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Nützt euch euer Studium in der Praxis?

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WiWi Gast

Nützt euch euer Studium in der Praxis?

Hey zusammen,

wie ist es eigentlich bei euch - nützt euch das BWL Studium viel für die Tätigkeit im Audit?
Ist es so, dass man sich denkt - gut, dass ich damals die IFRS-Vorlesung besucht hab
Oder
Ist es eh alles ganz anders d.h. learning on the job?

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WiWi Gast

Nützt euch euer Studium in der Praxis?

Das BWL-Studium hilft bei grundsätzlichen Dingen wie die Fokusierung. Inhaltlich braucht man eher wenig und es ist tatsächlich überwiegend learning bei doing.

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WiWi Gast

Nützt euch euer Studium in der Praxis?

WiWi Gast schrieb am 26.03.2021:

Hey zusammen,

wie ist es eigentlich bei euch - nützt euch das BWL Studium viel für die Tätigkeit im Audit?
Ist es so, dass man sich denkt - gut, dass ich damals die IFRS-Vorlesung besucht hab
Oder
Ist es eh alles ganz anders d.h. learning on the job?

Was man aus dem Studium braucht ist eher die Fähigkeit sich in neue Sachverhalte eigenständig einzuarbeiten, also insbesondere Selbstständigkeit.

Also in meinem Fall kann ich sagen, dass ich definitiv nicht mehr viel weiß über IFRS aus dem 2. Semester. Das gilt aber für die meisten anderen Module genauso. Die ganzen detaillierten Infos sind nicht mehr vorhanden, dafür aber das Grundwissen.

Was ich also habe, ist, ein sehr gutes Überblickswissen und ein gutes Gespür für allg. Wiwi. Soll heißen, ich kann mir zügig das erlernte (aber vergessene) Zeug wieder aneignen und gleichzeitig auf vorhandenem Wissen aufbauen und so mein Wissen erweitern.

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WiWi Gast

Nützt euch euer Studium in der Praxis?

WiWi Gast schrieb am 26.03.2021:

Hey zusammen,

wie ist es eigentlich bei euch - nützt euch das BWL Studium viel für die Tätigkeit im Audit?

Nein.

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Big4 Auditor

Nützt euch euer Studium in der Praxis?

WiWi Gast schrieb am 26.03.2021:

Hey zusammen,

wie ist es eigentlich bei euch - nützt euch das BWL Studium viel für die Tätigkeit im Audit?
Ist es so, dass man sich denkt - gut, dass ich damals die IFRS-Vorlesung besucht hab
Oder
Ist es eh alles ganz anders d.h. learning on the job?

Ich beantworte das einmal von der anderen Seite: Ich habe überhaupt kein BWL studiert und bin trotzdem heute WP und StB. Ich bin gelernter Finanzmathematiker und hatte WiWi als Nebenfach - eine Vorlesung "Buchführung" war mein ganzes Audit-spezifisches Vorwissen.

Bedeutet das, dass Vorwissen unwichtig ist? Nein.
Ich merke schon ganz deutlich, dass es in der Anfangszeit einiges wert ist, wenn neue Kollegen buchen können, wenn sie die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung auswendig und sicher im Kopf haben und ein generelles wirtschaftliches Verständnis besteht, wie Zahlen in einem Abschluss mit wirschaftlichen Vorgängen zusammenhängen. Auch das Verständnis von Rechtsformen, Haftungsregelungen, Rechnungslegungspflichten, Prüfungspflichten sowie "Was ist Prüfung und welchen Sinn und welches Ziel hat diese?" bringen vom Start weg einen Vorsprung. Ich musste hier mehr On-the-Job lernen als der typische Buchführung-/Audit-/Steuer-/Controlling-BWLer.

Was man aber eben auch sehen sollte:
All das theoretische Vorwissen, ist nicht Rocket Science. Wer eine Begabung und Interesse dafür hat und über Ehrgeiz und eine schnelle Auffassungsgabe verfügt, der wird das auch schnell On-the-Job lernen. Die wirklich komplexen Knackpunkte sind die, wo Theorie und Praxis kollidieren.

