Ein typisches Assessment Center 3
Ein Assessment Center steckt immer voller Überraschungen. Wie man damit umgeht und wie man sich auf ein Assessment Center am besten vorbereitet, schildert Cornell Babendererde.
Assessment Center: Der EinzelkampfBeliebt sind hierbei Rollenspiele. Zum Beispiel: Für dein Unternehmen sollst du den Hausmeister einer Universität dazu bringen, dir zu erlauben, für ein Gewinnspiel in einem Gebäude eine Box für den Einwurf der Zettel und ein Plakat aufzustellen. Der Hausmeister ist ein ziemlich arroganter, ungnädiger Typ. Während des fingierten Gesprächs mit dem Hausmeister gehst du wahrscheinlich davon aus, dass du unbedingt mit allen Mitteln versuchen musst, den Hausmeister dazu zu bringen, dass er dir den Gefallen tut.
Das wird aber (vermutlich) falsch sein! Die Personaler sind mehr daran interessiert, dass du dich auch in einer unangenehmen, aussichtslosen Situation (der von einem Mitarbeiter hervorragend gespielte Hausmeister ist wirklich von der ganz üblen Sorte) korrekt, also höflich und gleichzeitig selbstbewusst verhältst. Das bedeutet, dass du weder auf seine Anspielungen eingehst, er würde sich bestechen lassen, noch dass du ihn möglicherweise beschimpfst. Insbesondere Bestechung, auch wenn sie zum Ziel führen kann, ist unbedingt abzulehnen, weil du damit ein Zeichen deiner Unredlichkeit gibst. Vor allem wenn du dich bei Kreditinstituten u.ä. bewirbst, solltest du dich von solchen Lösungswegen fernhalten!
Assessment Center: Tipps zum Rollenspiel
Gefragt ist beim Rollenspiel
- dein Durchsetzungsvermögen,
- dein Verhandlungsgeschick,
- die Grenzen, die du dir selber bei der Erreichung eines Ziels setzt,
- dein Nervenkostüm (Lässt du dich auch von einem unwirschen Gesprächspartner nicht dazu verleiten, »aus der Rolle zu fallen«? Wahrst du korrekte, höfliche Formen?).
Assessment Center: MittagspausePause ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck: Das gemeinsame Mittagessen wird gern dazu genutzt, zu sehen, ob du Tischmanieren hast, ob du in der Lage bist, dich entspannt mit den anderen zu unterhalten etc.
Tipp: Geht vorher eine Liste herum, auf der du ankreuzen kannst, welches Gericht du gerne hättest, nimm nicht das Teuerste oder etwas, was kompliziert zu essen ist (etwa Hummer oder Garnelen, die du möglicherweise selber aus der Schale pulen musst).
Assessment Center: Fazit
- »Bleib so, wie du bist« - dies gilt auch für ACs. sich den ganzen oder sogar zwei Tage lang zu verstellen ist kaum durchzuhalten.
- Auch wenn dir ein AC oder eine bestimmte Aufgabenstellung lächerlich vorkommen sollte und du dich innerlich schon von dem Unternehmen verabschiedet hast: Lass es die Mitarbeiter des Unternehmens und die Mitbewerber niemals spüren! Erstens trifft man sich immer zweimal im Leben, erst recht in der Berufswelt. Zweitens solltest du wenigstens die Erfahrung, ein AC mitgemacht zu haben, für dich nutzen, denn ACs werden nun mal häufig bei Auswahlverfahren angewendet, so dass es mit Sicherheit nicht dein letztes gewesen ist!
- Für Gespräche mit den anderen Bewerbern gilt: Auch wenn man sich noch so gut versteht, solltest du aufpassen, was du sagst. Das heißt, du solltest weder über andere Bewerber und Mitarbeiter des Unternehmens lästern noch dich über das Unternehmen und seine Auswahlmethoden mokieren!
Zum Schluss: Meistens kann ein AC, wenn man eine lockere Einstellung dazu gewinnt, auch trotz aller Konzentration und Anstrengung viel Spaß machen. Am besten siehst du es als eine Art von Rollenspiel an, das du aber sehr ernsthaft betreiben musst!