Zu erste die Beantwortung der wichtigsten Frage: Die Dachterrasse im Hamburger Büro gehört nicht zu Ebner Stolz, sondern zum Mieter der obersten drei Stockwerke (Kreditech). Die Büros ganz oben waren den Partnern zu teuer?
Die restlichen Angaben beziehen sich auf den Standort Hamburg.
Generalistischer Ansatz: Man hat mittlerweile intern erkannt, dass dies absoluter Schwachsinn ist und gegenüber Bewerben so nicht mehr kommuniziert werden sollte. Durch einige Mandate mit abweichendem Wirtschaftsjahr ist man das ganze Jahr in der Wirtschaftsprüfung ausgelastet, so dass für den Bereich Steuern keine Zeit bleibt. Die steuerlichen Angelegenheiten werden von den Steuerabteilungen erledigt. Hinzu kommt, dass im Bereich Wirtschaftsprüfung die Neueinstellungen immer weiter sinken und gerade einmal die Anzahl der Abgänge kompensieren, während durch entsprechende Preise weiter neue Mandate akquiriert werden. Wer das am Ende ausbaden darf, dürfte klar sein.
Wochenarbeitszeit: Abhängig von Partner und Mandatsstruktur, sollte jedoch bei 45 bis 50 Stunden im Jahresdurchschnitt liegen.
Überstundenregelung: Offiziell sollen alle Überstunden aufgeschrieben werden. Eine Überstunde pro Woche wird abgezogen.
Gehalt: 38 bis 40k zum Einstieg; kein Bonus; keine Verpflegungsmehraufwendungen bei Mandaten innerhalb einer Entfernung von 25 km vom Standort, darüber hinaus 150% vom steuerlichen Satz
Weiterbildungsmöglichkeiten: Schulungen der Ebner Stolz Academy für alle Standorte zusammen. Zwei Wochen pro Jahr, in den ersten beiden Jahren je eine Woche Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung. Im dritten Jahr nur noch Schulungen für die Wirtschaftsprüfung oder Steuerberatung. Hinzu kommen dann Konzern oder IFRS.
Förderung Berufsexamina: Freistellung meist erst nach drei Jahren für den Steuerberater, auch wenn man schon vorher die Prüfung ablegen dürfte. Man bekommt 19 Tage bezahlte Freistellung, die man sich quasi komplett alleine durch die Abgabe von einer Überstunde pro Woche in den drei Jahren erarbeitet hat. Die restliche Freistellungszeit wird durch nicht genommenen Urlaub und die angesammelten Überstunden kompensiert. Die monetäre Förderung für das Steuerberaterexamen kann von 0 bis 4k betragen und liegt in der Hand des Partners. Es ist keine Pflichtregelung, so dass man auch nichts bekommen kann. Wird man finanziell gefördert, muss man den Betrag anteilig zurückzahlen, wenn man nach dem Examen innerhalb von zwei Jahren den Arbeitgeber wechselt. Außerdem holen sich die Partner die geleistete Zahlung über ein niedrigeres Gehalt zurück. Mittlerweile verzichten daher viele darauf und die komplette Förderung tendiert somit gegen null.
Aufgaben: Prüfen, Prüfen, Prüfen, Berichte schreiben, Berichte kritisieren, Inventuren begleiten
Klima: Im Assistentenbereich gut, da man einerseits im gleichen Boot sitzt und andererseits sich durch die Schulungsaufenthalte besser kennen lernt. Je weiter es nach oben geht, desto schlechter wird das Klima (Generationenkonflikt). Die Partner dachten, dass alles toll ist. Dies wollten sie sich anhand einer Umfrage bestätigen lassen. Das Ergebnis fiel wie zu erwartend anders aus. Die Verbesserungsansätze aus dieser Umfrage sind meiner Ansicht nach nicht erwähnenswert.
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