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ArbeitszeugnisBewertung

Zeugnisse - Eindruck / Bewertung

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WiWi Gast

Zeugnisse - Eindruck / Bewertung

1.) Zeugnis Konzern - als Arbeitnehmer

x besitzt gute Fachkenntnisse, die er jederzeit sicher und zielgerichtet in der Praxis einsetzte. Aufgrund seiner ausgeprägten Analysefähigkeiten und seiner guten Auffassungsgabe war er jederzeit in der Lage auch schwierige Situationen sofort zutreffend zu erfassen und schnell gute Lösungen zu finden. X zeigte jederzeit große Eigeninitiative und identifizierte sich immer voll mit seinen Aufgaben und unserem Unternehmen, wobei sie/er auch seine sehr große Einsatzfreude überzeugte. Auch in Situationen mit großem Arbeitsaufkommen erwies sie/er sich immer als in hohem Maße belastbar.
Alle Aufgaben führte sie/er selbstständig, sorgfältig und planvoll durchdacht aus.Sie/ Er agierte stets ruhig, überlegt, zielorientiert und präzise. Dabei überzeugte sie/er sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht. X war in hohem Maße zuverlässig.
Für alle auftretenden Probleme fand sie/er ausnahmslos gute Lösungen. Die Leistungen von x haben jederzeit und in jeder Hinsicht unserer volle Anerkennung gefunden. X wurde wegen seines freundlichen und ausgeglichenen Wesens allseits sehr geschätzt. Sie/Er war immer hilfsbereit, zuvorkommend und stellte, falls erforderlich, auch persönliche Interessen zurück. Ihr/Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kolleginnen und Kollegen sowie Kundinnen und Kunden war ausnahmslos einwandfrei.
X verläasst unser Unternehmen mit dem "Datum" auf eigenen Wunsch. Wir bedauern dies, weil wir mit ihr/ihm einen guten Mitarbeiter verlieren. Wir bedanken uns für die stets guten Leistungen und wünschen ihr/ihm für die Zukunft beruflich und privat weiterhin viel Erfolg und alles Gute.

2.) Zeugnis Konzern Praktikum

X erledigte die ihr/ihm übertragenen Arbeiten stets zu unserer vollen Zuriedenheit. Sie /Er erledigte ihre/seine Aufgaben stets selbstständig mit großer Sorgfalt und Genauigkeit.
X zeigte als Praktikant stets viel Initiative, Motivation und Leistungswillen.
Sie/Er verfügte über eine gute Auffassungsgabe und kam mit den übertragenen Aufgaben jederzeit gut zurecht.
x hat ihre/seine guten theoretischen Kenntnisse praktisch gut umgesetzt.
Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kunden und Kollegen war einwandfrei.
Wir danken x für die stets gute Zusammenarbeit und wünschen ihr/ihm für ihren/seinen beruflichen und privaten Lebensweg weiterhin alles Gute und viel Erfolg.

3.) Zeugnis AN - 6 Jahre her

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WiWi Gast

Zeugnisse - Eindruck / Bewertung

3.) Zeugnis AN - 6 Jahre her (entschuldigt den zweiten Beitrag)

x überzeugte uns stets durch ihre/seine Fachkenntnisse, die sie/er sicher, umsichtig und zielsicher in der Praxis anwendete. Die Planung und Steuerung ihrer/seiner Aufgaben erfüllte sie/er immer erfolgreich. Auch in Ausnahmesituationen hat sie/er gute Arbeitsergebnisse erzielt. Sie/er war absolut vertrauenswürdig.
Wir haben x als eine/n sehr engagierte(n), dabei zuverlässigen, hochmotivierte(n) und belastbaren Mitarbeiter/in kennen gelernt. Alle ihr/ihm übertragenen Aufgaben erledigte sie/er jederzeit mit gtoßem Fleiß und viel Eigeninitiative zu unserer vollen Zufriedenheit. Ihr/sein Verhalten war gegenüber Vorgesetzten und Kollegen stets einwandfrei und ihr/sein offenes, freundliches Auftreten wurde von Vorgesetzten und Kollegen gleichermaßen geschätzt. X hat das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum "Datum" verlassen um ein Studium aufzunehmen. Wir bedauern diese Entscheidung, da wir mit x eine(n) guten Mitarbeiter(in) verloren haben. Wir danken ihr/ihm für die erfolgreiche Zusammenarbeit und wünschen X für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute.

so....erklärt mir bitte, in wie weit bin ich da draußen als Spinner(in) angesehen :P. Danke im Voraus.

