Hallo zusammen,

bei mir steht bald ein AC ins Haus. Mir sind keine Details zum Ablauf bekannt, aber ein Bestandteil wird sicherlich die Selbstpräsentation sein.

In diversen Ratgebern heißt es stets, dass Lücken im Lebenslauf dabei vermieden werden sollen. Bei mir ist es so, dass ich mein Erststudium abgebrochen habe (Schicksalsschlag). Darauf möchte ich ungern vor versammelter Mannschaft eingehen, sondern das viel lieber im etwaigen Einzelinterview erläutern.

Haltet Ihr das für vertretbar? Und muss ich das unbedingt ansprechen? Wäre für Meinungen und Ratschläge sehr dankbar! :)

Ich habe auch ein Studium abgebrochen. Die Gründe waren, dass mir die Stadt nicht gefallen, die Parties scheisse waren, ich im Wohnheim wohnen musste und dass mir die Qualität des Studiums nicht gefallen hat. Nur muss man doch die wahren Gründe nicht kommunizieren, vor allem nicht vor versammelter Mannschaft.

Erzähl doch, dass du mit der Qualität des Studiums nicht zufrieden warst oder dass bei euch im Studiengang organisatorisches Chaos war, was dir das Studieren schwer gemacht hat. Ich würde nicht unbedingt private Dinge erzählen, weder vorm Personaler als vor der Gruppe. Ich erzähle ja auch nicht, dass ich ne 3,7 in Statistik habe, weil ich mich von meiner Ex getrennt habe und mich nicht aufs Lernen konzentrieren konnte! ;-) Private Dinge gehen keine Sau was an und auf die Tränendrüse drücken kommt auch nicht immer gut an.

weglassen. wenn jemand was wissen will, kann er ja nachfragen.

Danke für Deine Antwort. In meinem Fall war es allerdings nichts Belangloses wie Stress mit dem Ex, sondern ein Schicksalsschlag in der Familie. Ich tendiere trotzdem dazu, das Ganze (zumindest in der Vorstellungsrunde) nicht zu erwähnen und erst im Einzelinterview darauf einzugehen, falls ich denn danach gefragt werde...

Das mit deinem Schicksalsschlag tut mir natürlich leid für dich.

Vor der Gruppe darfst du das definitiv nicht erwähnen. Erstens würden die Leute denken, die willst auf die Tränendrüse drücken und zweitens seid ihr Konkurrenten. Ich würde mein Inneres nicht vor Fremden bzw. der Konkurrenz preisgeben.
Daher würde ich es auch nicht unbedingt vor nem Personaler erwähnen. Deine Gefühlswelt geht keinen was an. Denk die eine Argumentation, ähnlich zu der, die ich dir geschrieben habe, aus und lasse den Abbruch nicht auf emotionalen Dingen beruhen, sondern auf fachlichen.

Wie lange hast du denn studiert? Bei mir war es nur ein Semester, dann habe ich abgebroochen. Solltest du natürlich viel länger dabei gewesen sein, dann wird eine Argumentation schwierig. was den Abbruch aus fachlicher Sicht sinnvoll macht. Bei mir funktioniert meine Argumentation immer sehr gut.

Du musst wissen, was du tust. Negative Emotionen, die man ja zwangsläufig mit einem Schicksalsschlag verbindet, würde ich mir aber nicht vorm Personaler anmerken lassen bzw. ihm davon erzählen. Auch vor dem Hintergrund, dass er dich nach fachlichen Kriterien beurteilen muss und ihm wahrscheinlich dein Schicksal egal ist.

Auch mein Beileid und alles Gute für Dich!

Ansonsten kann ich mich den anderen nur anschließen:
NIEMALS soetwas privates in einem AC oder VG erwähnen. Das geht niemanden etwas an. Auch wenn bei DSDS, Popstars, GNTM etc. offensichtlich dazugehört, über alle Schicksalschläge zu berichten, hat das in der echten (Berufs)Welt nichts verloren! Jeder PErsonaler hakt das sofort unter "Eh, der/die versucht hier über die Mitleidsnummer zu punkten!" ab, woher soll er auch wissen, dass es bei Dir wirklich so war (dafür bekommt man in ACs und VGs zu viel Mist erzählt).

Von Dir aus solltest Du das Thema nicht unbedingt ansprechen, es sei denn Du musst. In einer PRäsentation über Dich selbst kannst Du es aber vielleicht nicht unbedingt weglassen. Kommt auf die Dauer an. Ein semester lässt sich leichter unterbringen als ein Abbruch nach 6 Semestern.

Insgesamt wirst Du damit punkten, glaubhaft zu erklären, warum die weitere Ausbildung besser zu Dir passt und ja auch in Deinen Entschluss zum Arbeiten in der Branche und ggfs. genau bei diesem Unternehmen gefestigt hat.