Guten Abend zusammen,

Meine Freundin arbeitet seit gerade mal einer Woche bei einer der Big 4 als Quereinsteigerin und wurde umgehend in ein Projekt gesteckt. Sie hatte kaum die Möglichkeit sich einzuarbeiten (in die neuen Systeme etc. und muss mehrere PPPs bearbeiten) und arbeitet tgl von 8-24 Uhr. Sie geht komplett auf dem Zahnfleisch und erhält seitdem sie gefragt hat wie sie die Std aufschreiben kann Kritik seitens der Managerin dass sie viel zu langsam sei und die Qualität auch nicht ausreichen würde. Im Verlauf kam die Warnung, dass sie so keine Zukunft dort hätte (und das nach einer Woche Arbeit) und sie bei der Managerin auch die Probezeit nicht durchhalten wird. Menschlich sind die beiden auch nicht auf einer Wellenlänge. Kann wer helfen bzw weiß ob die Möglichkeit besteht in einen Bereich innerhalb der Big 4 zu wechseln, indem sie sich auskennt und auch studiert hat? Oder muss sie dort in der Abteilung bleiben in die sie hineingesetzt wurde.

Die Big4 sind keine normale Firma, sondern ein Zusammenschluss von Wirtschaftsprüfern, Rechtsanwälten und Steuerberatern. Jeder Partner entscheidet dort selbst, wen er einstellt. Du kannst dich nicht einfach versetzen lassen, sondern müsstest dich offiziell oder inoffiziell bei einem anderen Partner bewerben.

Wenn das wirklich stimmt, was du sagst:

Offen ansprechen! Niemand kann erwarten, dass man von 8-24 Uhr arbeitet. Stunden, die abgeleistet wurden, dürfen auch aufgeschrieben werden. Die Argumentation mit der Recherchearbeit ist lächerlich.
Vielleicht einfach mal darauf aufmerksam machen, dass das Arbeitstempo in einem neuen Unternehmen auch stark mit der Qualität der Einarbeitung zusammenhängt

Ja

Als nicht Big4ler mit ähnlicher Erfahrung: scheiss auf den Job! Managerin bei HR melden und a)Intern oder b) extern wechseln. Muss ja nicht im CV auftauchen. Euch beiden alles Gute! :-)

Wow.
Soviel Quark in so wenigen Sätzen.

Warum ist eine Big4 keine "normale Firma"?? Das sind alles GmbH's mit ordentlicher Geschäftsführung oder AG's mit ordentlichem aktienrechtlichen Vorstand.

Und nein, auch Partner können nicht einfach einstellen wie sie wollen. Es gibt Personalplanungen und Einstellungen müssen genehmigt werden. Egal, was "der Partner" sagt.

Und logisch, genauso wie "in einer normalen Firma" muss die aufnehmende Abteilung mit deinem Wechsel dorthin einverstanden sein. Die jeweiligen "Abteilungsleiter" sind halt die Partner oder der Partner, aber auch hier: wo ist da bitte der Unterschied?!

Übrigens ist nicht ein einziger Partner in meinem Bereich WP, StB oder RA.

Lounge Gast schrieb:

Die Big4 sind keine normale Firma, sondern ein
Zusammenschluss von Wirtschaftsprüfern, Rechtsanwälten und
Steuerberatern. Jeder Partner entscheidet dort selbst, wen er
einstellt. Du kannst dich nicht einfach versetzen lassen,
sondern müsstest dich offiziell oder inoffiziell bei einem
anderen Partner bewerben.

Bei big4 wird hr wenig helfen können. Fliegst eher nach probezeit als dass man dir ne chance wo anders gibt

Nach der Rechtschreibung zu urteilen, ist Dir wohl genau das passiert.

Lounge Gast schrieb:

Bei big4 wird hr wenig helfen können. Fliegst eher nach
probezeit als dass man dir ne chance wo anders gibt

Wenn man bei einer Big4 Gesellschaft die Abteilung wechseln möchte, dürfte man bei der alten Abteilung unten durch sein. Vor allem wenn man den Wunsch innerhalb der ersten zwei Jahre äußert. Die andere Abteilung muss einen dann ja auch nehmen. Und warum sollte sie? Die Big4 kriegen immer relativ viele Bewerbungen, keine Top-Bewerber, aber auf jeden Fall Masse. Warum sollten die jemanden nehmen, der sich schon bei der alten Abteilung nicht richtig einarbeiten konnte.