Meine Einschätzung 1Z. = 2 / 2Z.= 2-3 / 3Z. = 2-3. Somit bin ich kein High Performer aber habe die sympathische Mitte gefunden, quasi auf der Klippe zum Low Performer?

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WiWi Gast

Zeugnisse - Eindruck / Bewertung

Die letzten beiden eher 3 als 2. ("zu unserer vollen Zufriedenheit" = 3, denn zufrieden = befreidigend, v.a. da nicht zur "vollsten" dort steht; "Verhalten war einfrandfrei" = 3, da stets fehlt, etc.)

WiWi Gast schrieb am 01.02.2019:

3.) Zeugnis AN - 6 Jahre her (entschuldigt den zweiten Beitrag)

x überzeugte uns stets durch ihre/seine Fachkenntnisse, die sie/er sicher, umsichtig und zielsicher in der Praxis anwendete. Die Planung und Steuerung ihrer/seiner Aufgaben erfüllte sie/er immer erfolgreich. Auch in Ausnahmesituationen hat sie/er gute Arbeitsergebnisse erzielt. Sie/er war absolut vertrauenswürdig.
Wir haben x als eine/n sehr engagierte(n), dabei zuverlässigen, hochmotivierte(n) und belastbaren Mitarbeiter/in kennen gelernt. Alle ihr/ihm übertragenen Aufgaben erledigte sie/er jederzeit mit gtoßem Fleiß und viel Eigeninitiative zu unserer vollen Zufriedenheit. Ihr/sein Verhalten war gegenüber Vorgesetzten und Kollegen stets einwandfrei und ihr/sein offenes, freundliches Auftreten wurde von Vorgesetzten und Kollegen gleichermaßen geschätzt. X hat das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum "Datum" verlassen um ein Studium aufzunehmen. Wir bedauern diese Entscheidung, da wir mit x eine(n) guten Mitarbeiter(in) verloren haben. Wir danken ihr/ihm für die erfolgreiche Zusammenarbeit und wünschen X für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute.

so....erklärt mir bitte, in wie weit bin ich da draußen als Spinner(in) angesehen :P. Danke im Voraus.

Meine Einschätzung 1Z. = 2 / 2Z.= 2-3 / 3Z. = 2-3. Somit bin ich kein High Performer aber habe die sympathische Mitte gefunden, quasi auf der Klippe zum Low Performer?

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WiWi Gast

Zeugnisse - Eindruck / Bewertung

Zeugnis Nr.1:
Leistungsbewertung: 3
Verständnis für Arbeit: 3
Verhalten: 2

Zeugnis Nr. 2:
Leistungsbewertung: 2
Verständnis für Arbeit : 3
Verhalten: 2

Zeugnis Nr. 3:
Leistungsbewertung: 2
Verständnis für Arbeit: 3
Verhalten: 2

Deine Einschätzung ist grob richtig. Was immer wieder auffällt ist, dass es wohl ne kleine Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis gibt. Man hat wohl hier und da mehr von dir erwartet, als du tatsächlich gebracht hast, aber wir reden hier von einem Bereich, der notenmäßig weit weg ist von schlecht.

Insgesamt kann man sagen, dass du zwischen 2 und 3 eingeschätzt wurdest und die Zeugnisse ein klares Bild deiner Stärken und Schwächen zeigen, da sich beides immer wieder wiederholt.

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WiWi Gast

Zeugnisse - Eindruck / Bewertung

WiWi Gast schrieb am 01.02.2019:

Zeugnis Nr.1:
Leistungsbewertung: 3
Verständnis für Arbeit: 3
Verhalten: 2

Zeugnis Nr. 2:
Leistungsbewertung: 2
Verständnis für Arbeit : 3
Verhalten: 2

Zeugnis Nr. 3:
Leistungsbewertung: 2
Verständnis für Arbeit: 3
Verhalten: 2

Deine Einschätzung ist grob richtig. Was immer wieder auffällt ist, dass es wohl ne kleine Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis gibt. Man hat wohl hier und da mehr von dir erwartet, als du tatsächlich gebracht hast, aber wir reden hier von einem Bereich, der notenmäßig weit weg ist von schlecht.

Insgesamt kann man sagen, dass du zwischen 2 und 3 eingeschätzt wurdest und die Zeugnisse ein klares Bild deiner Stärken und Schwächen zeigen, da sich beides immer wieder wiederholt.

