Hallo,

ich habe 15 Jahre als Hausfrau gearbeitet (dass soll jetzt nicht das Thema sein).

Nun möchte ich eine Ausbildung machen.

Ist es problematisch, wenn ein Bekannter von mir, der ein kleines Geschäft hat, mir für die Zeit ein Arbeitszeugnis ausstellt, obwohl ich dort nicht gearbeitet habe?

Ja, denn das nennt man Betrug.

wenn das rauskommt, ist mindestens der job weg, evtl. auch ne schadensersatzforderung wg betrug, könnte ich mir vorstellen...

Ja, das kann ein Problem werden.

Der Arbeitgeber wird ein Recht zur Anfechtung des Arbeitsvertrages haben wenn er irgendwie dahinter kommt. Letztendlich wurde das Arbeitsverhältnis nur durch eine Täuschung begründet.

Selbst wenn das Anfechtungsrecht nicht bestehen sollte, spricht sehr viel dafür, dass der Arbeitgeber einen Grund für eine fristlose Kündigung des Arbeitsverhältnisses haben wird.

Aber nicht nur das: Hinzukommt noch die strafrechtliche Seite des Geschehens. Viele Arbeitgeber schrecken in solchen Fällen auch nicht davor zurück, ein Strafverfahren einzuleiten.

Wer zur Täuschung eine unechte Urkunde herstellt, eine echte Urkunde verfälscht oder eine unechte oder verfälschte Urkunde braucht, wird mit Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren oder Geldstrafe bestraft.

Sorry, das ist keine Arbeit. Und deine frage disqualifiziert dich sowieso.

... Du muss das schon abwägen, ob sich das Risiko lohnt. Könnte die Firma dahinter kommen? Und bedenke: Deine zukünftige Firma hat eventuell auch Erfahrungswerte mit solcher Art der Bescheinigung. Wird sie das wirklich beeindrucken, ob du in der Firma deines Freundes gearbeitet hast? Wenn du schon den Fuß in der Tür der neuen Firma hast, dann mach' was draus. Lieber Leistung zeigen als mit so einer Bescheinigung Eindruck machen.

Viel Erfolg!

Das ist m.e. Kein Problem. Lass dich hier mal nicht kirre machen. Habe das für Bekannte schon dreimal gemacht.

Is Gang und Gäbe... daher: Kein Ding.

allerdings sind Arbeitszeugnisse von "so kleinen Läden" eben auch deshalb wenig wert: Es kursieren mehr Zeugnisse über angebliche als über tatsächliche Beschäftigungsverhältnisse.

Und Personal-Manager wissen das.

Zum "wenn das rauskommt...": Wie soll es denn rauskommen? Dein Bekannter wird Dich ja kaum brühwarm verpfeiffen. Also Zeugnis holen, beilegen und dabei im Kopf behalten, dass es eh nicht die Welt wert ist.

wie sich das anhört: als Hausfrau gearbeitet hehe. Wie alt bist du denn? Hast du Kinder? Hat sich dein Mann von dir geschieden? Von wo kommt die Sinnkrise? Wünsche dir viel Erfolg, aber für viele Unternehmen bist du wohl mit deinem Alter zu teuer. Sehe da eher wenig Chancen auf eine Ausbildung. Altenpflegerin könnte als einziges klappen, weil die wie bekloppt suchen.

Ein Betrug iSd. § 263 StGB scheidet grds. aus, da kein Vermögensschaden im eigentlichen Sinne vorliegt.

Vermutlich würde hier dann der Tatbestand der Urkundenfälschung vollendet sein, § 267 StGB.

Das Papier an sich ist kein Problem, sondern, das du ja dort nichts gelernt hast. Wenn du jetzt eine Ausbildung anfängst und selbst die einfachsten Dinge nicht kannst, obowhl du diese angeblich jahrelang gemacht hast fliegst du direkt noch in der Probezeit raus.

Lol... die ganzen Horrorantworten hier.

Ganz ehrlich: Nicht einschüchtern lassen. Die meisten dieser Drohkulissenpostings stammen von Menschen, die

a) selbst ihre Unterlagen frisieren
b) Angst haben, dass Leute, die es ihnen gleichtun besser glänzen.

Also: Nur die Ruhe. Und im Kopf behalten: Es kann nicht rauskommen.

Zu den ganzen Kündigungs-Postern: Warum sollte der AG die Person feuern wollen? Wenn sie gut arbeitet, ist`s eher so, dass man mal gemeinsam über das Zeugnis schäckert.