Also ich sehe das eher skeptisch. Das ganze System der großen Beratungsgesellschaft ist doch voll und ganz darauf ausgelegt, dass man sein ganzes Berufsleben dort in einer fachlichen Nische verbringt. Das ist eben nicht mit einer normalen Firma vergleichbar, wo es durchaus einen Mehrwert haben kann, wenn man mehrere Abteilungen kennengelernt hat.

Komisch, dass Fragestellern hier immer gesagt wird, dass sie später wechseln können. Das dürfte die absolute Ausnahme sein. Und wenn dann wohl meist nur in einen bei Bewerbern weniger gefragten Bereich, was es praktisch uninteressant macht.

Komisch, dass immer Antwortschreiber aktiv sind, die offensichtlich "das ganze System der großen Beratungsgesellschaften" noch nie von innen kennengelernt haben.

Es ist _IMMER_ besser, jemanden intern wechseln zu lassen, als ihn nach extern zu verlieren.
Es ist _IMMER_ besser, jemanden intern einzustellen, als jemand für viel Geld, noch mehr Aufwand und mit maximaler Unsicherheit (weil Unbekannter) extern einzustellen.

Leute entwickeln sich thematisch unterschiedlich. Manche merken schneller, manche langsamer, dass Themenfeld x denen einfach nicht liegt. Oder das y größeres Potential hat. Oder oder oder.

Wer annimmt, dass Beratungsgesellschaften davon leben, dass man sein gesamtes Berufsleben in einer fachlichen Nische verbringt, versteht offensichtlich nicht, wie sich die relevante Themenlandschaft einer Beratung kontinuierlich verändert.

Lounge Gast schrieb:

Wenn man bei einer Big4 Gesellschaft die Abteilung wechseln
möchte, dürfte man bei der alten Abteilung unten durch sein.
Vor allem wenn man den Wunsch innerhalb der ersten zwei Jahre
äußert. Die andere Abteilung muss einen dann ja auch nehmen.
Und warum sollte sie? Die Big4 kriegen immer relativ viele
Bewerbungen, keine Top-Bewerber, aber auf jeden Fall Masse.
Warum sollten die jemanden nehmen, der sich schon bei der
alten Abteilung nicht richtig einarbeiten konnte.

Also ich sehe das eher skeptisch. Das ganze System der großen
Beratungsgesellschaft ist doch voll und ganz darauf
ausgelegt, dass man sein ganzes Berufsleben dort in einer
fachlichen Nische verbringt. Das ist eben nicht mit einer
normalen Firma vergleichbar, wo es durchaus einen Mehrwert
haben kann, wenn man mehrere Abteilungen kennengelernt hat.

Komisch, dass Fragestellern hier immer gesagt wird, dass sie
später wechseln können. Das dürfte die absolute Ausnahme
sein. Und wenn dann wohl meist nur in einen bei Bewerbern
weniger gefragten Bereich, was es praktisch uninteressant
macht.

Bin Big4ler und stimme dem KPMGler zu: Allein bei uns in der Abteilung (Advisory) ist ca. jeder fünfte Mitarbeiter aus Assurance oder Tax intern zu uns gewechselt. Bitte, bitte (!) hört auf damit etwas über eine Big4 zu posten, wenn ihr selbst noch nie für eine gearbeitet habt.

Als jemand der tatsächlich bei der den Big4 gearbeitet hat (und bald auch wieder :) und anscheinend nicht so wie manche hier ihr "Wissen" nur auf Hörensagen aufbauen muss ich dem KPMGler auch zustimmen.

Ich habe selbst die "Abteilung" (von einem Partner zum anderen) gewechselt und kenne ich auch diverse Leute, die dies gemacht haben. Ist jederzeit möglich, wenn die aufzunehmende Abteilung / der verantwortliche Partner damit einverstanden ist. Was allerdings ungern gesehen wird, ist dass ein Partner dich aktiv für seine Abteilung abwirbt. Das muss immer so aussehen als hättest du es initiiert. Hier existiert verständlicherweise ein Gentlemens Agreement. Man den Wechselprozess auch so gestalten dass man nicht unbedingt alles in Schutt und Asche legt. Fingerspitzengefühl ist hier das Stichwort.

VG

Netzwerk ist alles

Ich arbeite auch bei einer Big 4 und in meiner Abteilung landen regelmäßig Leute, die intern aus dem Audit wechseln. Ist absolut nicht ungewöhnlich.