Vielen Dank für den sachlichen Kommentar :)

also es ist ja immer lustig mit dem Lesen/Verstehen der Zeugnisse.

Bsp: Die Leistungsbewertung bei Zeugnis 1) und Zeugnis 3) würde ich genau anderes herum verstehen. 1) war messbar/quantitativ und konnte dementsprechend and den KPIs bewertet werden. Hier lag die wichtigtse KPI knapp über dem nationalen Durchschnitt. Wenn dem also so ist, dass die Leistungsbewertung vom Z1) = 3 ist, dann ist es für mich nicht nachvollziehbar. Ich dachte "stets gute Leistung/ stets zur vollen Zufriedenheit" = 2

stets zu unserer vollsten Zufriedenheit = 1
zu unserer vollen Zufriedenheit = 3
volle Zufriedenheit = 4

Woraus kann man die Diskrepanz zu Theorie und Praxis erkennen? Also ich fechte davon nichts an (weil ich auch einfach keine Ahnung davon habe), ich möchte es nur verstehen.

Danke :)

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WiWi Gast

Zeugnisse - Eindruck / Bewertung

Sehe alle drei als gut an, und insgesamt durch ähnlichen Tenor sehr glaubwürdig. 2x mit Bedauern deines Ausscheidens so jemanden läd man gerne ein, wenn der Rest passt.

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WiWi Gast

Zeugnisse - Eindruck / Bewertung

WiWi Gast schrieb am 01.02.2019:

Sehe alle drei als gut an, und insgesamt durch ähnlichen Tenor sehr glaubwürdig. 2x mit Bedauern deines Ausscheidens so jemanden läd man gerne ein, wenn der Rest passt.

Du hast zwar Recht mit dem Tenor, aber es geht doch deutlich mehr zur 3 als zur 2.

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WiWi Gast

Zeugnisse - Eindruck / Bewertung

Na ja, deine theoretischen Fähigkeiten und dein Engagement werden meistens gut bewertet. Die praktische Umsetzung aber oft nur mit befriedigend.

Beispiel 1:

"Die Planung und Steuerung ihrer/seiner Aufgaben erfüllte sie/er immer erfolgreich."
Eine Formulierung der Note 2

"Auch in Ausnahmesituationen hat sie/er gute Arbeitsergebnisse erzielt."
Eine Formulierung der Note 3 (für "gut" müsste es "stets/immer gute", für "sehr gut" "stets/immer sehr gute" heißen)

Beispiel 2:

"Aufgrund seiner ausgeprägten Analysefähigkeiten und seiner guten Auffassungsgabe war er jederzeit in der Lage auch schwierige Situationen sofort zutreffend zu erfassen..."
Note 2

"...und schnell gute Lösungen zu finden."
Note 3

Verstehst du? Da ist eine unübersehbare Abstufung zwischen Theorie, Planung und Analyse und tatsächlicher Arbeit, die sich so wirklich durch alle drei Zeugnisse zieht und daher ein erstaunlich präzises Bild von dir zeigen.

Als Personaler bekommt man den Eindruck, dass du sehr engagiert warst und auch Probleme erkannt hast, aber es in der praktischen Umsetzung der Lösung noch ein wenig Schwierigkeiten gab, wobei wir hier von einer Note 3 reden und nicht von einer schlechten Note-

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WiWi Gast

Zeugnisse - Eindruck / Bewertung

spannend, spannend. Danke.

Also ich möchte gerne daraus etwas mitnehmen damit ich beim nächsten Mal sofort Bescheid weiß, ich meine wenn Dinge der Tatsache entsprechen, dann ist Kritik ja vollkommen in Ordnung aber sollte das eine 3 sein, dann ist es in dem Bereich absolut inakzeptabel und gleicht einer Frechheit. Wenn Fakten unter subjektiver Wahrnehmung eingeordnet werden können, ja wo kommen wir dann hin. Ernsthaft, für mich ist diese Zeugnissprache auch wieder ein Thema wo ich mich frage "wieso regelt man das so?". Von Transparenz, Direktheit und Rückgrat ist das für mich wieder weit entfernt. Dieses stetige verblümte Darstellung hilft doch keinem, wieso kann man nicht gerade heraus zu den Dingen stehen die man kritisch betrachtet besonders wenn man sagt, "Herr X, dass wird ein gutes Zeugnis."

Ich gehe davon aus, dass die Wertung in einem ganzen Satz erfolgt(?).

