Assessment CenterGruppendiskussion
Assessment Center - Chance oder Horrortrip? Teil 3 - Gruppendiskussion
Die Bestandteile des Assessment Center - Präsentation und Gruppendiskussion
Die Präsentation
Die Aufgabe besteht darin, einen kurzen, meist fünf- oder zehnminütigen Vortrag über ein vorgegebenes oder vom Teilnehmer selbst zu wählendes Thema zu halten. Die Vorbereitungszeit ist häufig sehr kurz - mehr als eine halbe Stunde ist nicht üblich.
Diese Übung dient dazu,
- die sprachliche Ausdrucksfähigkeit,
- die Abstraktionsfähigkeit,
- das Selbstbewusstsein sowie
- das allgemeine Auftreten
des Bewerbers zu testen. Dabei ist die inhaltliche Komponente weniger von Bedeutung als der Vortrag als solcher:
- Gelingt es dem Bewerber, einen komplexen Sachverhalt allgemein verständlich darzustellen?
- Kann er sich auf sein Publikum und dessen Reaktionen einstellen?
- Ist sein Vortrag gut strukturiert?
- Wie ist die »Performance«? Überzeugt er mit dem, was er sagt, kann er das Publikum sogar für sein Anliegen begeistern?
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Tipps |
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Auf jeden Fall vorher - vor Publikum! - üben. Für den Fall, dass das Thema selbst gewählt werden darf, sollte man etwas Entsprechendes in petto haben. Geeignet sind Themen, von denen man etwas versteht und die einen möglichst begeistern. Für den Vortrag gilt:
- Eine gute Strukturierung ist schon die halbe Miete. Wichtig: In einer kurzen Einleitung darstellen, wovon die Rede sein wird. Sodann nur auf wenige wichtige Punkte konzentrieren. Am Schluss unbedingt für die Aufmerksamkeit bedanken und Fragen stellen lassen.
- laut, deutlich und nicht zu schnell sprechen
- frei vortragen (Notizkärtchen helfen, aber auf keinen Fall ablesen!)
- alle Zuhörer beim Reden abwechselnd anschauen, dabei auf die offensichlich Interessierten konzentrieren. Wer sich auf einen desinteressierten Hörer konzentriert, läuft Gefahr, auch die anderen zu verlieren.
- im Vortrag möglichst bildhaft sprechen und einleuchtende Beispiele verwenden
- Zwischenfragen unbedingt positiv aufnehmen und einbeziehen (könnte ein Test sein; »Vielen Dank für die Frage, da sprechen Sie einen ganz wichtigen Punkt an...«)
- vorhandene Medien - Overheadprojektor, Flipchart usw. - nutzen, aber nur, wenn es dem Vortrag dienlich ist und nicht zuviel Zeit kostet - und nur, wenn man sich damit wirklich gut auskennt.
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Die Gruppendiskussion
Gruppendiskussionen finden in kleineren Gruppen von vier bis sechs Personen statt. Das Thema wird in den meisten Fällen von den Moderatoren gestellt. Des Öfteren erhalten die Teilnehmer darüber hinaus Vorgaben zu der von ihnen zu vertretenden Position.
Die Gruppendsikussion dient dazu zu prüfen,
- ob die Teilnehmer ihre Ideen in einer Gruppe darstellen und evtl. durchsetzen können,
- wie überzeugungsfähig und meinungsbildend sie in der Diskussion sind,
- inwieweit sie aufeinander eingehen können und
- wer die Gruppe im Hinblick auf das Ziel leitet.
Auch hier zählt also eher das Wie als das Was. Bevor man in die Gruppendiskussion einsteigt, bietet es sich an, das Kommunikationsziel festzulegen, also zum Beispiel das Thema auf bestimmte Gesichtspunkte einzugrenzen. Was von den Moderatoren nicht ausdrücklich verboten wird, ist erlaubt: Mit voller Absicht wählen diese häufig das Thema so, dass ohne Eingrenzung gar nicht vernünftig diskutiert werden kann. Wer sich hier bewährt, macht von Anfang an wichtige Punkte.
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Tipps |
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Die Beobachter registrieren genau, wer zu einer zielorientierten und strukturierten Vorgehensweise in der Diskussionsgruppe beiträgt. Hier heißt es schnell sein. Es ist wichtig, von Anfang an kontinuierlich mitzuarbeiten. Auch sehr positiv aufgenommen wird, wenn ein eher zurückhaltendes Gruppenmitglied in die Diskussion einbezogen wird. Weitere Tipps:
- andere ausreden lassen
- Aufmerksamkeit signalisieren
- keine Monologe halten
- möglichst an andere Beiträge anknüpfen , nicht mitten in der Diskussion noch neue Argumente aus dem Hut zaubern. Erwünschter Nebeneffekt ist die Bildung von Diskussionsparteien oder »Koalitionen«, deren Positionen stärkeres Gewicht als die Argumente Einzelner haben.
- Unterbrechungsversuche anderer freundlich, aber bestimmt verhindern
- Kritik an den Standpunkten anderer ist möglich , sollte aber nie ins Persönliche gehen (nicht: »Du hast Unrecht«, sondern: »Deinen Argumenten kann ich mich aus diesen und jenen Gründen nicht anschließen.«)
- Punkte sammelt, wer in der Lage ist, den Gesprächsverlauf und Einzelergebnisse zusammenzufassen und den Gesprächsverlauf auf einem konstruktiven Kurs zu halten. Notizen wirken hierbei Wunder.
- Bei der Präsentation gilt dasselbe wie bei der Präsentation: Vorhandene Medien nutzen! Wer vorne steht und Wichtiges auf der Flipchart festhält, übernimmt eine wichtige Funktion und kann sich zum Diskussionsleiter mausern.
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