Mich würde mal eure Meinung interessieren, welche WPG in welchem Bereich gut ist bzw. führend ist.

Ich fang mal an:

Tax:

1. Deloitte
2. EY
3. PwC
4. KPMG

Audit:

1. PwC
2. KPMG
3. EY
4. Deloitte

Consulting:

1. Deloitte
2. PwC
3. EY
4. KPMG

Tax:

1. EY (hohe Expertise)
2. PWC
3. KPMG
4. Deloitte (keine Expertise)

Audit:

1. KPMG (mit Abstand am meisten DAX30 Mandate)
2. PWC (der Rest)
3. EY
4. Deloitte (bestenfalls Mittelstandsmandate)

Consulting:

habe ich keinen Einblick, falls überhaupt würde ich hier Deloitte etwas Know-How und Reputation zutrauen - ist aber nur ein guess.

Teile die Einschaetzung zu Deloitte nicht wirklich. Gerade im Tax ist Deloitte besser als "keine Expertise". Im Audit hat sie nur ein Dax-Mandat, aber da wird in den kommenden Jahren viel Bewegung rein kommen und die Zeiten des Duopols naehern sich wirklich dem Ende.

Also ich kann bestätigen, dass Deloitte im Bereich Tax im speziellen (eigene Erfahrung) und was das professionelle Level angeht im allgemeinen doch arg hinterherhinkt in Deutschland. In den USA sieht das schon wieder ganz anders aus. Aber sollte Deloitte nicht bald durch Zukäufe aufschließen, kann man hier wirklich von Big3 reden.

Was die Tax-Expertise angeht genießt EY in der Industrie m.E. nach die größte Wertschätzung, mit pwc in der Verfolgerrolle. Audit ist und bleibt (aktuell zumindest) die KPMG Domäne.

Consulting würde ich jetzt mal sagen nehmen die sich nicht viel, da sie hier auch nicht T1 sind. Hier hört man aber zumindest öfter etwas von Deloitte Consulting - wobei ist das nicht ausgegliedert aus der WPG ?

Die Consulting-Arme im Ganzen miteinander zu vergleichen ist in meinen Augen wenig zielführend, da sie sehr weit aufgegliedert sind, da kann es sich zwischen den Bereich sicher deutlich unterschieden, wer, wo am besten punktet.

Was sicherlich stimmt ist, dass Deloitte S&O international sehr gut angesehen ist und man hier vermutlich den anderen Big 3 einiges voraus hat, aber das bedeutet nicht, dass Deloitte in jedem Consulting Bereich besser ist.

also die größenverhältnisse mögen hier ja richtig dargestellt sein, davon aber auf die expertise und das professionelle level zu schließen find ich aber schon sehr abenteuerlich...

durch historische gegebenheiten sind pwc und kpmg nun mal marktführer in deutschland. deswegen können andere firmen aber sicherlich dennoch genauso gut jahresabschlüsse prüfen oder steuerlich beraten.

e&y kann zb in der steuerberatung einiges an boden gutmachen, deloitte in der beratung.

diese plakativen aussagen hier sind schon wieder zum haare raufen.

In einzelnen Service Lines sind unterschiedliche Gesellschaften verschiedenen Stark. Auch nach Standort dominieren immer andere.

Und führend... was bringen große Mandate mit einem miserablen Stundensatz, wenn die unterste Ebene als Folge nur knechten darf...

Audit würde ich so unterschreiben.

Was Tax angeht, sehe ich das etwas anders. Die angeblich hohe Expertise von Ernst & Young habe ich in der Praxis so noch nicht gesehen. Was nicht bedeuten sollte, dass ich Ernst & Young die Qualität absprechen wollte. Aber der Vorsprung von Ernst & Young zu KPMG und PwC ist allenfalls marginal. Zudem kann man Tax kaum als Ganzes betrachten. Die Stärke von Ernst & Young liegt sicher in der Industrie (eben da, wo die nicht prüfen), PwC hat Stärken bei der Beratung der öffentlichen Hand, dafür liegt KPMG m.E. bei Financial Services und M&A-Tax vorne.

Sorry, aber so ein Beitrag kann doch nur von jemandem kommen der nicht in der Branche arbeitet.

Einen Mittelständler berät oder prüft man i.d.R. nicht komplett anders als einen Dax-Konzern. D.h., dass man für beides die gleiche Expertise braucht und es deshalb schlicht lächerlich ist, von der Größe der Mandate auf das Know How des Gesellschaft schlusszufolgern.

Zudem, gerade im Bereich WP wird sich in den kommenden Jahren einiges tun. Ich bin mir sicher, dass in 5-8 Jahren der Anteil von PwC und KPMG im Dax deutlich gesunken sein wird.

Groesse ist nicht alles (sagt meine Frau auch immer)

Zur Beratung:

Deloitte ist hier klar vorn (im englischsprachingen Laendern noch viel staerker als in Deutschland). Natuerlich auch weil sie (im Gegensaz zu den 3 anderen) nie ihre Beratung abgegeben haben und jetzt haben sie auch noch Monitor dazu bekommen.

Die anderen 3 nehmen sich eigentlich nicht viel, fuer Deutschland wuerde ich KPMG vorne sehen, da die zumindest im Bereich turnaround eine gewisse Expertise haben. Falls einer von denen demnaechst Roland Berger uebernimmt (und bei Booz soll neben Accenture auch noch der eine oder andere Big 4 im Rennen sein) sieht es natuerlich ganz anders aus.

Wenn ihr die freie Wahl zwischen den Big4 im Audit hättet, zu welcher würdet ihr gehen?
Berücksichtigung von Kultur und Arbeitsbedingungen etc.

WiWi Gast schrieb am 09.06.2018:

Wenn ihr die freie Wahl zwischen den Big4 im Audit hättet, zu welcher würdet ihr gehen?
Berücksichtigung von Kultur und Arbeitsbedingungen etc.

KPMG oder PwC wegen der Überstundenregelung. Du kannst dir 60h/w aufschreiben. Die Stunden darüber hinaus schreibst du einfach nach dem Testat aufs Mandat, wenn du nur noch 40h oder weniger machst. Und dann gönnst du dir je nach Länge der busy season 2-3 Monate Urlaub im Sommer. Wäre das Gehalt noch höher, wäre das ein extrem guter Deal, so ist er halt nur "gut".

Und inwiefern bzw. wie gross sind hier die Unterschiede im Audit zwischen PwC und KPMG?
Von KPMG habe ich bisher viel positives gehört was Arbeitsklima und Überstundenmodell angeht. Bei PwC bin ich mir nicht sicher ob das arbeiten dort nicht etwas mehr nach up or out geht...