Ich möchte gerne die einzelnen und "wichtigsten" Bewertungen aus dem Zeugnis 1) entnehmen um anhand der Superlativ- und Temporalregelung die Systematik zu verstehen.

x besitzt gute Fachkenntnisse, die er jederzeit sicher und zielgerichtet in der Praxis einsetzte.
= Der erste Teil ist eine 3 wird aber im Verlauf des Satzes durch "jederzeit" auf eine 2 aufgewertet, "zielgerichtet" interpretiere ich als nicht standardmäßig und somit als positiv.
Resultat=2

Aufgrund seiner ausgeprägten Analysefähigkeiten und seiner guten Auffassungsgabe war er jederzeit in der Lage auch schwierige Situationen sofort zutreffend zu erfassen und schnell gute Lösungen zu finden.

= "ausgeprägte" Analysefähigkeit, hier gehe ich von einer Ernsthaftigkeit im Kontext des Zeugnisses aus und werte "ausgeprägt" stärker betont als gut, wobei gut einer 3 entspricht. Somit wäre es die Benotung =2

=gute Auffassungsgabe, nehme ich es streng ohne Kontext zum Satz entspricht es der Note 3 ( kann man ja schon persönlich nehmen, nach dem Motto "war echt nicht die hellste Kerze" *schmunzel )-Benotung=3

=Der dritte Teil startet mit "jederzeit" und werte ich als gut, nur wird dieses "jederzeit"anscheinend nicht im Kontext zu"gute Lösungen" gesehen. Daraus entnehme ich, dass ein Temporaladverb DIREKT in ummittelbarer Nähe der Bewertung stehen muss (?). Das Wort "schnell" hat keine positive Auswirkung und wird als Standard gesehen (?).
Benotung = 2-3

Auch in Situationen mit großem Arbeitsaufkommen erwies sie/er sich immer als in hohem Maße belastbar.
= Hohes Maß bewerte ich als Standard (?). Eine 1er Benotung wäre stets im höchstem Maße (?) Benotung =3 (wenn dem so ist wäre das die zweite kritische Behauptung, aber ok)

Alle Aufgaben führte sie/er selbstständig, sorgfältig und planvoll durchdacht aus.Sie/ Er agierte stets ruhig, überlegt, zielorientiert und präzise. Dabei überzeugte sie/er sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht. X war in hohem Maße zuverlässig.

= "selbstständig" ist nicht eingeschränkt, jedoch auch nicht gesteigert. Dementpsprechend eine 3. Der zweite Teil startet mit "stets" und werte ich als 2. Der dritte Teil "Überzeugte in qualitatitver und quantitativer Hinsicht" hier entnehme ich, dass beim Fehlen eines der Attribute es als negativ gewertet werden würde. Zumindest, sollte die Tätigkeit messbar sein. Im hohen Maß zuverlässig werte ich wieder als nur befriedigend. Benotung =3+

Für alle auftretenden Probleme fand sie/er ausnahmslos gute Lösungen. Die Leistungen von x haben jederzeit und in jeder Hinsicht unserer volle Anerkennung gefunden.
="ausnahmslos" empfinde ich als Steigerung genau so wie "jederzeit" Dementsprechend wird die Leistung mit 2 bewertet
Benotung =2

X verlässt unser Unternehmen mit dem "Datum" auf eigenen Wunsch. Wir bedauern dies, weil wir mit ihr/ihm einen guten Mitarbeiter verlieren.

=Bedauerungsformel sehe ich als Standard an (?)

Wir bedanken uns für die stets guten Leistungen und wünschen ihr/ihm für die Zukunft beruflich und privat weiterhin viel Erfolg und alles Gute

= stets gute Leistung sehe ich wie stets zu unsere vollen Zufriedenheit an.
Benotung 2

="weiterhin beruflich und privat alles Gute" sehe ich als positiv an, da es für mich bedeutet, dass man schon (weiterhin) erfolgreich war
Benotung 2

Ergebnis = 6*2 (rechnet man das Verhalten mit ein) & 4*3 = 2,4 Endbenotung und somit eine 2-

Was mich jetzt "bekümmert" ist, dass eine 3 als nicht normgerecht bewertet wird und dementsprechend finde ich es schwer, selbst eine 2- als gut anzusehen. Ich meine, was muss man denn für eine 1 machen? Geschäftsbereiche neu entwickeln, effiziente Prozesse erstellen? Wenn ja, ok verstehe ich. Aber mal ernsthaft, ich sehe in meinem weitem Umfeld kaum jemanden der dies wirklich vollbringt "als wäre es die Norm". Wenn ich dann lese, dass 85% eine 1 oder 2 bekommen, dann müssten Unternehmen ja schon reine Efiizienzmaschinen sein.

