Guten Morgen,

ich hab jetzt wegen einem Führungswechsel ein Zwischenzeugnis bekommen und wollte mal um fachkundige Meinung bitten. Viele Formulierungen finde ich hier natürlich wieder, jedoch geht es ja manchmal wirklich um Kleinigkeiten. Bin jetzt 3 Jahre im Unternehmen, direkt nach der Uni hin.

Herr X kann aufgrund seines breiten und fundierten Fach- und Spezialwissend auch besondere Aufgaben übernehmen und lösen. Herr X bringt seine gute fachlichen Kenntnisse in Eigeninitiative stets auf den neuesten technischen Stand. Besonders hervorzuheben ist seine Fähigkeit, komplexe Sachverhalte sehr schnell zu erfassen und zu analysieren. Somit kann er stets sehr gute Ergebnisse erzielen. Herr X behält auch in Situationen mit erheblicher Arbeitsbelastung stets den Überblick und erledigt alle Aufgaben in hervorragender Weise.

Herr X zeichnet sich stets durch eine selbständige, sehr akkurate und geschickte Arbeitsweise und durch eine hohe Effizienz aus. Zudem ergreift er eigenständig die Initiative und setzt sich mit überdurchschnittlicher Einsatzbereitschaft für unser Unternehmen ein. Besonders möchten wir hervorheben, dass Herr X uns stets durch die hervorragende Qualität seiner Arbeit beeindruckt.

Herr X übt seine Position stets zu unserer vollen Zufriedenheit aus und entspricht unserer Erwartung in jeder Hinsicht gut.

Sein Verhalten ist jederzeit sehr vorbildlich. In seinem Umgang mit Vorgesetzten und Kollegen versteht Herr X es stets, eine vertrauensvolle und offene Atmosphäre zu schaffen.

Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um Herrn X für die bisher geleistete sehr hervorragende Arbeit zu danken. Wir wünschen uns eine noch lange währende konstruktive Zusammenarbeit.

Top!

Lustog wie es so nach Überzeugnis klingt und dann auf einmal der Klassiker "zu unserer vollen Zufriedenheit" kommt.

Aber, dass das ein sehr gutes Zeugnis ist, wirst du wohl selbst gewusst haben und willst das hier nur erneut gesagt bekommen, oder?

MünchenIstTeuer schrieb am 08.05.2018:

Lustog wie es so nach Überzeugnis klingt und dann auf einmal der Klassiker "zu unserer vollen Zufriedenheit" kommt.

Aber, dass das ein sehr gutes Zeugnis ist, wirst du wohl selbst gewusst haben und willst das hier nur erneut gesagt bekommen, oder?

Naja, da steht: STETS zu unserer vollen Zufriedenheit = Note 2

Das ist schon sehr widersprüchlich. Einerseits beeindruckst du durch "hervorragende Qualität" deiner Arbeit.

Andererseits übst du die Position nur zu vollen Zufriedenheit aus, nicht zur vollsten.

Das ist ein Widerspruch, den jeder HR'ler direkt erkennt. Klingt so, als sei der ganze oberere Teil geschrieben damit du zufrieden bist und nicht meckerst, und am Ende die Note/Botschaft für den HR'ler, und das ist hier wie erwähnt eine 2.

Genau das war mein Punkt.

Also nicht um zu hören, dass es toll ist, weil den Tenor kann man herauslesen.

Es geht da eher darum, dass das oben sehr sehr gut klingt, dann aber eben nur zur VOLLEN Zufriedenheit.

Da ist eben meine Frage ob dies so abwertend genug ist, dass man da eine Änderung anfragen sollte oder ob es noch verschmerzbar ist im Kontext.

WiWi Gast schrieb am 09.05.2018:

Genau das war mein Punkt.

Also nicht um zu hören, dass es toll ist, weil den Tenor kann man herauslesen.

Es geht da eher darum, dass das oben sehr sehr gut klingt, dann aber eben nur zur VOLLEN Zufriedenheit.

Da ist eben meine Frage ob dies so abwertend genug ist, dass man da eine Änderung anfragen sollte oder ob es noch verschmerzbar ist im Kontext.

Nicht der der vor dir geantwortet hat, aber sehe das genau so, das Arbeitszeugnis ist widersprüchlich. Klar, so beim lesen klingt es gut, aber das wird wie hier auch gesagt wurde eine HR Mitarbeiterin direkt erkennen und sich ihren teil denken, würde da schon nachfragen

also Erklärung von HR ist, dass das Zwischenzeugnis auf Grundlage des Bewertungsbogen des ehemaligen Vorgesetzten gemacht wurde.
Dort war die Gesamtnote eben eine 2

Die sehr guten Punkte sind auch so im Bogen vermerkt und dementsprechend eingebaut. Endnote wurde aber als 2 gewählt.

Dann kam noch der "nette" Hinweis, dass ein 1er Zeugnis ja für nen HRler Alarmglocken läuten lässt, da es eher nach Gefälligkeit aussieht und das "realistische" Zeugnis besser ist...ah ja

WiWi Gast schrieb am 14.05.2018:

also Erklärung von HR ist, dass das Zwischenzeugnis auf Grundlage des Bewertungsbogen des ehemaligen Vorgesetzten gemacht wurde.
Dort war die Gesamtnote eben eine 2

Die sehr guten Punkte sind auch so im Bogen vermerkt und dementsprechend eingebaut. Endnote wurde aber als 2 gewählt.

Dann kam noch der "nette" Hinweis, dass ein 1er Zeugnis ja für nen HRler Alarmglocken läuten lässt, da es eher nach Gefälligkeit aussieht und das "realistische" Zeugnis besser ist...ah ja

Zur Anmerkung seitens der HR: Das kann durchaus so sein. Zeugnisse mit 1+ mit Sternchen in allen Kategorien kann zwar durchaus gerechtfertigt sein, hat aber immer einen faden Beigeschmack. Allerdings ist die Zick-Zack-Bewertung deines Vorgesetzten auch übel.

WiWi Gast schrieb am 15.05.2018:

Zur Anmerkung seitens der HR: Das kann durchaus so sein. Zeugnisse mit 1+ mit Sternchen in allen Kategorien kann zwar durchaus gerechtfertigt sein, hat aber immer einen faden Beigeschmack.

auch wenn alle Zeugnisse durchgehend 1+/1 sind?