Hilfe: Chef tot > Selbstzeugnis?
Hallo, bitte händeringend um Hilfe:
Aus untenstehenden, wie ich meine tragischen, Gründen ist es mir nicht möglich, ein Zeugnis vom Arbeitgeber zu erhalten oder auch nur zu wünschen.
Um aus dem Dilemma herauszufinden, dachte ich mir ein Selbstzeugnis zu schreiben, in dem ich meine Entwicklung und meine Tätigkeiten der letzten 13 Jahre in dem Unternehmen beschreibe und dann von einigen verfügbaren Leuten, wie Systemadministrator u. Außendienstmitarbeiter bestätigen zu lassen, könnte eine Alternative sein?
Wer kann mir dazu was sagen; finde nirgendwo Hinweise oder Anregungen bezüglich der formellen und inhaltlichen Gestaltung und angemessenen Formulierung eines solchen "Selbstzeugnisses"
VORGESCHICHTE:
Hab 1990 in einem kleinen Unternehmen als Buchhalterin begonnen, Firma ist total expandiert, habe in den folgenden Jahren neben der Buchhaltung die ganzen innerbetriebliche Verwaltung organisiert, EDV-Umstellung mit konzipiert etc. etc.... alles prima gelaufen, Führungsposition, gutes Gehalt usw.
Die Firma wurde von 2 teilhabenden Geschäftsführern geleitet:
Der 1. trat 1998 wg. eines schweren Motorradunfalls aus
Der 2. verstarb im August 2002 recht überraschend an Hautkrebs.
Was niemand wusste: Die Firma wurde bereits in 2001 an eine portugiesische Investorengruppe verkauft, nach außen war davon nichts zu merken, da die Geschäftsführung weiterhin bei dem später verstorbenen ehemaligen Eigentümer lag.
Nun nahm das Drama seinen Lauf:
Im Oktober 2002 übernahm ein Portugiese (spricht nicht Deutsch) die Geschäftsführung und ernannte unseren bisherigen Verkaufsleiter, der mir bisher hierarchisch gleichgestellt war, zum deutschsprachigen Geschäftsführer.
Mit dem Portugiesen, (hält sich immer ca. 1 Woche hier in Deutschland und 1 Woche zuhause in Portugal auf) kam ich nach einiger Zeit untereinander, woraufhin der ehemalige Kollege und neue GF sich diensteifrig ins Zeug gehängt hat um mich jenem Portugiesen vom Hals zu schaffen.
Fristlose Kündigung im März 2003 - AG-Prozess habe ich in 2. Instanz wieder gewonnen, Urteil Mai 2005, schriftliche Urteilsbegründung Oktober 2005 - Erneute, nun "betriebsbedingte" Kündigung Ende Oktober 2005 ....
Ich bin 48 Jahre alt und die Arbeitsmarktsituation sieht ja recht dürftig aus. Nichtsdestotrotz hätte ich gerne etwas, womit ich mich, gegebenenfalls bewerben könnte.
Es gibt aber niemanden mehr, der autorisiert wäre, mir ein Zeugnis zu schreiben und die Jahre meines fruchtbaren Wirkens miterlebt hätte: Der Portugiese ist der deutschen Sprache nicht mächtig, hat sich nie für meine Arbeit interessiert und hasst mich inzwischen wie die Pest; der ehemalige Kollege und spätere GF ist im Januar 2004 in den Schuldienst zurück (und nachdem er mir so hinterhältig in den Rücken gefallen war, möchte ich auch keinen Kontakt zu ihm), der nachfolgende deutsche GF war von März 2004 bis Januar 2005 bei uns, seit Juni 2005 gibts jetzt den Dritten..
Seit der fristlosen Kündigung im März 2003 (war dann erstmal ein Jahr zuhause) ließ man mich nicht mehr an meinen alten Arbeitsplatz in der Finanzbuchhaltung - das könnte jetzt erst wieder in einem weiteren Verfahren gerichtlich durchgesetzt werden, aber.... sh. oben: Ohne Zeugnis keine Bewerbung, ohne Bewerbung keinen Job?...
Bin für jeden Rat dankbar
juno