Ich glaube ich mache mir da auch "relativ" viele Gedanken, weil ich eine perspektivische Trainee Stelle aus absolut intrinsischer Überzeugung beendet habe ohne im Anschluss direkt was Neues zu haben (Ich möchte die Richtung wechseln). Das wird vermutlich auch einen faden Beigeschmack haben.

Ich danke euch & schönes Wochenende

antworten
WiWi Gast

Zeugnisse - Eindruck / Bewertung

WiWi Gast schrieb am 02.02.2019:

spannend, spannend. Danke.

Also ich möchte gerne daraus etwas mitnehmen damit ich beim nächsten Mal sofort Bescheid weiß, ich meine wenn Dinge der Tatsache entsprechen, dann ist Kritik ja vollkommen in Ordnung aber sollte das eine 3 sein, dann ist es in dem Bereich absolut inakzeptabel und gleicht einer Frechheit. Wenn Fakten unter subjektiver Wahrnehmung eingeordnet werden können, ja wo kommen wir dann hin. Ernsthaft, für mich ist diese Zeugnissprache auch wieder ein Thema wo ich mich frage "wieso regelt man das so?". Von Transparenz, Direktheit und Rückgrat ist das für mich wieder weit entfernt. Dieses stetige verblümte Darstellung hilft doch keinem, wieso kann man nicht gerade heraus zu den Dingen stehen die man kritisch betrachtet besonders wenn man sagt, "Herr X, dass wird ein gutes Zeugnis."

Ich gehe davon aus, dass die Wertung in einem ganzen Satz erfolgt(?).

Ich möchte gerne die einzelnen und "wichtigsten" Bewertungen aus dem Zeugnis 1) entnehmen um anhand der Superlativ- und Temporalregelung die Systematik zu verstehen.

x besitzt gute Fachkenntnisse, die er jederzeit sicher und zielgerichtet in der Praxis einsetzte.
= Der erste Teil ist eine 3 wird aber im Verlauf des Satzes durch "jederzeit" auf eine 2 aufgewertet, "zielgerichtet" interpretiere ich als nicht standardmäßig und somit als positiv.
Resultat=2

Aufgrund seiner ausgeprägten Analysefähigkeiten und seiner guten Auffassungsgabe war er jederzeit in der Lage auch schwierige Situationen sofort zutreffend zu erfassen und schnell gute Lösungen zu finden.

= "ausgeprägte" Analysefähigkeit, hier gehe ich von einer Ernsthaftigkeit im Kontext des Zeugnisses aus und werte "ausgeprägt" stärker betont als gut, wobei gut einer 3 entspricht. Somit wäre es die Benotung =2

=gute Auffassungsgabe, nehme ich es streng ohne Kontext zum Satz entspricht es der Note 3 ( kann man ja schon persönlich nehmen, nach dem Motto "war echt nicht die hellste Kerze" *schmunzel )-Benotung=3

=Der dritte Teil startet mit "jederzeit" und werte ich als gut, nur wird dieses "jederzeit"anscheinend nicht im Kontext zu"gute Lösungen" gesehen. Daraus entnehme ich, dass ein Temporaladverb DIREKT in ummittelbarer Nähe der Bewertung stehen muss (?). Das Wort "schnell" hat keine positive Auswirkung und wird als Standard gesehen (?).
Benotung = 2-3

Auch in Situationen mit großem Arbeitsaufkommen erwies sie/er sich immer als in hohem Maße belastbar.
= Hohes Maß bewerte ich als Standard (?). Eine 1er Benotung wäre stets im höchstem Maße (?) Benotung =3 (wenn dem so ist wäre das die zweite kritische Behauptung, aber ok)

Alle Aufgaben führte sie/er selbstständig, sorgfältig und planvoll durchdacht aus.Sie/ Er agierte stets ruhig, überlegt, zielorientiert und präzise. Dabei überzeugte sie/er sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht. X war in hohem Maße zuverlässig.