  • Wenn dann ein Sachverhalt in einem Vertrag als "X" bezeichnet wird, steuerlich aber eigentlich "Y" ist und wirtschaftlich vielleicht doch irgendwie "Z" - dann wird die Diskussion über die handelsrechtliche Bilanzierung erst wirklich spannend.
  • Wenn der Mandant seine Beteiligung mit einem DCF-Modell bewertet, dann kann man über vorschüssige oder nachschüssige Abzinsung oder anderen theoretischen DCF-Kleinkram diskutieren. Viel spannender in der Praxis ist aber, wie er sich sein Beta für das Start-Up mit einer komplett neuartigen Technologie aus der Nase gezogen hat.

Kurz: Auf die Standard-Probleme, die einen Großteil unserer Arbeit ausmachen, bereitet ein gutes Studium sicherlich vor. Auf die Praxis-Probleme, die letztendlich die meiste Diskussionzeit fressen, bereitet die Praxis besser vor und ständiges lebenslanges Lernen ist unverzichtbar. Wer die fachliche Basis hat, spart Anfangs Zeit und kommt schneller an die wirklich spannenden Punkte.

Wer aber umgekehrt nicht in der Lage ist, sich mal On-the-Job in einen IFRS einzulesen, den er bislang nicht kannte, der wird im Audit auf Dauer nicht glücklich. Neues lernen zu können ist weitaus wichtiger als das Studienwissen lebenslang zu konservieren.

Dazu auch noch aus meiner Perspektive als aWP, der mal eine Bewerbung auf den Tisch bekommt:
Die theoretische Auseinandersetzung mit den relevanten Fachgebieten zeigt dem Studenten, ob ihm diese Themen liegen und ob er sich dafür auch begeistern kann. Und mir zeigt eine Bewerbung mit einschlägigen Studienschwerpunkten und brauchbaren Noten in denselbigen, dass der Bewerber Potenzial und Interesse im Fachbereich besitzt. Sein Wissensvorsprung für die ersten Monate hingegen, ist ein eher zweitrangiger Pluspunkt.

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WiWi Gast

Nützt euch euer Studium in der Praxis?

Nein, das Studium ist nur deine Eintrittskarte. Im Job nützt dir das in der Regel gar nichts mehr. Inhaltlich brauchst du vielleicht 3% und das auch nur in manchen Bereichen:

  • Marketing oder Personaltheorie ist für die Praxis völlig irrelveant
  • Controlling und Buchhaltung funktioniert völlig anderes, da mit Software
  • Finance auch
  • Steuer ändert sich sowieso ständig und dein Wissen veraltet..man hat eh nur Basics
  • Am nützlichsten war noch mein Rechtsschwerpunkt, da ich in der Nähe der juristischen Abteilung bin und so manches Urteil leichter verstehe. Hätte ich mir aber auch anlesen können
  • usw..

Siehe das Studium als Eintrittkarte und eine Möglichkeit, dich geistig zu beweisen. Mehr nciht. Das Studium interessiert auch niemanden und ist für die Karriere nicht wichtig. Das Gegenteil behaupten in der Regel nur Leute, die noch nicht eingestiegen sind.

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WiWi Gast

Nützt euch euer Studium in der Praxis?

Knallhart für BWL: Das Studium ist deine Eintrittskarte in die Berufswelt und eine Nachweis, dass du mit halbwegs komplexer Theorie und viel Auswendiglernen zurechtkommst. Das war es dann aber in der Regel auch schon.

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WiWi Gast

Nützt euch euer Studium in der Praxis?

Big4 Auditor schrieb am 27.03.2021:

WiWi Gast schrieb am 26.03.2021:

Hey zusammen,

wie ist es eigentlich bei euch - nützt euch das BWL Studium viel für die Tätigkeit im Audit?
Ist es so, dass man sich denkt - gut, dass ich damals die IFRS-Vorlesung besucht hab
Oder
Ist es eh alles ganz anders d.h. learning on the job?