Mein ich ja: Wenn die Threaderstellerin was drauf hat, wird sich niemand an dem papier stören - es hilft ihr halt (vielleicht) beim Reinkommen. Aber wenn sie drin is, zeigt sich die zeugnisunabhängige Wahrheit. Kannsewas: Bleibtseda. Kannsenix: Isseraus.

So einfach.

Lounge Gast schrieb:

Das Papier an sich ist kein Problem, sondern, das du ja dort
nichts gelernt hast. Wenn du jetzt eine Ausbildung anfängst
und selbst die einfachsten Dinge nicht kannst, obowhl du
diese angeblich jahrelang gemacht hast fliegst du direkt noch
in der Probezeit raus.

Du musst ein Schwein sein auf dieser Welt... *sing*

Do it

Lounge Gast schrieb:

Ein Betrug iSd. § 263 StGB scheidet grds. aus, da kein
Vermögensschaden im eigentlichen Sinne vorliegt.

Vermutlich würde hier dann der Tatbestand der
Urkundenfälschung vollendet sein, § 267 StGB.

Ein Betrug scheidet eben nicht aus! Google dir mal ein paar Urteile..

Wenn die Threadersteller 15 Jahre lang "Hausfrau" war und sich von einem KMU Hans Jürgen ein Arbeitszeugnis ausstellen lässt, wird sie sich ja wohl kaum in Inhouse Consultig bewerben sondern auf irgendeine Sacharbeiterfrauenstelle wo es eh keinen interessieren wird ob sie jemals gearbeitet hat oder ob das Zeugnis gefälscht ist. Halt Stromberg Büro Stil

Ob es Urkundenfälschung ist, oder nicht, weiß ich nicht.

Definitiv kann der Arbeitgeber den Arbeitsvertrag aber anfechten. Steht nicht ohne Grund in vielen Arbeitsverträgen ein Passus, dass die Einstellung auf allen bisher gemachten Angaben beruht.

Auffliegen wird es wohl nicht. Könnte trotzdem immer mal unangenehme Situationen geben, wenn über Erfahrungen gesprochen wird und nur heiße Luft kommt.

Ach komm schon?? Der Mann stellt ihr das Zeugnis aus - und wenn er gefragt wird (was eh nicht passiert), ob die Dame bei ihm gearbeitet hat, sagt er bestimmt nicht "nein, das Zeugnis habe ich der Dame unlauterer Weise erstellt."

Kein Schwein der Welt wird das Zeugnis hinterfragen oder prüfen. Allerdings wird auch niemand ein solches Zeugnis irgendwie hoch bewerten. Das ist ein Fetzen Papier, den im Endeffekt kaum jemand beachtet.

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Ein Betrug iSd. § 263 StGB scheidet grds. aus, da kein
Vermögensschaden im eigentlichen Sinne vorliegt.

Vermutlich würde hier dann der Tatbestand der
Urkundenfälschung vollendet sein, § 267 StGB.

Ein Betrug scheidet eben nicht aus! Google dir mal ein paar
Urteile..

Schwein sein beginnt woanders. So ein unwichtiges Zeugnis beilegen ist echt eine Bagatelle. Niemand wird sie nur wegen diesem Wisch einstellen. Da muss sie schon auch anderweitig überzeugen.

Lounge Gast schrieb:

Du musst ein Schwein sein auf dieser Welt... *sing*

Do it

Ich glaube nicht, dass du Ahnung hast, von dem was du redest.

Ein Betrug setzt immer ein Vermögensschaden voraus. Stichwort: Stoffgleichheit. Der AG hat aber seine zivilrechtliche Leistung in Form der Arbeitsleistung erhalten.

Anderes Beispiel: Spenden bzw. Spendenzweckverfehlung. Auch kein Betrug iSd.§ 263 StGB.

Wenn der TE sich nicht strafbar machen wil, einfach lassen. 15 Jahre "fälschen" ist sicherlich kein minderschwerer Fall.

Warum stehst du nicht einfach zu deiner vorherigen Tätigkeit als Hausfrau?
Hausfrau zu sein ist auch nicht immer einfach und verlangt einige Kompetenzen.
Versuche lieber Parallelen zu deinem angestrebten Beruf zu finden und punkte damit.

Sollten es begehrte Lehrstellen sein, wird dir dieses falsche Zeugnis nicht hilfreich sien.
Bei weniger begehrten Lehrstellen, ebenfalls nicht. Aus anderen Gründen.

Bei dem Lehrlingsmangel (mehrere Berufe) sind Betriebe froh, wenn diese überhaupt jemanden finden.

Also meine Empfehlung: Weiche nicht in Grau-, Schwarzzonen, und steh zu deinem Lebenslauf.