= "selbstständig" ist nicht eingeschränkt, jedoch auch nicht gesteigert. Dementpsprechend eine 3. Der zweite Teil startet mit "stets" und werte ich als 2. Der dritte Teil "Überzeugte in qualitatitver und quantitativer Hinsicht" hier entnehme ich, dass beim Fehlen eines der Attribute es als negativ gewertet werden würde. Zumindest, sollte die Tätigkeit messbar sein. Im hohen Maß zuverlässig werte ich wieder als nur befriedigend. Benotung =3+

Für alle auftretenden Probleme fand sie/er ausnahmslos gute Lösungen. Die Leistungen von x haben jederzeit und in jeder Hinsicht unserer volle Anerkennung gefunden.
="ausnahmslos" empfinde ich als Steigerung genau so wie "jederzeit" Dementsprechend wird die Leistung mit 2 bewertet
Benotung =2

X verlässt unser Unternehmen mit dem "Datum" auf eigenen Wunsch. Wir bedauern dies, weil wir mit ihr/ihm einen guten Mitarbeiter verlieren.

=Bedauerungsformel sehe ich als Standard an (?)

Wir bedanken uns für die stets guten Leistungen und wünschen ihr/ihm für die Zukunft beruflich und privat weiterhin viel Erfolg und alles Gute

= stets gute Leistung sehe ich wie stets zu unsere vollen Zufriedenheit an.
Benotung 2

="weiterhin beruflich und privat alles Gute" sehe ich als positiv an, da es für mich bedeutet, dass man schon (weiterhin) erfolgreich war
Benotung 2

Ergebnis = 6*2 (rechnet man das Verhalten mit ein) & 4*3 = 2,4 Endbenotung und somit eine 2-

Was mich jetzt "bekümmert" ist, dass eine 3 als nicht normgerecht bewertet wird und dementsprechend finde ich es schwer, selbst eine 2- als gut anzusehen. Ich meine, was muss man denn für eine 1 machen? Geschäftsbereiche neu entwickeln, effiziente Prozesse erstellen? Wenn ja, ok verstehe ich. Aber mal ernsthaft, ich sehe in meinem weitem Umfeld kaum jemanden der dies wirklich vollbringt "als wäre es die Norm". Wenn ich dann lese, dass 85% eine 1 oder 2 bekommen, dann müssten Unternehmen ja schon reine Efiizienzmaschinen sein.

Ich glaube ich mache mir da auch "relativ" viele Gedanken, weil ich eine perspektivische Trainee Stelle aus absolut intrinsischer Überzeugung beendet habe ohne im Anschluss direkt was Neues zu haben (Ich möchte die Richtung wechseln). Das wird vermutlich auch einen faden Beigeschmack haben.

Ich danke euch & schönes Wochenende

Was soll man sagen? Wenn du ehrlich bist, dann sind die Zeugnisse inhaltlich schon alle sehr ähnlich. Es ist immer das gleiche Noten-Spektrum und es sind immer die gleichen positiven und negativen Dinge. Kann das Zufall sein?

Heute ist es eben so, dass die Noten 3 bis 6 kaum mehr vergeben werden. Oder kennst du ernsthaft jemanden, der beim Abitur oder im Studium schlechter als 2,x war? Ich nicht.

Aber bei dir ist es halt so: Du wurdest dreimal bewertet und immer kam letztendlich das gleiche raus. Vielleicht bist du qualitativ einfach nicht besser als 2- bis 3+ und willst dir das einfach nicht eingestehen`?

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WiWi Gast

Zeugnisse - Eindruck / Bewertung

erstmal Danke.

Kann das Zufall sein? Nein
Kenne ich Leute mit Abitur oder Studium schlechter als 2,x ja? Viele? ist ok, normale Verteilung. Bin aber auch nicht mehr Anfang 20.

Will ich mir das eingestehen? Puh, also eigentlich wollte ich nur wissen, ob ich das im Detail so richtig interpretiere um für das nächste Mal wirklich gewapnet zu sein.

Wie gesagt ich gehöre halt nicht zu den High Performern und das ist ok für mich. Wenn ich aber weiß, dass die quantifizierbare Leistung über den nationalen Durchschnitt liegt dann weiß ich genau so, dass ich überdurchschnittliche Leistung vollbracht habe. Das ist Fakt. Habe ich Macken?Natürlich. Bin ich perfekt? Nein. Sind 85% da draußen perfekt? Laut Note ja und dann frage ich mich korrelierend zu der vollbrachten Leistung, wenn das eine 2 ist was ist dann eine 1. Ich finde die Frage vollkommen legitim? Ziel ist dabei nur eins - eine plausible Erklärung meines alten Arbeitgebers.

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