Ich beantworte das einmal von der anderen Seite: Ich habe überhaupt kein BWL studiert und bin trotzdem heute WP und StB. Ich bin gelernter Finanzmathematiker und hatte WiWi als Nebenfach - eine Vorlesung "Buchführung" war mein ganzes Audit-spezifisches Vorwissen.

Bedeutet das, dass Vorwissen unwichtig ist? Nein.
Ich merke schon ganz deutlich, dass es in der Anfangszeit einiges wert ist, wenn neue Kollegen buchen können, wenn sie die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung auswendig und sicher im Kopf haben und ein generelles wirtschaftliches Verständnis besteht, wie Zahlen in einem Abschluss mit wirschaftlichen Vorgängen zusammenhängen. Auch das Verständnis von Rechtsformen, Haftungsregelungen, Rechnungslegungspflichten, Prüfungspflichten sowie "Was ist Prüfung und welchen Sinn und welches Ziel hat diese?" bringen vom Start weg einen Vorsprung. Ich musste hier mehr On-the-Job lernen als der typische Buchführung-/Audit-/Steuer-/Controlling-BWLer.

Was man aber eben auch sehen sollte:
All das theoretische Vorwissen, ist nicht Rocket Science. Wer eine Begabung und Interesse dafür hat und über Ehrgeiz und eine schnelle Auffassungsgabe verfügt, der wird das auch schnell On-the-Job lernen. Die wirklich komplexen Knackpunkte sind die, wo Theorie und Praxis kollidieren.

  • Wenn dann ein Sachverhalt in einem Vertrag als "X" bezeichnet wird, steuerlich aber eigentlich "Y" ist und wirtschaftlich vielleicht doch irgendwie "Z" - dann wird die Diskussion über die handelsrechtliche Bilanzierung erst wirklich spannend.
  • Wenn der Mandant seine Beteiligung mit einem DCF-Modell bewertet, dann kann man über vorschüssige oder nachschüssige Abzinsung oder anderen theoretischen DCF-Kleinkram diskutieren. Viel spannender in der Praxis ist aber, wie er sich sein Beta für das Start-Up mit einer komplett neuartigen Technologie aus der Nase gezogen hat.

Kurz: Auf die Standard-Probleme, die einen Großteil unserer Arbeit ausmachen, bereitet ein gutes Studium sicherlich vor. Auf die Praxis-Probleme, die letztendlich die meiste Diskussionzeit fressen, bereitet die Praxis besser vor und ständiges lebenslanges Lernen ist unverzichtbar. Wer die fachliche Basis hat, spart Anfangs Zeit und kommt schneller an die wirklich spannenden Punkte.

Wer aber umgekehrt nicht in der Lage ist, sich mal On-the-Job in einen IFRS einzulesen, den er bislang nicht kannte, der wird im Audit auf Dauer nicht glücklich. Neues lernen zu können ist weitaus wichtiger als das Studienwissen lebenslang zu konservieren.

Dazu auch noch aus meiner Perspektive als aWP, der mal eine Bewerbung auf den Tisch bekommt:
Die theoretische Auseinandersetzung mit den relevanten Fachgebieten zeigt dem Studenten, ob ihm diese Themen liegen und ob er sich dafür auch begeistern kann. Und mir zeigt eine Bewerbung mit einschlägigen Studienschwerpunkten und brauchbaren Noten in denselbigen, dass der Bewerber Potenzial und Interesse im Fachbereich besitzt. Sein Wissensvorsprung für die ersten Monate hingegen, ist ein eher zweitrangiger Pluspunkt.

Wow!
Es ist wirklich sehr nett und hilfreich, dass Sie sich so viel Zeit genommen und Ihre Perspektive so anschaulich geschildert haben.
Das ist sehr wertvoll und lässt mich die Sache besser einschätzen.
Vielen Dank!

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WiWi Gast

Nützt euch euer Studium in der Praxis?

Big4 Auditor schrieb am 27.03.2021:

Hey zusammen,

wie ist es eigentlich bei euch - nützt euch das BWL Studium viel für die Tätigkeit im Audit?
Ist es so, dass man sich denkt - gut, dass ich damals die IFRS-Vorlesung besucht hab
Oder
Ist es eh alles ganz anders d.h. learning on the job?

