Hallo,

wenn man im Netz schaut, ist die Kurzbeschreibung des WiPü(Assi) eigentlich, dass man eben Jahresabschlüsse etc. prüft und auch in anderen Belangen beratend tätig werden kann, z.B. im Steuerbereich etc.
Die beste Methode, den Alltag kennenzulernen, wäre natürlich ein Praktikum.
Kann man die Tätigkeit, die man so überwiegend im Alltag hat, denn auch ungefähr generalisieren ? Beispiel:

• sitzt man überwiegend am Rechner und tippt irgendwelche Zahlen ein/ab oder wälzt man überwiegend in Akten oder anderen nichtdigitalen Gegenständen rum ?
• recherchiert man viel in Gesetzbüchern bzw. nutzt diese oft und hat viel mit Recht zu tun oder ist es doch eher eine praktische Arbeit, bei der man eher gewisse Arbeitsschritte anstatt Theorie erlernt ? Muss/Sollte man sich als Assistent sehr gut im Gesetz bewegen können ?
• ist man die meiste Zeit für sich oder in starkem Austausch mit Kunden/Mandanten/Kollegen ?

Quasi: Wie sieht so ein klassischer Arbeitstag in dem Beruf aus ?

Ich kann deine Frage nicht wirklich beantworten. Nur so viel: Du schreibst immer was von in Gesetzen recherchieren. Die handelsrechtliche Aufstellung und Prüfung des Jahresabschlusses ist, wenn es um die genauen Details geht, nicht gesetzlich geregelt, sondern in Rechnungslegungsstandards und Kommentaren von Berufsverbänden. Da würdest du nachschauen.

Ich möchte dir nicht die Illusion nehmen.
Aber: Es kann schonmal sein das du für deinen Prüfungsleiter etwas recherchieren sollst / darfst, aber grundsätzlich sind die ersten Jahre, zumindestens aus meiner persönlichen Erfahrung in einer Big four, zum großteil mit Standardprüfungen gefüllt.
Du kommst zwar immer wieder zu neuen Mandanten, die Prüfungsfelder die du in den ersten Jahren zugeteilt bekommen wirst werden immer die gleichen sein.
Komplexere Sachverhalte wirst du erst nach 2- 3 Jahren anegehn dürfen.

Danke für die Antworten.

Wie genau sieht denn so die Tätigkeit bei einer Standardprüfung aus ?
Ich frage, weil ich bisher noch keine WP Themen im Studium hatte,ebenfalls kein Praktikum in diesem Bereich gemacht habe und man im Netz nur sehr grobe Informationen findet, von denen man sich nur schwer ein Bild machen kann.

Muss ich beispielsweise die juristische Arbeitsweise mögen ?
Muss mir das Diskutieren über rechtliche Sachverhalte oder das strukturierte Arbeiten nach dem Gutachtenstil gefallen haben oder lernt man das, was man als WP können muss, eher im Arbeitsalltag und nicht so sehr aus theoretischen Lehrunterlagen ?

Wenn dir die juristische Methode gar nicht liegt, dann besser Finger weg von Steuer/WP. Du musst aber wirklich nur die grundlegende Methoden beherrschen. Den Rest überlässt man sowieso den Juristen.

Ok. Ich meinte damit, ob man regelmäßig Paragraphen auslegen muss, jeden Absatz, jedes Wort schön definiert, subsumiert und dann bemerkt, dass nun wieder ein weiterer Paragraph greift, weil sie sich inhaltlich überschneiden etc...
Auch dieses hätte, wäre, könnte..., je nach dem ... ist Auslegungssache...

Würde eine Aufgabe z.B. so aussehen, dass man irgendeine Bilanzposition untersucht, dazu dann alle Möglichen Quittungen/Unterlagen durchgehen muss und dann anhand der Richtlinien schaut, ob richtig bilanziert wurde, beispielsweise Wertansetzung einer Maschine ?

Ich sag mal so, wie in vielen Berufen ist das Studium nur die Eintrittskarte zum Beruf.
Klar, die theorethischen Kenntnisse die du während des Studiums helfen dir schon Sachverhalte vielleicht einfacher zu verstehen als jemand der nicht studiert hat, aber für die ersten Jahre als WP-Assi benötigt man kein Studium.

Du wirst viel, und zwar sehr viel am Tag mit Excel beschäftigt sein.
Eigentlich geht es immer darum, ob die Zahlen die dein Mandant liefert plausibel sind und richtig verbucht worden sind.

Das wichtigste Rüstzeug, das du als WP-Assi haben kannst ist, dass du die Buchführung im Schlaf beherrscht.
In meinem VG hat mein jetziger Chef einen prägenden Satz gesagt: "Wenn du es buchen kannst, dann kannst du es auch verstehen"

Das trifft den Nagel auf den Kopf...Also Soll an Haben sollte man schon kennen ;-)

Schau dich mal im Bereich IFRS Advisory um. Da wirst du deutlich mehr Zeit am Gesetz bzw. Standard sowie in den Kommentaren (Beck, Lüdenbach, ADS, Big4) verbringen.

danke für die antworten.

push

Also sofern dir an der Auslegung von Gesetzen liegt, wäre eher der Tax-Bereich deiner.

Lounge Gast schrieb:

Ok. Ich meinte damit, ob man regelmäßig Paragraphen auslegen
muss, jeden Absatz, jedes Wort schön definiert, subsumiert
und dann bemerkt, dass nun wieder ein weiterer Paragraph
greift, weil sie sich inhaltlich überschneiden etc...
Auch dieses hätte, wäre, könnte..., je nach dem ... ist
Auslegungssache...

Würde eine Aufgabe z.B. so aussehen, dass man irgendeine
Bilanzposition untersucht, dazu dann alle Möglichen
Quittungen/Unterlagen durchgehen muss und dann anhand der
Richtlinien schaut, ob richtig bilanziert wurde,
beispielsweise Wertansetzung einer Maschine ?