

dann werde ich beantragen, dass diese Redundanzen = Widersprüche entfernt werden.

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WiWi Gast

Hilfe bei der Deutung des Zeugnisses, muss mich bald bewerben.

Also, ich gehe mal davon aus die Rechtschreibfehler und Typos sind jetzt von dir und nicht so im Original.

Für mich als jemand der regelmäßig Praktikanten Zeugnisse schreibt und von Bewerbern welche liest, finde ich das sehr schlecht. Allein schon diese abgehackten Formulierungen: Frau X hat ABC. Frau X zeigte DEF. Immer so Sätze, die gefühlt nur aus Subjekt, Prädikat und Objekt bestehen. Das wirkt echt komisch. Dazu auch die Inkonsistenzen zwischen "durchschnittlich" und "stets zur vollsten Zufriedenheit". Wie der Vorposter würde ich da rauslesen, dass man dir eigentlich ein noch schlechteres Zeugnis geben wollte, aber dies arbeitsrechtlich nicht möglich war. Würde hier vom Bewerber fordern, dass ich mit dem früheren Chef sprechen darf.

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WiWi Gast

Hilfe bei der Deutung des Zeugnisses, muss mich bald bewerben.

WiWi Gast schrieb am 23.09.2019:

Also, ich gehe mal davon aus die Rechtschreibfehler und Typos sind jetzt von dir und nicht so im Original.

Für mich als jemand der regelmäßig Praktikanten Zeugnisse schreibt und von Bewerbern welche liest, finde ich das sehr schlecht. Allein schon diese abgehackten Formulierungen: Frau X hat ABC. Frau X zeigte DEF. Immer so Sätze, die gefühlt nur aus Subjekt, Prädikat und Objekt bestehen. Das wirkt echt komisch. Dazu auch die Inkonsistenzen zwischen "durchschnittlich" und "stets zur vollsten Zufriedenheit". Wie der Vorposter würde ich da rauslesen, dass man dir eigentlich ein noch schlechteres Zeugnis geben wollte, aber dies arbeitsrechtlich nicht möglich war. Würde hier vom Bewerber fordern, dass ich mit dem früheren Chef sprechen darf.

Werde dieses Redundanzen streichen lassen. Sonst ruiniert es ja alles und ich muss es ja zwingend beilegen.

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