Ich beantworte das einmal von der anderen Seite: Ich habe überhaupt kein BWL studiert und bin trotzdem heute WP und StB. Ich bin gelernter Finanzmathematiker und hatte WiWi als Nebenfach - eine Vorlesung "Buchführung" war mein ganzes Audit-spezifisches Vorwissen.

Bedeutet das, dass Vorwissen unwichtig ist? Nein.
Ich merke schon ganz deutlich, dass es in der Anfangszeit einiges wert ist, wenn neue Kollegen buchen können, wenn sie die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung auswendig und sicher im Kopf haben und ein generelles wirtschaftliches Verständnis besteht, wie Zahlen in einem Abschluss mit wirschaftlichen Vorgängen zusammenhängen. Auch das Verständnis von Rechtsformen, Haftungsregelungen, Rechnungslegungspflichten, Prüfungspflichten sowie "Was ist Prüfung und welchen Sinn und welches Ziel hat diese?" bringen vom Start weg einen Vorsprung. Ich musste hier mehr On-the-Job lernen als der typische Buchführung-/Audit-/Steuer-/Controlling-BWLer.

Was man aber eben auch sehen sollte:
All das theoretische Vorwissen, ist nicht Rocket Science. Wer eine Begabung und Interesse dafür hat und über Ehrgeiz und eine schnelle Auffassungsgabe verfügt, der wird das auch schnell On-the-Job lernen. Die wirklich komplexen Knackpunkte sind die, wo Theorie und Praxis kollidieren.

  • Wenn dann ein Sachverhalt in einem Vertrag als "X" bezeichnet wird, steuerlich aber eigentlich "Y" ist und wirtschaftlich vielleicht doch irgendwie "Z" - dann wird die Diskussion über die handelsrechtliche Bilanzierung erst wirklich spannend.
  • Wenn der Mandant seine Beteiligung mit einem DCF-Modell bewertet, dann kann man über vorschüssige oder nachschüssige Abzinsung oder anderen theoretischen DCF-Kleinkram diskutieren. Viel spannender in der Praxis ist aber, wie er sich sein Beta für das Start-Up mit einer komplett neuartigen Technologie aus der Nase gezogen hat.

Kurz: Auf die Standard-Probleme, die einen Großteil unserer Arbeit ausmachen, bereitet ein gutes Studium sicherlich vor. Auf die Praxis-Probleme, die letztendlich die meiste Diskussionzeit fressen, bereitet die Praxis besser vor und ständiges lebenslanges Lernen ist unverzichtbar. Wer die fachliche Basis hat, spart Anfangs Zeit und kommt schneller an die wirklich spannenden Punkte.

Wer aber umgekehrt nicht in der Lage ist, sich mal On-the-Job in einen IFRS einzulesen, den er bislang nicht kannte, der wird im Audit auf Dauer nicht glücklich. Neues lernen zu können ist weitaus wichtiger als das Studienwissen lebenslang zu konservieren.

Dazu auch noch aus meiner Perspektive als aWP, der mal eine Bewerbung auf den Tisch bekommt:
Die theoretische Auseinandersetzung mit den relevanten Fachgebieten zeigt dem Studenten, ob ihm diese Themen liegen und ob er sich dafür auch begeistern kann. Und mir zeigt eine Bewerbung mit einschlägigen Studienschwerpunkten und brauchbaren Noten in denselbigen, dass der Bewerber Potenzial und Interesse im Fachbereich besitzt. Sein Wissensvorsprung für die ersten Monate hingegen, ist ein eher zweitrangiger Pluspunkt.

Hier wäre aus meiner Sicht nur noch zu ergänzen, dass es natürlich auf die Einarbeitungsfähigkeit und Problemlösungsfähigkeit geht. Diese kriegt man in der Regel doch irgendwo in einem Studium mit. Das ist für mich er Kern eines Wiwistudiums. Als Finanzmathematiker ist das natürlich ohnehin kein Problem

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WiWi Gast

Nützt euch euer Studium in der Praxis?

