Wenn Du Dich nicht vorher damit auseinandersetzt, was ein AC soll und worums da geht, ist es kein Wunder, dass Du's doof findest.
Die wichtigsten Punkte, derer man sich bewusst sein sollte, sind:
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Die meisten Aufgaben sind nur Schein. Es geht weniger darum, die Aufgabe(n) zu lösen, sondern viel mehr darum, WIE Du die Aufgabe(n) löst bzw. wie Du Dich dabei verhältst.
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Beim AC gibt es Rankingplätze. Die sind zu Beginn längst anhand der Lebensläufe verteilt. Je nach 'Leistung' im AC, kannst Du auf- oder absteigen. Es geht also nach Punkten. Je besser Du/Dein Verhalten/Dein Profil passt, desto mehr Punkte bekommst Du, desto höher steigst Du. Meistens bekommt man für den Präsenzteil am meisten Punkte. Bei vielen ACs kann man sich auch vorher informieren, was wie schwer in die Gesamtpunktzahl gewichtet.
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Es gibt Wartelisten. Man kann darauf hoffen, doch noch einen Platz zu erhalten. Auf 'Sie sind Platz 1. der Warteliste; höchstwahrscheinlich bekommen Sie noch einen Platz, denn in den letzten Jahren sind einige kurzfristig abgesprungen' würde ich persönlich aus Erfahrung nichts geben. Vor allem bei kurzen Rankinglisten. Also weiter suchen.
- Wenn Du (höchstwahrscheinlich) einen festen Platz bekommst, sie dich also haben wollen, sagen sie es Dir im Feedback oder melden sich relativ schnell. Wenn sich wochenlang nichts tut, vergiss es und such weiter.
Zu meinen persönlichen Eindrücken:
Habe dieses Jahr viele verschiedene ACs durchlaufen: eher VG-ähnliche-ACs, klassische ACs, Videokonferenz-AC.
Bei den ersten ACs war ich super nervös/unsicher, obwohl ich mich via Google und Bekannte weitreichend informiert habe. Wenn man da wirklich sitzt, ist das eine ganz andere Sache. Je mehr ACs ich durchlief, desto besser ging es mir mit dem ganzen Prozedere. Man wird selbstsicherer. Es ist schlicht und ergreifend Übungssache. Also nicht entmutigen lassen, wenn man mal nicht so gut performt. Wir sind alle nur Menschen, haben auch mal schlechte Tage. Versuch aus jedem AC zu lernen. Was war gut? Was ausbaufähig? Machs nächstes Mal besser. :)
BTW introvertiert sein, hat nichts mit 'sich wenig in Gesprächen beteiligen' bzw. Zurückhaltung/Schüchternheit zu tun. Das ist eine völlig falsche Annahme.
Ich bin sehr introvertiert und habe mich relativ rege in den Diskussionsrunden beteiligt, schweigende Teilnehmer angesprochen und sie zur Mitdiskussion angeregt. Natürlich kostete es mich im ersten Augenblick etwas Überwindung aus der Beobachter-/Zuhörerposition zu kommen und aktiv zu werden. Der wirkliche Preis machte sich aber erst mit der Zeit bzw. spätestens am Abend bemerkbar: fühlte mich total ausgelaugt und schlapp. Ich kam vom AC und bin im Sitzen eingeschlafen.
Verwunderlicherweise schätzten mich die AC-Psychologen allesamt ganz anders ein, da meine Performance wohl eher einem Extrovertierten zugeschrieben wird.
Natürlich kann man auch 'schummeln' und sich die 'richtigen' Antworten zurecht legen. Inwiefern man 100% authentisch performt, kann niemand fehlerfrei bewerten. Und seien wir mal ehrlich: wir sind alle an manchen tagen fröhlicher und aktiver und an anderen eher grummeliger und passiver.
Wie habe ich mich nicht entmutigen lassen, sondern trotz mehrerer dutzend Absagen weiter gemacht?
Indem mir langfristig klar wurde, dass eine Absage immer bedeutet, dass sich irgendwo eine andere Tür für mich öffnet. Ich habe aus jedem AC etwas für mich mitgenommen, dazu gelernt und mich weiterentwickelt, egal wie der Ausgang war. Und dadurch konnte ich immer selbstsicherer werden in den ACs, was letztendlich (mit passendem Profil) zum Erfolg führte.
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