Ich habe Informatik studiert und erst geglaubt, man braucht das alles nicht und eine Ausbildung wäre besser gewesen. Ich arbeite jetzt im Bereich Embedded Systems und dort brauche ich sehr viel Wissen von Betriebssystemen, Netzwerken, Datenbanken bis hin zu Softwarearchitektur. Zudem kann ich mich sehr schnell in neue Themen einarbeiten, da viele Grundkonzepte immer gleich bleiben, egal in welcher Teildisziplin man arbeitet.
Ich würde sagen, das Studium macht einen zu einem guten Generalisten, der sich schnell überall zurecht findet. Eher unnötig ist es für Leute, die schon jetzt wissen, dass sie z.B. ihr ganzes Leben als Java-Entwickler im Bereich X arbeiten wollen.

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WiWi Gast

Nützt euch euer Studium in der Praxis?

Ich dachte immer ich hab in meinem BWL Bachelor (Mannheim) nichts gelernt, da viel Bullemielernen und kaum was hängen geblieben.

Bis ich mich mal mit meiner Informatik-Freundin darüber unterhalten habe:

  • Was ist eine Bilanz / Bilanzbestandteile / was sagen diese Bestandteile aus
  • Grundsätze der Buchführung
  • Grundsätze des deutschen Steuersystems
  • Grundsätze wie eine Volkswirtschaft funktioniert, Zentralbanken, Leitzins, etc.
  • Finanzmathe, Derivatives & Optionen, Finanzierungsentscheidungen
  • Grundsätzliches Verständnis für Datenbanksysteme/ -strukturen
  • Grundsätze des deutschen Rechtssystems (BGB, HGB)
    und auch so softe Skills wie Bewertung von:
  • Vor-/ Nachteilen Produktion ins Ausland zu verlagern
  • Vor-/ Nachteilen Marketing, Zielgruppen, Methoden, Messen der Effektivität
  • Vor-/ Nachteilen Internationalisierung
    etc., etc., bestimmt noch vieles mehr
  • ich kann das ganze in Englisch erklären/ wiedergeben

hmm, je länger ich zurück denke - ja alles schon mal gebraucht / angewendet in der Beratung.
Und wie gesagt so richtig bewusst ist mir das, seitdem ich mit meiner Informatik-Freundin geredet habe.

Zu Hause ist es mir nie aufgefallen (Mama Bänkerin, Papa Jurist), da hatte ich es immer als 'normal' betrachtet.

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WiWi Gast

Nützt euch euer Studium in der Praxis?

Ich möchte der Meinung, man braucht das Wissen aus dem Studium im Grund kaum noch ebenfalls etwas widersprechen.
Mir war relativ schnell klar, dass ich ins Controlling möchte und habe meine Studium ganz strickt darauf ausgelegt. War damals noch zu Diplom-Zeiten, wo man sich mit Haupt- und Nebenfächern wirklich sehr stark spezialisieren konnte, wenn man das wollte.

Ich bin dann in einen Job eingestiegen, der relativ stark konzeptionell geprägt war. Mein Arbeitgeber hatte viele kleine Firmen aufgekauft und unter sein Konzerndach gesteckt, das Controlling war überall anders oder garnicht vorhanden und eine meiner Aufgaben war es, ein einheitliches Controlling in Deutschland aufzubauen. Dafür war erhebliches Theoriewissen notwendig und ich habe die ersten Jahre jedes Jahr mehrere Fachbücher gelesen und Fortbildungen gemacht, nicht weil mir langweilig war, sondern weil es trotz meines sehr sehr umfangreichen Backgrounds aus der Uni nötig war. Man darf eins nicht vergessen, an der Uni ist vieles sehr modellhaft und vereinfacht, Dinge auf die PRaxis zu übertragen bzw. von Grund auf neu aufzubauen ist erheblich komplexer und man muss das ganze auch wirklich durchdrungen haben, um diese Komplexität sinnvoll erfassen zu können.

Das mag nicht in allen Jobs so sein, aber ich möchte trotzdem eine Lanze für einen guten theoretischen Background brechen. So einfach bekommt man diesen nie wieder wie im Studium. Natürlich kann man sich später in neue Inhalte einarbeiten, aber ungleich schwerer. Und eine breite Wissensbasis hilft einen einfach bei der Beurteilung von Zusammenhängen und der Einarbeitung in neue Themen weiter.

Wenn es wirklich nur darum ginge, etwas Methodenwissen zu lernen und alles andere erfolgt dann "on the job", wofür studiert man dann? Da wäre ein Jahreskurs der sich ausschließlich darauf konzentriert erheblich effektiver und die Unternehmen hätten das natürlich auch schon spitz gekriegt. Ist aber nicht so. Unternehmen wollen gerade durch Absolventen auch neues Wissen in die Firma einbringen, dass es bisher dort noch nicht gab. Wenn ich mein Wissen also garnicht nutzen kann und merke, ich mache nur Dinge, die es sowieso schon im Unternehmen gibt und ich kann nichts Neues etablieren, dann würde ich mir Gedanken machen, was für einen Job ich da habe.

Speziell noch zu diesem Thema:
Controlling und Buchhaltung funktioniert völlig anderes, da mit Software

Ja, natürlich, genauso wie sehr vieles in Unternehmen mit Software und nicht mit einem Blatt Papier funktioniert. Gerade als Controller sollte man aber der sein, der die Inhalte dieser Softwäre konzipiert, denn es sind die Anforderungen des Controllers denen sie gerecht werden muss und er ist dafür verantwortlich, was sie ihm liefert. Und diese Inhalte, Rechenmethodiken, etc. sind es auch, die in der Praxis erheblich komplexer sind als noch an der Uni gelernt. Um das zu 100% zu durchdringen, neu zu entwickeln, zu verstehen, welche Informationen das Unternehmen warum und in welcher Form benötigt, dazu ist durchaus umfangreiches theoretisches Wissen notwendig. Wenn der Controller nur auf's Knöpfchen drückt und dann die Zahlen die der Report ausspuckt noch ein bisschen bunt macht, dann kann man auch einen Azubi hinsetzen.

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WiWi Gast

Nützt euch euer Studium in der Praxis?

Gerade in der von dir angesprochenen WP oder ähnlichen Bereichen ist es natürlich schon sehr vorteilhaft, dass man nach einem BWL-Studium den Unterschied zwischen EK und FK kennt, dass man weiß, was ein Aktiv- und was ein Passiv-Konto ist und dass man nicht total doof aus der Wäsche guckt, wenn es heißt, ein Unternehmen sichere mit derivativen Finanzprodukten seine Risiken ab. Es ist sicher nicht so, dass man sich im Berufsleben denkt "ach ja genau, super dass ich damals Folie 43 in dieser einen Vorlesung im vierten Semester so gut gelernt habe", aber für das allgemeine Grundverständnis bringt dir das BWL-Studium allemal etwas.

Das soll selbstverständlich nicht heißen, dass es das Studium unbedingt braucht und man sich sämtliche Inhalte nicht auch selbst beibringen könnte... aber das war ja auch nicht die Frage.

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WiWi Gast

Nützt euch euer Studium in der Praxis?

Wenig, ich bin auch WP und StB und behaupte das Studium hat mir kaum was gebracht.

Habe eine Bachelor in BWL, das Studium war vollkommen oberflächlich, man lernt von allem etwas aber nichts tiefgründig und vernünftig.

Ich nachhinein kann ich sagen mir haben lediglich 2 Vorlesungen weitergeholfen: Steuern und Bilanzierung/Buchhaltung.

Das interessante ist ja, dass BWL-Studis so erzogen werden und mit breiter Brust nach Abschluss rumlaufen und meinen sie können alles. In Wahrheit sieht es leider häufig ganz anders aus - sie können nichts.

Ich hatte schon viele Kollegen mit Masterabschlüssen mit Notendurchschnitt zwischen 1 und 2. Im Audit waren sie leider vollkommen überfordert und keinerlei Verständnis für Bilanzzusammenhänge. Eine Summe in Excel zu ziehen war für viele leider auch schon ohne Erklärung nicht möglich.

Nutzt die Zeit im Studium sinnvoll und macht Praktika, das bereitet euch mehr vor als jede theoretische Veranstaltung.

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